Hiiu-Suuremõisa/01. Forschungsstand: Unterschied zwischen den Versionen
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SekundärliteraturDas Gut Suuremõisa im östlichen Teil der estnischen Insel Hiiumaa – zeitweilig auch als Pohilep, Pühalep sowie Großenhof auf der Insel Dagö bekannt [Abb.1, 2] – gehört heute zu den sehr gut erhaltenen Hofensembles Estlands. Die zweitgrößte Insel des heutigen Estlands gehörte rund 70 Jahre (1620 bis 1691) in weiten Teilen einflussreichen Mitgliedern der Familie De la Gardie. Beiträge zur Gutsgeschichte jüngeren Datums konzentrierten sich insbesondere auf die Wirtschaftsaktivitäten der Familie De la Gardie im 17. Jahrhundert.[1] Zur Wirtschaftsgeschichte im Zusammenhang mit den zahlreichen Gütern des landsässigen Adels unter schwedischer Herrschaft forschte bereits der estnische Historiker Arnold Soom umfangreich und quellenbasiert.[2]
An diese Tradition der kulturhistorischen Darstellung einer Region knüpfte der über die Insel Hiiumaa 2015 publizierte Band HIIUMAA. Loodus aeg inimene (Hiiuma. Natur, Zeit, Mensch) an. Er thematisiert verschiedene Aspekte des Insellebens samt der dortigen Gutsgeschichten im geografischen, historischen, wirtschaftlichen, kulturgeschichtlichen und volkskulturellen Kontext.[12] Erwähnenswert im Zusammenhang mit der Entstehung des Herrenhauses Suuremõisa ist ein kleiner Anteil mündlich weitergegebenen Wissens auf der Insel, der in den Aufsätzen des Bandes zur Gutsgeschichte von Großenhof mit aufgenommen wurde.[13] Im Jahr 2017 gab Anu Hülg eine Broschüre zur Geschichte des Hauses für das Museum von Hiiu-Suuremoisa heraus.[14] Die estnische Landschaftsarchitektin Kristiina Hellströöm rekonstruierte zwischen 2012 bis 2014 Areale des Gartens und des Parks, wie sie im 19. Jahrhundert angelegt waren. Außerdem forscht sie zu den Großenhof‘schen Gärten von der Zeit der Renaissance bis in das 20. Jahrhundert.[15]
Eine historische Kontextualisierung ist für die Geschichte des Gutes Hiiu-Suuremõisa wichtig, da es lange Zeit zum schwedischen und nach dem Großen Nordischen Krieg zum russischen Einflussbereich gehörte. Zur Geschichte der baltischen und skandinavischen Länder forscht im deutschsprachigem Raum unter anderem Ralph Tuchtenhagen. Er legte in der Reihe Wissen Überblickwerke zur skandinavischen und baltischen Geschichte, die Bibliografien relevanter Literatur bis zum Zeitpunkt der jeweiligen Publikation in einer Auswahl vor.[16] Ebenso interessant für die Forschung zum Herrenhaus Hiiu-Suuremõisa und dessen Bauherrin mit schwedischen Wurzeln ist die Literatur schwedischer Wissenschaftler. Der Wirtschaftshistoriker Göran Ulväng veröffentliche 2008 einen umfassenden quellenbasierten Blick auf das Leben und Wirtschaften auf den Gutshöfen und in den Herrenhäusern Upplands.[17] Svante Norrhem, Historiker an der Universität Lund, forscht kontinuierlich zu frauenspezifischen Themen im Rahmen der Sozialgeschichte.[18] Im kunsthistorischem Bereich leisten unter anderem die Untersuchungen zur Architektur und Innenausstattung schwedischer Adelshäuser im 18. Jahrhundert von Gösta Selling wertvolle Beiträge.[19] Die Reihen Slott och Herresäten I Sverige (Schlösser und Herrenhäuser in Schweden) liefern fundierte Überblicke zu den schwedischen Besitzungen der Familie De la Gardie.[20]
[1] Zur Wirtschaftsgeschichte der Dagöer Güter während der schwedischen Herrschaft vgl. Seppel: Rootsi aeg 1563-1710, S. 279-304. Zur russischen Herrschaftszeit vgl. Russak, Helve: Vene keisririigi aeg 1710-1917, S. 305-330. Zu Gutsherren und Gütergeschichte vgl. Kaskor: Mõisad ja mõisnikud, S. 331-374. Alle Beiträge erschienen in: Põllo, Telvik, Mäeots (Hgg.) 2015. Vgl. außerdem: Seppel 2017. [2] Vgl. Soom 1954. [3] Vgl. Maiste 1996; Maiste 2021; Maiste 2022, 2023, Bde. I, II. [4] Vgl. z.B. Hein 2003, S. 44; Hein 2017, S. 85-86. Zu architektonischen Vorbildern auch: Sakk 2004, S. 338. [5] Digitalisat: https://www.digar.ee/arhiiv/nlib-digar:259420 . [6] Vgl. Meißner (Hg.) 1913, S. 18-19. [7] Vgl. Pirang 1926, Bd. 1, S. 52. [8] Vgl. Stenbock 1937. [9] Freundliche Auskunft von Henning von Wistinghausen. [10] Hupel 1774-1782, Bde.1-3. Bd.1: https://mdz-nbn-resolving.de/details:bsb10782589; Bd.2: https://mdz-nbn-resolving.de/details:bsb11095466; Bd.3: https://mdz-nbn-resolving.de/details:bsb10782591[2024-05]. [11] Vgl. Rußwurm 1855. Bd.1: https://mdz-nbn-resolving.de/details:bsb10452456; Bd.2: https://mdz-nbn-resolving.de/details:bsb10452455; Bd. 3: https://mdz-nbn-resolving.de/details:bsb10452457 [2024-05]. [12] Põllo, Telvik, Mäeots (Hgg.) 2015. [13] Freundliche Auskünfte von Helgi Põllo [6.10.2023] und Vello Kaskor [12.10.2023]. [14] Hülg 2017 (repint), S. 25. [15] Vgl. Hellströöm 2016; Hellströöm 2023. [16] Vgl. Tuchtenhagen 2008; Tuchtenhagen 2014. [17] Vgl. Ulväng 2008. [18] Vgl. Norhemm 2007. [19] Vgl. Selling 1991 (Ersterscheinung 1937). [20] Vgl. Kjellberg 1971, Bde. 1 und 2; vgl. Roosval 1934, Bd.II. [21] Vgl. Svenka biografiskt lexikon: SBL, https://sok.riksarkivet.se/sbl/Start.aspx?lang=se; Svenskt kvinnobiografiskt lexikon: SKBL, https://www.skbl.se/sv. |
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Einzelnachweise
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