Benutzer: Ulrike Ide/Hiiu-Suuremõisa/Archivalien-Löschen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Herrenhäuser
Wechseln zu: Navigation, Suche
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 17: Zeile 17:
Wichtig für die Forschung zu den architektonischen Gegebenheiten des Herrenhauses sind neben historischen Zeichnungen, vor allem Dokumente aus dem späten 19. und 20. Jahrhundert. Dazu zählen frühe Fotografien[[Hiiu-Suuremõisa/Archivalien#%20ftn9|[9]]] sowie eine Auswahl der zahlreich in estnischer Sprache vorhandenen Berichte des Estnischen Denkmalamtes.[[Hiiu-Suuremõisa/Archivalien#%20ftn10|<sup>[10]</sup>]] Die Berichte der Denkmalbehörde ''Muinsuskaitseamet'' entstanden seit den 1950er Jahren zahlreich und dokumentieren anschaulich das Engagement um den Erhalt des Gutsensembles Hiiu-Suuremõisa. Mit ihrer Hilfe kann das Fehlen historischer Quellen zum Bau und zur Planung des Hauses, zumindest zum Teil, ausgeglichen werden.   
Wichtig für die Forschung zu den architektonischen Gegebenheiten des Herrenhauses sind neben historischen Zeichnungen, vor allem Dokumente aus dem späten 19. und 20. Jahrhundert. Dazu zählen frühe Fotografien[[Hiiu-Suuremõisa/Archivalien#%20ftn9|[9]]] sowie eine Auswahl der zahlreich in estnischer Sprache vorhandenen Berichte des Estnischen Denkmalamtes.[[Hiiu-Suuremõisa/Archivalien#%20ftn10|<sup>[10]</sup>]] Die Berichte der Denkmalbehörde ''Muinsuskaitseamet'' entstanden seit den 1950er Jahren zahlreich und dokumentieren anschaulich das Engagement um den Erhalt des Gutsensembles Hiiu-Suuremõisa. Mit ihrer Hilfe kann das Fehlen historischer Quellen zum Bau und zur Planung des Hauses, zumindest zum Teil, ausgeglichen werden.   


''Schwedische Archive''  
|''Schwedische Archive''  


In den schwedischen Archiven finden sich zum Besitz auf Dagö nur vereinzelt Unterlagen aus der Zeit Ebba Margaretas. Im ''Riksarkivet Vadstena'' (Herrborums gårdsarkiv) lagern Erbschaftsregelungen und Regelungen von Schuldtilgungen in den Beständen der Familie Stenbock. Alle Dokumente sind in deutscher Sprache verfasst.[[Hiiu-Suuremõisa/Archivalien#%20ftn11|[11]]] Interessant ist eine juristische Vereinbarung zur Rückzahlung von Schulden, die Ebba Margareta mit ihrem Sohn Carl Magnus Stenbock (1725–1798) im Jahr 1757 traf. Nicht weniger interessant ist ein nachfolgendes Dokument im Konvolut, dass eine Erbschaftsregelung vorlegt (1770).[[Hiiu-Suuremõisa/Archivalien#%20ftn12|[12]]]  
In den schwedischen Archiven finden sich zum Besitz auf Dagö nur vereinzelt Unterlagen aus der Zeit Ebba Margaretas. Im ''Riksarkivet Vadstena'' (Herrborums gårdsarkiv) lagern Erbschaftsregelungen und Regelungen von Schuldtilgungen in den Beständen der Familie Stenbock. Alle Dokumente sind in deutscher Sprache verfasst.[[Hiiu-Suuremõisa/Archivalien#%20ftn11|[11]]] Interessant ist eine juristische Vereinbarung zur Rückzahlung von Schulden, die Ebba Margareta mit ihrem Sohn Carl Magnus Stenbock (1725–1798) im Jahr 1757 traf. Nicht weniger interessant ist ein nachfolgendes Dokument im Konvolut, dass eine Erbschaftsregelung vorlegt (1770).[[Hiiu-Suuremõisa/Archivalien#%20ftn12|[12]]]  
Zeile 27: Zeile 27:
Im ''Riksarkivet Stockholm'' (Svea Hovrätt) finden sich Hinweise, dass Ebba Margareta als einzige Erbin ihrer Eltern vom Nachlass ihrer 1753 verstorbenen Mutter Anna Juliana Horn af Kanckas (1667-1753) ausgeschlossen war.[[Hiiu-Suuremõisa/Archivalien#%20ftn18|[18]]] Die Gräfin De la Gardie veranlasste daraufhin eine juristischen Auseinandersetzung mit den begünstigten ''eigenen'' Töchtern um das Erbe Anna Julianas.[[Hiiu-Suuremõisa/Archivalien#%20ftn19|[19]]] Des weiteren verwahrt das ''Riksarkivet Stockholm'' (ERICSBERG AUTOGRAFSAMLINGEN) wenige Briefe der Gräfin an ihre Verwandtschaft aus der Familie ihres Mannes.[[Hiiu-Suuremõisa/Archivalien#%20ftn20|[20]]]
Im ''Riksarkivet Stockholm'' (Svea Hovrätt) finden sich Hinweise, dass Ebba Margareta als einzige Erbin ihrer Eltern vom Nachlass ihrer 1753 verstorbenen Mutter Anna Juliana Horn af Kanckas (1667-1753) ausgeschlossen war.[[Hiiu-Suuremõisa/Archivalien#%20ftn18|[18]]] Die Gräfin De la Gardie veranlasste daraufhin eine juristischen Auseinandersetzung mit den begünstigten ''eigenen'' Töchtern um das Erbe Anna Julianas.[[Hiiu-Suuremõisa/Archivalien#%20ftn19|[19]]] Des weiteren verwahrt das ''Riksarkivet Stockholm'' (ERICSBERG AUTOGRAFSAMLINGEN) wenige Briefe der Gräfin an ihre Verwandtschaft aus der Familie ihres Mannes.[[Hiiu-Suuremõisa/Archivalien#%20ftn20|[20]]]


----[[Hiiu-Suuremõisa/Archivalien#%20ftnref1|[1]]] '''Archive Estland''': Rahvusarhiiv|Estnisches Nationalarchiv Tartu|Estonian National Archive (RA), Tallinna Linnaarhiiv|Stadtarchiv Tallinn|City Archive Tallinn (TLA), Ajaloomuuseum Tallinn|Historisches Museum Tallinn|History Museum (AM), Muinsuskaitseameti arhiiv|Archiv der Denkmalbehörde|Archive National Heritage Board (ERA). '''Archive Schweden''': Riksarkivet Stockholm (Svea Hofrätt, Ericsberg Autografsamlingen, Nedre justitierevisionen); Riksarkivet Vadstena (Herrborums gårds arkiv); LUNDS UNIV:S BIBLIOTHEK|Universitätsbibliothek Lund|Library Lund University, De la Gardieska arkivet (Hapsalsamlingen, Släktarkiven): <nowiki>https://www.ub.lu.se/hitta/digitala-samlingar/de-la-gardieska-arkivet</nowiki> [2024-06-24].
[[Hiiu-Suuremõisa/Archivalien#%20ftnref1|[1]]] '''Archive Estland''': Rahvusarhiiv|Estnisches Nationalarchiv Tartu|Estonian National Archive (RA), Tallinna Linnaarhiiv|Stadtarchiv Tallinn|City Archive Tallinn (TLA), Ajaloomuuseum Tallinn|Historisches Museum Tallinn|History Museum (AM), Muinsuskaitseameti arhiiv|Archiv der Denkmalbehörde|Archive National Heritage Board (ERA). '''Archive Schweden''': Riksarkivet Stockholm (Svea Hofrätt, Ericsberg Autografsamlingen, Nedre justitierevisionen); Riksarkivet Vadstena (Herrborums gårds arkiv); LUNDS UNIV:S BIBLIOTHEK|Universitätsbibliothek Lund|Library Lund University, De la Gardieska arkivet (Hapsalsamlingen, Släktarkiven): <nowiki>https://www.ub.lu.se/hitta/digitala-samlingar/de-la-gardieska-arkivet</nowiki> [2024-06-24].


[[Hiiu-Suuremõisa/Archivalien#%20ftnref2|[2]]] Vgl. AM.104.1.71.
[[Hiiu-Suuremõisa/Archivalien#%20ftnref2|[2]]] Vgl. AM.104.1.71.

Version vom 13. September 2024, 03:57 Uhr

leave blank, so we can add automated content later Exampleimg1.jpeg
Estnische Archive

Für wissenschaftliche Ausarbeitungen zur Bauherrin Gräfin Ebba Margareta und das Herrenhaus Großenhof|Suuremõisa bieten vor allem historische schriftliche Quellen aus schwedischen und estnischen Archiven lohnenswerte Ausgangspunkte.[1]

Suuremõisa sowie weitere Dagöer Güter der Familie De la Gardie waren nach einer großangelegten Reduktion/Enteignung Karls XI. 1691 schwedisches und ab spätestens 1721 russisches Krongut. Anlässlich der Rückgabe der Güter an die Nachfahrin Ebba Margareta Gräfin De la Gardie durch die russische Kaiserin Elisabeth I., wurde 1755 ein Inventar angefertigt, das den gegenwärtigen Zustand der an die Gräfin restituierten Höfe genau beschrieb.[2]

Von kunsthistorischem Wert ist ein Konvolut von Zeichnungen aus dem Estnischen Nationalarchiv in Tartu.[3] Es enthält Fassadenzeichnungen des Corps de Logis‘, Grundrisse und Fassadenentwürfe für Stallgebäude, eine Raumliste für den Corps des Logis sowie die Seitenflügel, Grundrisse der beiden Seitenflügel, eine Zeichnung eines einzelnen Gebäudes sowie einen Entwurf für ein Segelschiff mit Maßangaben. Die Blätter sind nicht datiert und signiert, dennoch wurde das Konvolut von Archivaren ins 18. Jahrhundert eingeordnet. Bisher gab es keine wissenschaftliche Auswertung des Konvolutes. Es blieb bis jetzt das einzige bekannte Zeugnis dieser Art.

Zu weiteren schriftlichen historischen Quellen gehört unter anderem ein Interim-Erbvergleich, auf den sich die Söhne Ebba Margaretas nach dem Tod der Mutter im Jahr 1776 einigten.[4] Ein Nachlass-Inventar über die beweglichen Güter aus den Häusern fand sich bisher nicht.

Eine geringe Zahl Quellen behandeln hauptsächlich juristische Auseinandersetzungen der Gräfin mit ihren Nachbarn auf Dagö, allen voran mit dem Leutnant Heinrich Caspar von Stackelberg (1702–1778). Einen Streit mit dem Leutnant auf einem Kirchenkonvent brachte Ebba Margareta zur Anklage. Gegenstand der Auseinandersetzung waren die Patronatsrechte[5] in dem Ort Keinis|Käina auf Dagö, welche die Gräfin für sich erringen konnte. Zugleich handelte es um einen Streit um Territorialgrenzen[6], der im Jahr 1759 begann und erst im März 1765 juristisch entschieden wurde.[7] Eine weitere Auseinandersetzung in den 1750er Jahren betraf auf dem Festland liegende Güter.[8]

Wichtig für die Forschung zu den architektonischen Gegebenheiten des Herrenhauses sind neben historischen Zeichnungen, vor allem Dokumente aus dem späten 19. und 20. Jahrhundert. Dazu zählen frühe Fotografien[9] sowie eine Auswahl der zahlreich in estnischer Sprache vorhandenen Berichte des Estnischen Denkmalamtes.[10] Die Berichte der Denkmalbehörde Muinsuskaitseamet entstanden seit den 1950er Jahren zahlreich und dokumentieren anschaulich das Engagement um den Erhalt des Gutsensembles Hiiu-Suuremõisa. Mit ihrer Hilfe kann das Fehlen historischer Quellen zum Bau und zur Planung des Hauses, zumindest zum Teil, ausgeglichen werden.

Schwedische Archive

In den schwedischen Archiven finden sich zum Besitz auf Dagö nur vereinzelt Unterlagen aus der Zeit Ebba Margaretas. Im Riksarkivet Vadstena (Herrborums gårdsarkiv) lagern Erbschaftsregelungen und Regelungen von Schuldtilgungen in den Beständen der Familie Stenbock. Alle Dokumente sind in deutscher Sprache verfasst.[11] Interessant ist eine juristische Vereinbarung zur Rückzahlung von Schulden, die Ebba Margareta mit ihrem Sohn Carl Magnus Stenbock (1725–1798) im Jahr 1757 traf. Nicht weniger interessant ist ein nachfolgendes Dokument im Konvolut, dass eine Erbschaftsregelung vorlegt (1770).[12]

Im De la Gardie Archiv an der Universitätsbibliothek Lund befindet sich in den umfangreichen Beständen des Familienarchives ein Brief Ebba Margaretas an ihre einflussreiche und vermögende Tante Hedvig Catharina Lillie https://www.skbl.se/en/article/HedvigCatharinaLillie aus dem Jahr 1743. Er belegt unmissverständlichen das Engagement der Gräfin für die Rückerlangung der Dagöer Güter[13], welche die Familie 1691 in Folge der Güterreduktion des schwedischen Königs Karl XI. verloren hatte. Weiteren Aufschluss über das Bemühen um die Güter vermitteln Dokumente aus dem Bestand Hapsalsamlingen des De la Gardie-Archivs.[14]

Darüber hinaus werden im Familienarchiv Briefe des Ehemannes der Gräfin, Fredrik Magnus Stenbock[15], an dessen Schwager Christian von Barnekow (1694-1762)[16] aufbewahrt. Sie geben Auskunft über die angespannte Finanzlage der Familie während der 1730er und 40er Jahre.[17]

Im Riksarkivet Stockholm (Svea Hovrätt) finden sich Hinweise, dass Ebba Margareta als einzige Erbin ihrer Eltern vom Nachlass ihrer 1753 verstorbenen Mutter Anna Juliana Horn af Kanckas (1667-1753) ausgeschlossen war.[18] Die Gräfin De la Gardie veranlasste daraufhin eine juristischen Auseinandersetzung mit den begünstigten eigenen Töchtern um das Erbe Anna Julianas.[19] Des weiteren verwahrt das Riksarkivet Stockholm (ERICSBERG AUTOGRAFSAMLINGEN) wenige Briefe der Gräfin an ihre Verwandtschaft aus der Familie ihres Mannes.[20]

[1] Archive Estland: Rahvusarhiiv|Estnisches Nationalarchiv Tartu|Estonian National Archive (RA), Tallinna Linnaarhiiv|Stadtarchiv Tallinn|City Archive Tallinn (TLA), Ajaloomuuseum Tallinn|Historisches Museum Tallinn|History Museum (AM), Muinsuskaitseameti arhiiv|Archiv der Denkmalbehörde|Archive National Heritage Board (ERA). Archive Schweden: Riksarkivet Stockholm (Svea Hofrätt, Ericsberg Autografsamlingen, Nedre justitierevisionen); Riksarkivet Vadstena (Herrborums gårds arkiv); LUNDS UNIV:S BIBLIOTHEK|Universitätsbibliothek Lund|Library Lund University, De la Gardieska arkivet (Hapsalsamlingen, Släktarkiven): https://www.ub.lu.se/hitta/digitala-samlingar/de-la-gardieska-arkivet [2024-06-24].

[2] Vgl. AM.104.1.71.

[3] Vgl. RA EAA.1423.1.279.

[4] Vgl. RA EAA.1423.1.265.

[5] Vgl. RA EAA.858.2.1616.

[6] Vgl. RA EAA.863.1.461.

[7] Vgl. AM.20.1.12.

[8] Vgl. RA EAA.858.2.3198.

[9] Bildarchiv Foto Marburg, Krusenstjern-Archiv, Fotografien aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert von Großenhof auf Dagö aus dem  Besitz des Verbandes Baltische Ritterschaften e.V.

[10] Auswahl: Vgl. ERA.5025.2.13679, A-11556; ERA.5025.2.5654, A-4626.

[11] Vgl. Riksarkivet Vadstena, Herrborums gårds arkiv, F II g 15.

[12] Vgl. Riksarkivet Vadstena, Herrborums gårds arkiv, F II g 15.

[13]Vgl. LUNDS UNIV:S BIBLIOTHEK, De la Gardieska Samlingen, Släktarkiven, Volym 182:1.

[14] Vgl. LUNDS UNIV:S BIBLIOTHEK, De la Gardieska arkivet, Hapsalsamlingen, Volym 10.

[15] Vgl. auch Tab 17: https://www.adelsvapen.com/genealogi/Stenbock_nr_12 [2024-02-15].

[16] Vgl. Stenbock 1937, S. 28.

[17] Vgl. LUNDS UNIV:S BIBLIOTHEK, De la Gardieska Samlingen, Släktarkiven, Volym 4:3.

[18] Riksarkivet Stockholm, Svea Hovrät Referenskod SE/RA/420422/01/E IX b/45.

[19] Vgl. Riksarkivet Stockholm, Nedre justitierevisionen, SE/RA/9109.

[20] Vgl. Riksarkivet Stockholm, ERICSBERG AUTOGRAFSAMLINGEN, VOL. 53. Digitalisat: https://sok.riksarkivet.se/bildvisning/A0043942_00194. Vielen Dank an Leif Persson für seine Unterstützung bei der Quellensuche.

Exampleimg3.jpegExampleimg4.jpeg
xx

use space for extra, visualizations, or 3D scan iframes.

Exampleimg2.jpegExampleimg5.jpeg
Einzelnachweise
  1. Das Herrenhaus Richter in der Datenbank der Herrenhäuser des Ostseeraums (abgerufen am 02.08.2024)
  2. “Herrenhäuser in Schwerin”, M. Muster, im Beispielverlag (2024)
  3. “Richter: Eine Familiengeschichte”, M. Muster, Architekturjournal “Beispiel” (2024)