Gunderslevholm/05. Wirtschaftlicher Kontext: Unterschied zwischen den Versionen

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Nicht nur die Bezeichnung als [https://ordnet.dk/ods/ordbog?query=avlsgaard Avlsgård] selbst, sondern auch vor allem die Größe des Gebäudes lassen darauf schließen, dass die Tierzucht in Gunderslevholm die treibende wirtschaftliche Kraft war. Gestützt wird dies durch das vorliegende historische Quellenmaterial. Aus den Unterlagen der Folketælling (Volkszählung) geht deutlich hervor, dass die Milchviehzucht im 18. Jahrhundert in Gunderslevholm eine elementare Rolle spielte. So sind für das Jahr 1787 neben dem Stallvogt Christen Sørensen und dem Stallknecht Niels Pedersen auch ein Milchkutscher Namens Christen Nielsen und die Meierin Karen Cortsdatter genannt. Zu den Bediensteten zählten weiterhin 10 Melkerinnen im Alter zwischen 27 und 47 Jahren.<ref name="ftn178">https://arkivalieronline.rigsarkivet.dk/da/billedviser?bsid=450#450,50069, (07.05.2024).</ref>
 
Mit der Rinderzucht und Milchproduktion zeigte sich in Gunderselvholm ein für die dänische Wirtschaft typisches Bild. Die Etablierung von Holländereien im dänischen Königreich, geht auf niederländische Einwanderer zurück und kann bis in das 16. Jahrhundert hinein verfolgt werden. Von Holstein und Schleswig ausgehend, breitete sich die Milchviehwirtschaft rasch in Dänemark aus. Die älteste Holländerei auf dänischem Boden befindet sich auf Sjælland und wurde im Jahr 1652 in [https://www.danskeherregaarde.dk/nutid/gammel-koegegaard Gammel Køgegård] (Abb. 57) gegründet.<ref name="ftn179">Vgl. Skrubbeltrang 1978, S. 120.</ref> Im Vergleich zu den anderen dänischen Inseln scheinen sich auf Sjælland besonders viele Holländereien herausgebildet zu haben. Grund dafür war vermutlich die Nähe zur Hauptstadt Kopenhagen, in der beträchtliche Mengen der inländischen Milcherzeugnisse verkauft wurden.<ref name="ftn180">Vgl. Skrubbeltrang 1978, S. 242.</ref>
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Version vom 16. September 2024, 15:41 Uhr

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Der auf der Landwirtschaft und Viehzucht liegende ökonomische Fokus der Gunderslevholmer Gutsanlage manifestiert sich in einer imposanten Dreiflügelanlage, die in unmittelbarer Nähe des Herrenhauses liegt. Die Konzeption der Gunderslevholmer Gutsanlage ist, wenn auch mit kleinen Abweichungen, mit Hagenskov Gods (Abb. 56) vergleichbar. Im Jahre 1775 ließ der dänische Kaufmann Niels Ryberg unter Leitung des deutsch-dänischen Architekten Georg Erdman Rosenberg auf der Insel Fünen Schloss Hagenskov erbauen. Wie auch in Gunderslevholm steht dem zweigeschossigen Herrenhaus, welches als Solitärbau errichtet wurde, eine sich öffnende Dreiflügelanlage gegenüber.

Nicht nur die Bezeichnung als Avlsgård selbst, sondern auch vor allem die Größe des Gebäudes lassen darauf schließen, dass die Tierzucht in Gunderslevholm die treibende wirtschaftliche Kraft war. Gestützt wird dies durch das vorliegende historische Quellenmaterial. Aus den Unterlagen der Folketælling (Volkszählung) geht deutlich hervor, dass die Milchviehzucht im 18. Jahrhundert in Gunderslevholm eine elementare Rolle spielte. So sind für das Jahr 1787 neben dem Stallvogt Christen Sørensen und dem Stallknecht Niels Pedersen auch ein Milchkutscher Namens Christen Nielsen und die Meierin Karen Cortsdatter genannt. Zu den Bediensteten zählten weiterhin 10 Melkerinnen im Alter zwischen 27 und 47 Jahren.[1]

Mit der Rinderzucht und Milchproduktion zeigte sich in Gunderselvholm ein für die dänische Wirtschaft typisches Bild. Die Etablierung von Holländereien im dänischen Königreich, geht auf niederländische Einwanderer zurück und kann bis in das 16. Jahrhundert hinein verfolgt werden. Von Holstein und Schleswig ausgehend, breitete sich die Milchviehwirtschaft rasch in Dänemark aus. Die älteste Holländerei auf dänischem Boden befindet sich auf Sjælland und wurde im Jahr 1652 in Gammel Køgegård (Abb. 57) gegründet.[2] Im Vergleich zu den anderen dänischen Inseln scheinen sich auf Sjælland besonders viele Holländereien herausgebildet zu haben. Grund dafür war vermutlich die Nähe zur Hauptstadt Kopenhagen, in der beträchtliche Mengen der inländischen Milcherzeugnisse verkauft wurden.[3]

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Einzelnachweise
  1. https://arkivalieronline.rigsarkivet.dk/da/billedviser?bsid=450#450,50069, (07.05.2024).
  2. Vgl. Skrubbeltrang 1978, S. 120.
  3. Vgl. Skrubbeltrang 1978, S. 242.