Österbybruk/09. Garten und Park im 18. Jahrhundert

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Bereits in den 1730er Jahren initiierten zunächst Jean Jacques De Geer und anschließend Antoine De Geer im Zuge des Ausbaus der Eisenhütte umfassende Umgestaltungen in Österbybruk, die auf die Schaffung eines repräsentativen Ensembles von Herrenhaus und Garten zielten. Es wurden zunächst 1735 die beiden vorgelagerten Gebäude – Wohnhaus und Kirche – realisiert; parallel begannen die Planungen für eine Neugestaltung des Gartens auf der Südseite, womit Carl Hårleman in den 1730er Jahren beauftragt wurde. Der später hauptsächlich als Architekt wahrgenommene Hårleman realisierte im Laufe seiner Karriere eine ganz Reihe an Gartenprojekten und stammte zudem aus einer Familie bedeutender Gartengestalter.[1] Während eines vorausgegangenen vierjährigen Parisaufenthalts 1721–1726 hatte er hauptsächlich bei dem Gartenarchitekten Claude Desgots gelernt, ein Neffe und Nachfolger von André Le Nôtre, in dessen Haus in Meudon er zeitweise lebte. Zum Zeitpunkt des Auftrags für Österbybruk war er in Schweden ein in höchsten Kreisen etablierter Künstler.[2] Sein Entwurf ist in einer kolorierten Zeichnung[3] (Abb. 53) erhalten.

Auf Basis des historischen Kartenmaterials von Olof Lindberg kann ein Beginn der Gartenumgestaltung zu Beginn der 1740er Jahre angenommen werden. Karten von 1742 und 1744, jeweils in einer Zeichnung und einer ausgearbeiteten Version erhalten, bilden das in den 1730er Jahren errichtete Wohnhaus und die Kirche vor dem späteren Corps-de-Logis sowie die bis in das frühe 17. Jahrhundert zurückreichenden Gebäude um das Gartenareal ab. Letztere mussten der neuen Gestaltung weichen. Die Karte von 1742 (Abb. 151) zeigt hinter dem ehemaligen Herrenhaus einen nahezu quadratischen „Trägård“ [Trädgård], an dessen Endpunkt zentral ein kleiner, sechseckiger Pavillon steht. Hinter dem Garten erstreckt sich der Stausee. Daneben liegt ein Hummelgård – ein Hopfenfeld – sowie ein Bereich mit drei Sauna-Gebäuden. Diese drei Gartenareale sind klar voneinander abgegrenzt, waren eventuell sogar über Zäune oder niedrige Mauern voneinander getrennt. Eine Skizze Lindbergs aus demselben Jahr (Abb. 20) zeigt die vorgesehene Vergrößerung der Gartenfläche: Während der vordere Teil unverändert ist, erscheint dahinter ein aufzufüllender Bereich des Staudamms. In einer gestrichelten Linie markiert Lindberg das so entstehende Herrenhaus-Terrain bis zu den beiden Vorbauten und gibt die Ausrichtung an der leicht verschobenen Achse wieder. Die Sauna-Gebäude sind weiterhin in einem verkleinerten Bereich existent, während der Hummelgård als Teil des Trädgård vorgesehen ist. Zwei Jahre später – 1744 – zeichnet Lindberg den Garten erneut (Abb. 18, 19, 152): Die vorgesehene Eingliederung der Fläche des Hummelgård in den neuen Garten wird erläutert, wobei der Hummelgård nach Westen auf zusätzlich erschlossenes Terrain verschoben werden soll. Der nach Süden anschließende Sauna-Bereich ist schriftlich benannt, aber nicht mehr dargestellt und sollte später ganz verschwinden. Beschreibungen des Gartens von 1740 und 1756 bezeugen die Erweiterungen.[4] Die Gestaltung des in der Fläche um etwa das Doppelte vergrößerten Gartens oblag Carl Hårleman und ist in einer kolorierten Zeichnung überliefert (Abb. 53).[5] Darin bezog Hårleman auch den Vorhof mit ein. Intendiert war die Schaffung eines monumentalen Eingangs über zwei symmetrisch auf den Hof zuführende Alleen. Zwei nie realisierte halbkreisförmige Bauten schließen den Vorhof nach vorne ab, so dass mit den bereits stehenden Vorbauten und dem Hauptgebäude eine geschlossene Situation entstanden wäre. Das Corps-de-Logis ist bei Hårleman als relativ kleines, rechteckiges Gebäude eingefügt, unter dem die beiden älteren Gebäude durchscheinen – die bereits über die Vorbauten erfolgte Neuausrichtung der zentralen Achse wird hier besonders deutlich. Beidseitig des Corps-de-Logis zeigt der Entwurf Beete oder Wasserbecken, deren Platz später von den Seitenflügeln eingenommen werden sollte. Zur Südseite ist eine kleine Terrasse angedeutet, an die sich der Garten anschließt. Östlich und südöstlich war das Terrain durch den Herrgårdsdammen natürlich begrenzt.[6] Die Gartenanlage entwickelte sich spiegelbildlich um die zentrale Achse. Im vorderen Teil befand sich zentral ein Parterre mit einer Rocailleform, umgeben von plates-bandes. Beidseitig liegt je ein weiteres Parterre mit leicht variierender geometrischer Gestaltung. Im hinteren Teil des Gartens schließt sich ein ovales Wasserbecken an, dass die Form des zentralen Parterres aufnimmt und in zwei Querarme mündet. Bereits Gösta Selling erkannte hier eine dezente Anleihe bei dem Grand Canal im Garten von Versailles,[7] bis hin zu den Details der Eckeinzüge. Auf Hårlemans Entwurf ist über die Öffnung des Querarms hin zum Herrgårdsdammen eine direkte Wasserverbindung vorgesehen, die indes vermutlich nie umgesetzt wurde – dies legt zumindest eine 2023 unternommene Bodenradaruntersuchung nahe (Abb. 153, 154). Um die Parterres und auf den Freiflächen neben dem Kanal sind Lindenreihen gepflanzt, die den Blick auf die zentrale Perspektive fokussieren. Westlich der Anlage zeigen schwache Bleistiftlinien vermutlich erste Entwürfe des Küchengartens und des Stalls; östlich ist ein weiteres, nicht umgesetztes Parterre angedeutet.[8] Neben dem Wasserbecken lässt sich eine weitere Parallele zu Versailles benennen, nämlich die Anlage des Gartens wider den natürlichen Voraussetzungen des Terrains. Die ohne Zweifel kostspielige Trockenlegung des Stausees zur Vergrößerung des Gartens wurde nicht gescheut und das wasserreiche Terrain über das große Wasserbecken zu einem Vorteil gewendet. Während das Wasserbecken mit seinen Querarmen in Schweden als ungewöhnliches Motiv gelten kann, nehmen die restlichen Gartenelemente ein typisches Gestaltungsrepertoire auf (Abb. 155–157).[9]

Zum Zeitpunkt von Hårlemans Tod 1753 war der Entwurf nicht in Gänze realisiert, jedoch zeigte Antoine De Geer bis zu seinem eigenen Tod 1756 ein hohes Interesse an der Gartengestaltung. Im Jahr 1753 ließ er aus Holland 64 Obstbäume und 186 Laubbäume kommen, darunter eine große Anzahl von Linden, die vermutlich für die Alleen gedacht waren. Verantwortlich für den Garten war zu diesem Zeitpunkt der in den Niederlanden ausgebildeten Gärtner Petter Dillström.[10] Auch in De Geers Nachlassinventar werden zahlreiche exotische Pflanzen, Blumen und diverse Baumarten aufgeführt.[11] Der holländische Einfluss auf die Gartengestaltung kann bereits in dieser Phase als sehr hoch eingeschätzt werden. Nachdem Österbybruk 1758 in den Besitz von Claes Grill und Johan Abraham Grill übergegangen war, wurden die Arbeiten im Garten unmittelbar fortgeführt: Das Wasserbecken wurde im selben Jahr nach 970 Arbeitstagen und unter Beschäftigung von Bauern und Eisenhüttenmitarbeitern mit großem Aufwand beendet.[12] Ein Plan von 1758 (Abb. 158) zeigt die vergrößerte Fläche des Gartens, doch ohne gartenbauliche Details. Zahlreiche ältere Gebäude am Rande des Gartens, auf dem späteren Stallareal sowie die Orangerie anstelle des späteren Corps-de-Logis stehen noch; der Küchengarten ist noch nicht eingezeichnet. Die Alleen wurden erst 1769 im Zuge der zweiten Bauphase gepflanzt[13] (Abb. 159–161), während die bei Hårleman im hinteren Gartenteil vorgesehenen dicht stehenden Linden so eventuell nie angelegt wurden. Die Bodenradaruntersuchungen (2023) konnte in diesem Bereich jedoch durchaus eine Reihe an Pflanzgruben zutage bringen, die auf die einstige Existenz von Bäumen hinweisen. Von den zahlreichen kleineren und größeren Gebäuden, die sich am Herrgårdsdammen aufreihten, sollten allesamt der neuen Anlage weichen. Nur das Sudhaus (brygghuset) wurde 1767 als freistehender, eingeschossiger Bau direkt am Stausee errichtet.[14] (Abb. 162) Ein Plan von 1788 zeigt die ausgeführte Gartengestaltung im Detail (Abb. 262).

Der Garten hinterließ bei seinen Besuchern großen Eindruck, so 1781 im Reisebericht von Filip Bernhard Hebbe. Er beschreibt, dass die Wege von zerbrochenem Porzellan von Tellern, Schalen und Schüsseln in blauen, roten und weißen Stücken übersäht waren. Offenbar wurden Scherben als Dekoration verstreut, meist chinesisches Porzellan. Der anekdotische Charakter dieser Aussage wird zumindest 1908 relativiert, wenn Upmark von wiederholten Funden von Porzellanstücken im Garten berichtet.[15] Ein holländischer Offizier beschreibt 1785/86 Orangen- und Zitronenbäumen sowie weitere exotische Pflanzen. Seinem Bericht zufolge habe der Gärtner eine Ausbildung in Holland erhalten und sei erfolgreich in der Lage, die Pflanzen zu überwintern, jedoch sei es nicht gelungen, dass sie Früchte trugen.[16] Ebendies war in Uppland bei Temperaturen bis zu -30° im Winter eine große Herausforderung. Der erwähnte holländische Einfluss auf die Gartenanlagen und -praktiken war gerade in den wallonischen Schmieden besonders hoch[17] und setzte sich auch unter den Grills in Österbybruk fort. Carlborg hat 2004 eine Liste der in den Archiven vermerkten Gärtner in Österby ab 1649 bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts zusammengestellt. Für das 18. Jahrhundert sind folgende Personen überliefert: Olof Rising (1740–1745), Petter Nordstedt (1745–1752), Petter Dillström (1752–1763), Abraham Öhring (1763–1789) und Ol Gabriel Kammarbom (1789–1798).[18]

Zur Orangerie:

Die Orangerie erhielt im Zuge der Neuerrichtung des Herrenhauses einen prominenten Standort und wurde in einem der Seitenflügel untergebracht. Auch zuvor existierte bereits eine Orangerie, die in den Karten aus den 1740er Jahren eingezeichnet ist: Anstelle des späteren Corps-de-Logis stehen zwei rechteckige Vorgängerbauten etwa gleicher Größe, die als Contoir und Orangerie ausgewiesen sind. Dieses erste Orangeriegebäude hatte eine Größe von etwa 24 Ellen Länge und 16 Ellen Breite.[19] Aus Antoine De Geers Nachlassinventar geht 1757 hervor, dass sie gut bestückt war: Unter anderem Lorbeer-, Myrten- und Granatapfelbäume, Buchsbaum, Eiben, Zypressen, Orangen, Feigen und Ananas, außerdem Blumen wie Nelken, Rosen und Geranien zeugen von einer großen Vielfalt.[20] Noch 1758 erscheint die Orangerie als nun alleinstehendes Gebäude auf einer Karte (Abb. 158), während das Contoir und die vormals auf dem Gartenareal stehenden Bauten mit Blick auf die Neuanlage des Gartens bereits abgerissen wurden. In den 1770er Jahren wurde die Orangerie in einem der inzwischen errichteten eingeschossigen Seitenflügel [link Architektur] untergebracht; der andere Flügel nahm ein Gewächshaus, Wohnräume für den Gärtner sowie eine große Küche mit Speisekammer auf. Die Orangerie misst in der Länge circa 19 Meter, in der Breite circa 6,2 Meter, bei einer Raumhöhe von circa vier Metern.[21] Die Innenräume sind heute modernisiert. Über den Eingangsbereich gingen einst zwei Türen in angrenzende größere Räume zur Hofseite, eine Treppe in den Keller sowie eine weitere Tür in die zur Gartenseite gelegene Orangerie, die sich auf ganzer Länge des Gebäudes erstreckte. Von diesem Raum existierten ein direkter Zugang zur seitlichen Terrasse (heute zugemauert) sowie in den Garten (heute durch ein Fenster ersetzt). Während der Durchgang auf der Gartenseite in den Mittelteil erst in den 1820er Jahren geöffnet wurde, existierte ein solcher auf der Hofseite. (Abb. 163–166)

Die hohe Bedeutung der Orangerie spiegelt sich auch in einem aufwendigen Heizsystem, von dem eine erhaltene Zeichnung[22] zeugt (Abb. 167). Im Kellergeschoss – über die kleine Treppe im Eingangsbereich direkt erreichbar – befanden sich zwei (erhaltene) Öfen, über denen vier Luftschlitze in den Gewölben in einen darüber gelegenen Hohlraum führten. Darin lagen zertrümmerte Ziegelsteine, die als Wärmespeicher und Filter dienten und einen Zug erzeugten.[23] Anschlüsse führten von den Hohlräumen zu im Fußboden verlegten Leitungen und zu einem Schornsteinkanal in der Wand. Auf dem Dachboden befanden sich weitere Rauchkanäle, die in zwei Schornsteinen zusammenliefen. Wurde nun in den Öfen Feuer gemacht, strömten die heißen Rauchgase durch den mit Ziegelsteinen gefüllten Hohlraum, weiter in die Leitungen, darüber in die Rauchkanäle und in die Schornsteine. Sobald das Feuer ausgebrannt war, konnte durch eine Öffnung der Luken die gespeicherte warme Luft verwendet werden. Es handelte sich also offenbar um eine Kombination von Hypokaustum und Kanalsystem.[24]

Im Vergleich zu den Orangerien in Gimo und Lövsta ist jene in Österby deutlich größer[25] und hat als Seitenflügel des Herrenhauses eine zusätzlich exponierte Lage. 1755 betrug das Jahresgehalt des Gärtners 748 Reichstaler und lag damit etwas über dem Niveau der Löhne der Eisenhütten-Handwerker.[26] Im Vergleich zu ihren europäischen Pendants in Frankreich oder Deutschland waren die uppländischen Orangerien etwas kleiner.[27] Jene in Gimo, Lövsta und Österby weisen ähnliche Proportionen auf, die offenbar dem Zweck der Überwinterung frostempfindlicher Pflanzen und Bäume entgegenkamen. Die Vorbilder, an denen sich die Architekten orientierten, lagen vermutlich in Holland, aber auch berühmte Bauten dienten eventuell als Orientierung. Holmberg beobachtet beispielsweise ein ähnliches Verhältnis von Fensterhöhe und Raumtiefe wie bei den Orangerien in Versailles und Schönbrunn.[28] Während die Orangerie in Versailles nicht beheizbar war, hatten jene in Schönbrunn und Sanssouci ebenfalls Fußbodenheizsysteme. So war die Orangerie also immer auch ein Ort der Demonstration von Fortschritt und Technik. Gerade das komplexe und technisch anspruchsvolle Heizsystem in Österby ist in diesem Sinne, auch im Vergleich zu Gimo und Lövsta, für die Region überaus fortschrittlich (Abb. 168).[29]

Am südlichen Ende des Stallgebäudes wurde 1787 eine weitere Orangerie mit einer geneigten Glasfassade errichtet (Abb. 169).[30] Im Bruksboken desselben Jahres wird das Gebäude erwähnt: Die Baukosten beliefen sich auf etwa 630 Riksdaler. Ein wesentlicher Beitrag kam von dem Glasermeister (Glasmästaren) Peter Lang mit 12 Fenstern, die insgesamt 111 Riksdaler kosteten. Der neue Bau hatte eine Länge von circa 18,5 Metern, eine Breite von circa sechs Metern und eine Raumhöhe von 4,5 Metern. Beheizt wurde er mit Ziegelöfen, die 1996 noch standen, aber wenige Jahre später abgerissen wurden. Heute hat die Orangerie ein Ziegeldach, doch belegt das Bruksboken der Jahre 1787 und 1788, dass das Dach mit Dachspänen gedeckt war.[31] Heute wird die Orangerie von einem gemeinnützigen Verein genutzt. Daneben gab es ein um 1790 erbautes Gewächshaus, das bei einem Brand 1982 gänzlich zerstört wurde.[32] Ein weiteres Gewächshaus auf der oberen Terrasse stammt aus dem 19. Jahrhundert.[33]

Zum Küchengarten: (Abb. 170–172)

Der Küchengarten ist in seiner Struktur weitgehend aus dem 18. Jahrhundert erhalten und wurde bis 1976 noch bewirtschaftet. Seine Platzierung westlich am hinteren Teil des Gartens ist bereits auf Carl Hårlemans Zeichnung (Abb. 53) in schwachen Bleistiftstrichen angedeutet. Deutlich erscheint der Nutzgarten auf einem Plan von 1764 mit mehreren Terrassen, die teilweise von Markierungen in zwei Grüntönen umgeben sind. Eventuell waren manche Beete erhöht angelegt. Nach Westen begrenzte vermutlich eine Mauer mit drei Eingängen den Bereich; im Süden befand sich wahrscheinlich ein Zaun. Anstelle der später hier gebauten Orangerie ist auf dem Plan bereits ein Gebäude eingezeichnet, dessen Funktion nicht bekannt ist.[34] Auch eine Karte aus dem Jahr 1788 gibt die Unterteilungen des Küchengartens im Detail wieder (Abb. 262). Die Anlage des Nutzgartens in weiterer Entfernung vom Hauptgebäude und seine teilweisen Ummauerungen erklären sich auch aus den praktischen Beeinträchtigungen (wie z. B. Dunggeruch) und einer Verbindung zu täglicher Arbeit, die man visuell vom Lustgarten abzugrenzen suchte.[35] In Österbybruk diente der Nutzgarten wohl in erster Linie der Selbstversorgung und war nicht für eine größere Produktion angelegt. Seine Fläche wurde auch im 19. und 20. Jahrhundert nicht erweitert[36] und ist seit etwa den 1760er Jahren unverändert. Die Terrassen und die Mauer im Westen stammen vermutlich aus dieser Zeit. Man bemühte sich um die Schaffung eines Mikroklimas; Obstbäume fanden ihren Platz im größeren Garten, eventuell um Beschattung und Konkurrenz um Nährstoffe und Wasser zu vermeiden.[37] In der 2023 durchgeführten Bodenradaruntersuchung (Abb. 153, 154) wurde eine lineare Struktur zwischen Küchengarten und Wasserbecken sichtbar, die auf ein entsprechendes Bewässerungssystem hinweist.[38] Der Garten wird heute wieder bewirtschaftet.[39]

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Einzelnachweise
  1. Das Herrenhaus Richter in der Datenbank der Herrenhäuser des Ostseeraums (abgerufen am 02.08.2024)
  2. “Herrenhäuser in Schwerin”, M. Muster, im Beispielverlag (2024)
  3. “Richter: Eine Familiengeschichte”, M. Muster, Architekturjournal “Beispiel” (2024)
  1. Bereits sein Großvater Christian Horleman hatte nach seiner Berufung nach Schweden 1666 – ursprünglich war er am Elternhaus der schwedischen Königin Hedwig Eleonora in Schleswig-Holstein-Gottorf tätig gewesen – eine wegweisende Rolle für die schwedische Gartenkunst und die königlichen Gärten gespielt. Sein Vater Johan Hårleman erhielt ab 1680 im Zuge einer mehrjährigen Studienreise eine Ausbildung in Paris bei Jean-Baptiste de La Quintinie und übernahm anschließend umfangreiche Aufgaben für das Königshaus. Vgl. https://sok.riksarkivet.se/sbl/Presentation.aspx?id=13967 (05.06.2023).
  2. Vgl. https://sok.riksarkivet.se/sbl/Presentation.aspx?id=13968&forceOrdinarySite=true (05.06.2023); Olausson 2000, S. 75.
  3. Vgl. die Zeichnung im Nationalmuseum Stockholm, NMH THC 7858, https://collection.nationalmuseum.se:443/eMP/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=37158&viewType=detailView (26.03.2023).
  4. Vgl. Carlborg 2004, S. 13.
  5. Vgl. die Zeichnung im Nationalmuseum Stockholm, NMH THC 7858, https://collection.nationalmuseum.se:443/eMP/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=37158&viewType=detailView (26.03.2023).
  6. Eine Beschreibung der Zeichnung auch bei Selling 1937, S. 97.
  7. Vgl. Selling 1937, S. 98.
  8. Vgl Selling 1937, S. 98. Eine kurze Beschreibung des Gartens auch bei Bandet 1967, S. 350–351; Carlborg 2004, S. 13–14.
  9. Vgl. Selling 1937, S. 98; Carlborg 2004, S. 14; Olausson 2000, S. 78.
  10. Vgl. Tigerstedt 1957, S. 566, Anm. 1.; Carlborg 2004, S. 13; Gille 2022e, S. 125–126 [ohne Quellenangabe]. Bei letzterem werden insg. 160 Linden angegeben (S. 126).
  11. Zitiert bei Carlborg 2004, S. 13.
  12. Vgl. Tigerstedt 1957, S. 581.
  13. Vgl. Tigerstedt 1957, S. 566 (Verweis auf die Rechnungsbücher); Carlborg 2004, S. 13.
  14. Vgl. http://kulturarvsdata.se/raa/bbrb/html/21420000044156 (09.12.2023).
  15. Vgl. Upmark 1908, S. 326.
  16. Vgl. Drevon Originalzitat. Siehe auch Selling 1937, S. 98; Bandet 1967, S. 351; Bilaga 3 in Carlborg 2004, n.p.. Holmberg hat in seinen Recherchen keine Hinweise darauf gefunden, dass es in Uppland tatsächlich gelungen war, Zitrusfrüchte zu kultivieren, vgl. Holmberg 2007, S. 160. Erwähnenswert und ein Hinweis auf das hohe Prestige der botanischen Erfolge sind in diesem Kontext die Darstellungen von David von Cöln von offenbar erfolgreich kultivierten Südfrüchten in Ulriksdal. Vgl. Nationalmuseum Stockholm, INV NMGrh 503, https://collection.nationalmuseum.se:443/eMP/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=15173&viewType=detailView (28.03.2023); INV NMGrh 473, https://collection.nationalmuseum.se:443/eMP/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=15143&viewType=detailView (28.03.2023). Siehe auch Holmberg 2007, S. 152–154.
  17. Vgl. Holmberg 2007, S. 159.
  18. Vgl. Bilaga 2 „Trädgårdsmästare vid Österby bruk“ in Carlborg 2004, n.p.
  19. Vgl. Holmberg 2007, S. 105.
  20. Vgl Selling 1937, S. 98; in der Sekundärliteratur vielfach wiederholt. Bei Holmberg 2007 findet sich in Appendix 2 Bouppteckningen vid Österby bruk 1757 eine Reproduktion und Transkription des entsprechenden Inventarteils (S. 209–213). Die genannten Pflanzen wurden zudem in einer Liste mit ihren lateinischen Bezeichnungen bestimmt (S. 213).
  21. Vgl. Holmberg 2007, S. 103.
  22. Abgedruckt bei Holmberg 2007, Fig. 46, S. 109: Öfwer Ugnar och Drag Röör i Orangerie, Landsarkivet Uppsala, Österbyarkivet.
  23. Holmberg konnte eine der Öffnungen frei legen und dahinter einen Raum mit zerkleinerten Ziegeln erkennen. Vgl. Fig. 44 und 45 auf S. 108. In Fig. 43 eine Rekonstruktion des Heizsystems durch den Autor (S. 106).
  24. Vgl. die Erläuterung des Systems bei Holmberg 2007, S. 107; 142. Hypokaustenanlagen sind heute in Schweden ansonsten noch in Vadstena, Malbork und Glimmingehus erhalten. Vgl. ebd. S. 37.
  25. Vgl. die Vergleichstabelle bei Holmberg 2007, S. 115.
  26. Vgl. Tabelle 11 bei Holmberg 2007, S. 135. Das Gehalt des Inspektors lag sehr viel höher bei 3000 Riksdaler.
  27. Vgl. Holmberg 2007, S. 159.
  28. Vgl. Holmberg 2007, S. 141–142.
  29. Vgl. Holmberg 2007, S. 142.
  30. Vgl. http://kulturarvsdata.se/raa/bbr/html/21400000701250 (12.05.2023).
  31. Vgl. Holmberg 2007, S. 110.
  32. Vgl. Holmberg 2007, S. 107; Carlborg 2004, S. 18.
  33. Vgl. Carlborg 2004, S. 19.
  34. Vgl. Carlborg 2004, S. 15.
  35. Vgl. Carlborg 2004, S. 40.
  36. Zum Nutzgarten im 20. Jahrhundert vgl. Carlborg 2004, S. 19–39.
  37. Vgl. Carlborg 2004, S. 39–41.
  38. Vgl. die Ergebnisse der durch GeoSphere Austria durchgeführten Bodenradaruntersuchung 2023 [link].
  39. Vgl. https://www.osterbybruk-orangeri.se/ (13.05.2024).