Pronstorf/01. Einleitung: Unterschied zwischen den Versionen

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</ref> in Holstein.<ref name="ftn103">Vgl. Hirschfeld 1980, S. 151.
</ref> in Holstein.<ref name="ftn103">Vgl. Hirschfeld 1980, S. 151.
</ref> Von einem Wassergraben umgeben und mit einem Zufluss zum Wardersee, inmitten von Wiesen und Wald gelegen, gehört es zu den drei adligen Herrenhäusern und Gutsanlagen am Wardersee, zusammen mit den adligen Gütern [https://www.wikidata.org/wiki/Q1557022%20 Rohlstorf] und [https://www.wikidata.org/wiki/Q1557079 Wensin].
</ref> Von einem Wassergraben umgeben und mit einem Zufluss zum Wardersee, inmitten von Wiesen und Wald gelegen, gehört es zu den drei adligen Herrenhäusern und Gutsanlagen am Wardersee, zusammen mit den adligen Gütern [https://www.wikidata.org/wiki/Q1557022%20 Rohlstorf] und [https://www.wikidata.org/wiki/Q1557079 Wensin].
==== Archivalien ====
Die historisch-genealogische (aber auch kunsthistorische) Forschung hat vielfach vor allem Quellen im Bezug auf die Familie Ekeblad als Besitzer von Stola erschlossen.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn37|[37]]] Alle Autoren sind sich jedoch einig, wie sehr das Herrenhaus in Stola als Stammsitz der Familie Ekeblad die Ambitionen und Lebensweise der Besitzerfamilie widerspiegelt.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn38|[38]]] Es bestehe eine so enge Verbindung, dass der eine Name nicht genannt werden könne, ohne zwangsläufig den anderen Namen in Erinnerung zu rufen.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn39|[39]]]


Am umfänglichsten hat bislang Karlson verfügbare Schriftquellen und Objekte aus Stola erforscht:[[Stola/Forschungsstand#%20ftn40|[40]]] Im ersten Drittel der Publikation werden die vorhanden Quellen und bekannten Archivalien zu Stola umfänglich ausgewertet und im Text wie den Anmerkungen darüber hinaus teilweise transkribiert. Im Buch folgt dann das kommentiert publizierte Inventar Claes Julius Ekeblads von Stola aus dem Jahr 1796. Abschließend zeichnet Karlson noch den Weg einzelner Objekte des Ekeblad-Erbes aus Stola bis ins Jahr 1940 nach.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn41|[41]]]
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===== Einzelnachweise =====


Westrin nennt in seinem Aufsatz 1986 unpublizierte Archivalien zu Stola und den Ekeblad im Riksarkivet[[Stola/Forschungsstand#%20ftn42|[42]]] (Reichsarchiv), in der Kungliga Bibliotheket[[Stola/Forschungsstand#%20ftn43|[43]]] (Königlichen Bibliothek), im Nordiska Museet[[Stola/Forschungsstand#%20ftn44|[44]]] (Nordischen Museum) jeweils in Stockholm und zählt kleinere Bestände in anderen Archiven auf.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn45|[45]]] Weitere Archivalien zu Stola befinden sich in der De la Gardie-Sammlung in der Universitätsbibliothek in Lund – u.a. das Inventar von 1796[[Stola/Forschungsstand#%20ftn46|[46]]] [DLG 1]. Vermessungskarten von Stola aus dem 18. Jahrhundert [Stola1728+(2)] sind im Bestand der Lantmäteriet, Rikets allmänna kartverks archives[[Stola/Forschungsstand#%20ftn47|[47]]] (Landvermessung und Nationales Allgemeines Kartographisches Archiv) vorhanden.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn48|[48]]]
# <small>Das Herrenhaus Richter in der Datenbank der Herrenhäuser des Ostseeraums (abgerufen am 02.08.2024)</small>
 
# <small>“Herrenhäuser in Schwerin”, M. Muster, im Beispielverlag (2024)</small>
Zuletzt benannte Gullbrandsson für seine denkmalpflegerischen Fragen 2010 unpublizierte Quellen zu Stola in folgenden Archiven:[[Stola/Forschungsstand#%20ftn49|[49]]] Antikvarisk-topografiska arkivet[[Stola/Forschungsstand#%20ftn50|[50]]] (ATA, Das antiquarisch-topographische Archiv) in Stockholm, Alfred Nilsons arkiv (Alfred Nilsons Archiv) und Erik Lundbergs ritningsarkiv (Erik Lundbergs Zeichnungsarchiv) beide im Arkitekturmuseet[[Stola/Forschungsstand#%20ftn51|[51]]] (Architekturmuseum) in Stockholm, Västergötlands museums arkiv[[Stola/Forschungsstand#%20ftn52|[52]]] (Archiv des Museums Västergötland) in Skara und das Gutsarchiv in Stola.
# <small>“Richter: Eine Familiengeschichte”, M. Muster, Architekturjournal “Beispiel”  (2024)</small>
----[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref1|[1]]] Vgl. <nowiki>https://suecia.kb.se/F/?func=find-b&local_base=sah</nowiki> (01.11.2023); <nowiki>https://www.alvin-portal.org/alvin/view.jsf?pid=alvin-record%3A80130&dswid=4154</nowiki> (09.02.2024) und Suecia Antiqua et Hodierna 1716. Das Werk enthält vor allem Ansichten von Schlössern und Herrenhäusern aus dem späten 17. Jahrhundert bis etwas nach der Jahrhundertwende.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref1|[1]]] Vgl. <nowiki>https://suecia.kb.se/F/?func=find-b&local_base=sah</nowiki> (01.11.2023); <nowiki>https://www.alvin-portal.org/alvin/view.jsf?pid=alvin-record%3A80130&dswid=4154</nowiki> (09.02.2024) und Suecia Antiqua et Hodierna 1716. Das Werk enthält vor allem Ansichten von Schlössern und Herrenhäusern aus dem späten 17. Jahrhundert bis etwas nach der Jahrhundertwende.


[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref2|[2]]] Der Vorgängerbau in Stola war vermutlich nicht neu und repräsentativ genug, um aufgenommen zu werden.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref2|[2]]] Der Vorgängerbau in Stola war vermutlich nicht neu und repräsentativ genug, um aufgenommen zu werden.


[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref3|[3]]] Vgl. Mellin 1813.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref4|[4]]] Vgl. Tuneld 1833.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref5|[5]]] Vgl. Ljungström 1871, S. 74.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref6|[6]]] Vgl. Hildebrand 1949a, <nowiki>https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil/Artikel/16801</nowiki> (26.01.2023).
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref7|[7]]] Vgl. Erdmann 1901.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref8|[8]]] Vgl. Sjöberg 1911–1915.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref9|[9]]] Vgl. Hildebrand 1949a, <nowiki>https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil/Artikel/16801</nowiki> (26.01.2023).
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref10|[10]]] Vgl. Allén/Frängsmyr 2016.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref11|[11]]] Vgl. Svenska slott och herresäten 1908–1923. Stola in: Bd. Västergötland, Halland, Värmland, Nerike, Västermanland, S. 28–32 = Romdahl 1910.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref12|[12]]] Vgl. Elgenstierna 1926 mit genealogischen Tafeln des schwedischen Adels, Erdman 1926 mit Quellenveröffentlichungen über den Hof und auf adligen Gütern im Schweden des 18. Jahrhunderts.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref13|[13]]] Vgl. Mannerfelt 1923.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref14|[14]]] Vgl. Erixon/Wallin 1932.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref15|[15]]] Vgl. Erixon/Wallin 1932, S. 66 zitieren den Schreiber Erik Andren, der behauptet, der lokale Baumeister Håkan Eliander sei der Entwerfer Stolas.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref16|[16]]] Vgl. Karlson 1940. Das Original des Inventars befindet sich in der Universitätsbibliothek Lund, De la Gardieska arkivet, Topographica, Västergötland, Stola 1c.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref17|[17]]] Vgl. Svenska gods och gårdar 1935–1942, Stola in Bd. 30, Västergötland Skaraborgs län (västra), Uddevalla 1942, S. 892.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref18|[18]]] Vgl. Slott och herresäten i Sverige 1966–1971, Stola in Bd. 10, Teil 1 Västergötland: Almnäs–Stola, Stockholm 1968, S. 411–435 = Luthander 1968.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref19|[19]]] Vgl. Luthander 1968, S. 411–435.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref20|[20]]] Vgl. Westrin 1986.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref21|[21]]] Vgl. Selling 1937 (1991).
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref22|[22]]] Vgl. Sjöberg 2000, Bedoire 2001, Bedoire 2015.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref23|[23]]] Vgl. etwa Bedoire 2001, Bedoire 2015.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref24|[24]]] Vgl. etwa Ulväng 2017.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref25|[25]]] Vgl. <nowiki>https://www.svenskaherrgardar.se/</nowiki> (10.11.2022).
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref26|[26]]] Vgl. <nowiki>https://www.svenskaherrgardar.se/herrgardsdatabasen/gard/10693</nowiki> (10.11.2022).
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref27|[27]]] Vgl. u.a. Alm 2000 mit lediglich einem Hinweis auf Stola, S. 308.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref28|[28]]] Vgl. Westrin 2004. Zeichnung befand sich 2004 in der Restaurierungswerkstatt im Regionalarchiv Göteborg und wurde dem Nationalarchiv in Göteborg am 31.03.2005 unrestauriert zurückgegeben, vgl. e-Mail von Helena Mattisson 19.07.2023.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref29|[29]]] Vgl. Karling 1981, sowie <nowiki>https://digitaltmuseum.se/021017229956/1m16-d9483</nowiki> (23.02.2023).
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref30|[30]]] Vgl. Berglund 2014, [https://gupea.ub.gu.se/bitstream/handle/2077/36763/gupea_2077_36763_1.pdf?sequence=1 quelle] (27.03.2023).
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref31|[31]]] Vgl. Westrin 1996, Westrin 1997, Westrin 2002.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref32|[32]]] Vgl. etwa Hellspong/Lindvall 2004, Geijer 2008 oder Edman 2008, u.a. S. 48 zu Stola.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref33|[33]]] Auch Nilsson. Vgl. <nowiki>https://www.wikidata.org/wiki/Q24019266</nowiki> (22.02.2024); <nowiki>https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil#/sbl/Mobil/Artikel/8922</nowiki> (22.02.2024).
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref34|[34]]] Vgl. Lundberg 1935, Lundberg 1942, Lundberg 1966, <nowiki>https://www.wikidata.org/wiki/Q5965758</nowiki> (22.02.2024); <nowiki>https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil#/sbl/Mobil/Artikel/9756</nowiki> (22.02.2024).
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref35|[35]]] Vgl. Gullbrandsson 2010.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref36|[36]]] Vgl. etwa Schermann 2010 oder Björkman 2016.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref37|[37]]] Zuletzt etwa Allén/Frängsmyr 2016.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref38|[38]]] Vgl. etwa Gullbrandsson 2010, S. 48.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref39|[39]]] Vgl. etwa Karlson 1940, S. 15 oder Gullbrandsson 2010, S. 47.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref40|[40]]] Vgl. Karlson 1940. Das Original des Inventars von 1796 befindet sich in der Universitätsbibliothek Lund, De la Gardieska arkivet, Topographica, Västergötland, Stola 1c.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref41|[41]]] Vgl. Karlson 1940, S. 155–180.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref42|[42]]] Vgl. ''Ekebladska samlingar'', darin u.a. das Nachlassarchiv Eva Ekeblads von 1787, vgl. <nowiki>https://sok.riksarkivet.se/bouppteckningar?Efternamn=de+la+Gardie&Lan=Alla&AvanceradSok=False&page=5&postid=Bouppteckningar_799291EA-26F4-4C24-9FFD-00174A178F0E-48C480C1-F398-4EF0-9568-A7648F6B57BA&tab=post</nowiki> (02.03.2023); <nowiki>https://sok.riksarkivet.se/bildvisning/C0105500_00047</nowiki> (26.03.2024).
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref43|[43]]] Kungliga Bibliotheket, Stockholm, Papiere zu Claes Julius Ekeblad: Journal. Papper rörande Stola [Aufzeichnungen. Papiere Stola betreffend] Signatur HSIe17a.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref44|[44]]] Vgl. Nordiska Museets Handlingar [Handreichungen des nordischen Museeums], lt. Westrin 1986, S. 59 zusammengestellt 1930/1931.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref45|[45]]] Vgl. Westrin 1986, S. 59.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref46|[46]]] Das Inventar befindet sich in der Universitätsbibliothek von Lund, De la Gardieska arkivet [De la Gardie Archiv], Topographica, Västergötland, Signatur: Stola 1c.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref47|[47]]] Vgl. <nowiki>https://www.wikidata.org/wiki/Q845497</nowiki> (25.03.2024); <nowiki>https://www.lantmateriet.se</nowiki> (25.03.2024).
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref48|[48]]] Karten von 1728, Geometrische Vermessung des Gutshofs Stola (Gemeinde Strö, Stola Nr. 1) von 1728, Lantmäteriet, Lantmäteristyrelsens arkiv, akt P195-7:1 und Geometrische Vermessung des Gutshofs Stola (Gemeinde Strö, Stola Nr. 2) von 1728.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref49|[49]]] Vgl. Gullbrandsson 2010, S. 63.
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref50|[50]]] Vgl. <nowiki>https://www.wikidata.org/wiki/Q10413471</nowiki> (22.02.2024); <nowiki>https://www.raa.se/tag/antikvariska-topografiska-arkivet-ata/</nowiki> (22.02.2024).
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref51|[51]]] Vgl. <nowiki>https://www.wikidata.org/wiki/Q4356728</nowiki> (22.02.2024); <nowiki>https://arkdes.se</nowiki> (22.02.2024).
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref52|[52]]] Vgl. <nowiki>https://www.wikidata.org/wiki/Q489175</nowiki> (22.02.2024); <nowiki>https://vastergotlandsmuseum.se</nowiki> (22.02.2024).
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===== Einzelnachweise =====


# <small>Das Herrenhaus Richter in der Datenbank der Herrenhäuser des Ostseeraums (abgerufen am 02.08.2024)</small>
# <small>“Herrenhäuser in Schwerin”, M. Muster, im Beispielverlag (2024)</small>
# <small>“Richter: Eine Familiengeschichte”, M. Muster, Architekturjournal “Beispiel”  (2024)</small>
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Version vom 14. Oktober 2024, 18:00 Uhr

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Das Gut Pronstorf (Abb. 1) liegt am südöstlichen Ufer des Warder Sees , in der Gemeinde Wardersees , einige Kilometer östlich von Bad Segeberg in Schleswig-Holstein.[1] Als Durchflussgebiet der Trave und der Bißnitz nach Lübeck war der Wardersee ein wichtiger Transportweg, auch zur Ostsee. Der Name dieses adeligen Gutes geht auf den wendischen Gott „Pron“ zurück, dessen Heiligtum sich lange Zeit vor Erbauung und Bewirtschaftung des Gutes dort befand. Die Endung „-torf“ entstand in der Zeit der Völkerwanderung und bedeutete nichts anderes als Dorf. Das Besondere an Gut Pronstorf war, dass zur Gesamtanlage mit Herrenhaus und Wirtschaftsgebäuden ein Dorfensemble gehörte, das in das Gut integriert wurde Pronstorf gehörte somit zu den wenigen Gutsanlagen Schleswig-Holsteins, die mit einem Dorfkomplex verbunden waren, wie unter anderem Bossee (Westensee), Wellingsbüttel, Wandsbek, Gudow und Gülzow. Das Dorf umfasste 25 Wohngebäude, die im 18. und 19. Jahrhundert von Bediensteten des Gutes bewohnt waren und zugleich als Wirtschaftsgebäude dienten. Jeder landwirtschaftliche Berufsstand hatte sein eigenes Wohnhaus. Auch die medizinische Versorgung mit einem Hebammen- und einem Apothekerhaus zeigte die Fortschrittlichkeit des Gutes. Bis über den Tod hinaus kümmerte sich der Gutsherr um seine Bediensteten. Sie bekamen vererbbare Grabstellen in der Nähe der Gräber der Adelsbesitzer und der Patronatskirche.

Die Adelsfamilie von Bokwoldt , später von Buchwaldt geschrieben, war von 1480 bis zum Ende des 20. Jahrhunderts mit einer Unterbrechung von vierzig Jahren aufPronstorf ansässig. Neben der Koppel- und Waldwirtschaft[2] war auch die Viehwirtschaft eine wichtige Einnahmequelle des Gutes, ebenso die Fischerei im Wardersee, der einen außergewöhnlichen Fischreichtum aufwies.[3]

In den Jahren 1716 bis 1728 entstand das „neue Herrenhaus“ aus roten Backsteinen mit Mansarddach im barocken Stil (Abb. 2). Pronstorf zählt man – neben dem Herrenhaus von Gut Güldenstein – zu den Hauptwerken der Barockarchitektur[4] in Holstein.[5] Von einem Wassergraben umgeben und mit einem Zufluss zum Wardersee, inmitten von Wiesen und Wald gelegen, gehört es zu den drei adligen Herrenhäusern und Gutsanlagen am Wardersee, zusammen mit den adligen Gütern Rohlstorf und Wensin.


Einzelnachweise
  1. Das Herrenhaus Richter in der Datenbank der Herrenhäuser des Ostseeraums (abgerufen am 02.08.2024)
  2. “Herrenhäuser in Schwerin”, M. Muster, im Beispielverlag (2024)
  3. “Richter: Eine Familiengeschichte”, M. Muster, Architekturjournal “Beispiel” (2024)

[1] Vgl. https://suecia.kb.se/F/?func=find-b&local_base=sah (01.11.2023); https://www.alvin-portal.org/alvin/view.jsf?pid=alvin-record%3A80130&dswid=4154 (09.02.2024) und Suecia Antiqua et Hodierna 1716. Das Werk enthält vor allem Ansichten von Schlössern und Herrenhäusern aus dem späten 17. Jahrhundert bis etwas nach der Jahrhundertwende.

[2] Der Vorgängerbau in Stola war vermutlich nicht neu und repräsentativ genug, um aufgenommen zu werden.

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Das Gut Pronstorf (Abb. 1) liegt am südöstlichen Ufer des Warder Sees , in der Gemeinde Wardersees , einige Kilometer östlich von Bad Segeberg in Schleswig-Holstein.[1] Als Durchflussgebiet der Trave und der Bißnitz nach Lübeck war der Wardersee ein wichtiger Transportweg, auch zur Ostsee. Der Name dieses adeligen Gutes geht auf den wendischen Gott „Pron“ zurück, dessen Heiligtum sich lange Zeit vor Erbauung und Bewirtschaftung des Gutes dort befand. Die Endung „-torf“ entstand in der Zeit der Völkerwanderung und bedeutete nichts anderes als Dorf. Das Besondere an Gut Pronstorf war, dass zur Gesamtanlage mit Herrenhaus und Wirtschaftsgebäuden ein Dorfensemble gehörte, das in das Gut integriert wurde Pronstorf gehörte somit zu den wenigen Gutsanlagen Schleswig-Holsteins, die mit einem Dorfkomplex verbunden waren, wie unter anderem Bossee (Westensee), Wellingsbüttel, Wandsbek, Gudow und Gülzow. Das Dorf umfasste 25 Wohngebäude, die im 18. und 19. Jahrhundert von Bediensteten des Gutes bewohnt waren und zugleich als Wirtschaftsgebäude dienten. Jeder landwirtschaftliche Berufsstand hatte sein eigenes Wohnhaus. Auch die medizinische Versorgung mit einem Hebammen- und einem Apothekerhaus zeigte die Fortschrittlichkeit des Gutes. Bis über den Tod hinaus kümmerte sich der Gutsherr um seine Bediensteten. Sie bekamen vererbbare Grabstellen in der Nähe der Gräber der Adelsbesitzer und der Patronatskirche.

Die Adelsfamilie von Bokwoldt , später von Buchwaldt geschrieben, war von 1480 bis zum Ende des 20. Jahrhunderts mit einer Unterbrechung von vierzig Jahren aufPronstorf ansässig. Neben der Koppel- und Waldwirtschaft[2] war auch die Viehwirtschaft eine wichtige Einnahmequelle des Gutes, ebenso die Fischerei im Wardersee, der einen außergewöhnlichen Fischreichtum aufwies.[3]

In den Jahren 1716 bis 1728 entstand das „neue Herrenhaus“ aus roten Backsteinen mit Mansarddach im barocken Stil (Abb. 2). Pronstorf zählt man – neben dem Herrenhaus von Gut Güldenstein – zu den Hauptwerken der Barockarchitektur[4] in Holstein.[5] Von einem Wassergraben umgeben und mit einem Zufluss zum Wardersee, inmitten von Wiesen und Wald gelegen, gehört es zu den drei adligen Herrenhäusern und Gutsanlagen am Wardersee, zusammen mit den adligen Gütern Rohlstorf und Wensin.


Einzelnachweise
  1. 1,0 1,1 https://de.wikipedia.org/wiki/Gut_Pronstorf (30.10.2023)
  2. 2,0 2,1 Koppelwirtschaft hieß, dass die Felder in zehn Koppeln bewirtschaftet wurden. Fünf Koppeln lagen jeweils sechs Jahre brach und wurden als Viehweide genutzt, die anderen in der Folge mit Buchweizen, Roggen, Falghafer, Hartlandshafer bepflanzt.
  3. 3,0 3,1 Vgl. Muuß 1973, S. 162.
  4. 4,0 4,1 Vgl. Hootz 1968, S. 414.
  5. 5,0 5,1 Vgl. Hirschfeld 1980, S. 151.
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Einzelnachweise
  1. Das Herrenhaus Richter in der Datenbank der Herrenhäuser des Ostseeraums (abgerufen am 02.08.2024)
  2. “Herrenhäuser in Schwerin”, M. Muster, im Beispielverlag (2024)
  3. “Richter: Eine Familiengeschichte”, M. Muster, Architekturjournal “Beispiel” (2024)


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Das Gut Pronstorf (Abb. 1) liegt am südöstlichen Ufer des Warder Sees , in der Gemeinde Wardersees , einige Kilometer östlich von Bad Segeberg in Schleswig-Holstein.[1] Als Durchflussgebiet der Trave und der Bißnitz nach Lübeck war der Wardersee ein wichtiger Transportweg, auch zur Ostsee. Der Name dieses adeligen Gutes geht auf den wendischen Gott „Pron“ zurück, dessen Heiligtum sich lange Zeit vor Erbauung und Bewirtschaftung des Gutes dort befand. Die Endung „-torf“ entstand in der Zeit der Völkerwanderung und bedeutete nichts anderes als Dorf. Das Besondere an Gut Pronstorf war, dass zur Gesamtanlage mit Herrenhaus und Wirtschaftsgebäuden ein Dorfensemble gehörte, das in das Gut integriert wurde Pronstorf gehörte somit zu den wenigen Gutsanlagen Schleswig-Holsteins, die mit einem Dorfkomplex verbunden waren, wie unter anderem Bossee (Westensee), Wellingsbüttel, Wandsbek, Gudow und Gülzow. Das Dorf umfasste 25 Wohngebäude, die im 18. und 19. Jahrhundert von Bediensteten des Gutes bewohnt waren und zugleich als Wirtschaftsgebäude dienten. Jeder landwirtschaftliche Berufsstand hatte sein eigenes Wohnhaus. Auch die medizinische Versorgung mit einem Hebammen- und einem Apothekerhaus zeigte die Fortschrittlichkeit des Gutes. Bis über den Tod hinaus kümmerte sich der Gutsherr um seine Bediensteten. Sie bekamen vererbbare Grabstellen in der Nähe der Gräber der Adelsbesitzer und der Patronatskirche.

Die Adelsfamilie von Bokwoldt , später von Buchwaldt geschrieben, war von 1480 bis zum Ende des 20. Jahrhunderts mit einer Unterbrechung von vierzig Jahren aufPronstorf ansässig. Neben der Koppel- und Waldwirtschaft[2] war auch die Viehwirtschaft eine wichtige Einnahmequelle des Gutes, ebenso die Fischerei im Wardersee, der einen außergewöhnlichen Fischreichtum aufwies.[3]

In den Jahren 1716 bis 1728 entstand das „neue Herrenhaus“ aus roten Backsteinen mit Mansarddach im barocken Stil (Abb. 2). Pronstorf zählt man – neben dem Herrenhaus von Gut Güldenstein – zu den Hauptwerken der Barockarchitektur[4] in Holstein.[5] Von einem Wassergraben umgeben und mit einem Zufluss zum Wardersee, inmitten von Wiesen und Wald gelegen, gehört es zu den drei adligen Herrenhäusern und Gutsanlagen am Wardersee, zusammen mit den adligen Gütern Rohlstorf und Wensin.


Abb. 1: Gut Pronstorf - Hoffassade
Abb.1. Gut Pronstorf - Hoffassade.jpgAbb. 2- Gut Pronstorf - Mansarddach.jpg|
Abb. 2: Gut Pronstorf - Mansarddach



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  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Gut_Pronstorf (30.10.2023)
  2. Koppelwirtschaft hieß, dass die Felder in zehn Koppeln bewirtschaftet wurden. Fünf Koppeln lagen jeweils sechs Jahre brach und wurden als Viehweide genutzt, die anderen in der Folge mit Buchweizen, Roggen, Falghafer, Hartlandshafer bepflanzt.
  3. Vgl. Muuß 1973, S. 162.
  4. Vgl. Hootz 1968, S. 414.
  5. Vgl. Hirschfeld 1980, S. 151.