Pronstorf/02. Forschungsstand
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SekundärliteraturDie Geschichte der Guts- und Herrenhäuser im südlichen Holstein im Grenzbereich von Lübeck und Hamburg zeigt den Einfluss der Großstädte auf die Herrenhausbauten. In der im 19. Jahrhundert wieder aufgetauchten Buchwaldtschen Familienbibel wurden alle persönlichen Familiendaten der Besitzer von Pronstorf erfasst. Viele Ereignisse der Pronstorfer Familiengeschichte, Erbvergleiche sowie genealogische Verbindungen sind in der alten, in plattdeutscher Sprache verfassten Bibel vorhanden. Sie befindet sich noch heute im Gutsarchiv und dient als ältester Nachweis über die Geschichte des Gutes Pronstorf.
Die Chronik von Pronstorf – Ein Beitrag zur schleswig-holsteinischen Adels- und Kirchspiel-Geschichte von Gräfin Adelheit-Luise zu Rantzau aus dem Jahr 1902 ist eine über mehr als hundert Seiten umfassende Zusammenstellung aller Dokumente aus dem Gutsarchiv Pronstorf und weiterer Quellen und Chroniken der Familie von Buchwaldt sowie der Kirchengemeinde Pronstorf. Sie schrieb ihre Familiengeschichte als letzte Erbin der Buchwaldtschen Adelsfamilie von Pronstorf auf. Ebenso ordnete sie das Gutsarchiv neu, das bis heute die umfänglichste in einem Buch zusammengefasste Primärquelle zum Haus beinhaltet. Darüber hinaus legte sie ein Findbuch an, welches vom Landesarchiv Schleswig-Holstein übernommen wurde.
Hubertus Neuschäffer gab zusammen mit Carl-Heinrich Seebach und Henning von Rumohr in der Zeit von 1979 bis 1987 eine fünfbändige Reihe über Herrenhäuser in Ost- und Westholstein, Lauenburg, Schleswig, Südholstein und Herrenhäuser um Lübeck heraus. Diese gilt bis heute als wichtiges Standardwerk über die Auflistung von Herrenhäusern im gesamten Gebiet Schleswig-Holsteins. Das Gut Pronstorf wird neben der Familiengeschichte ausführlich auf über siebzehn Seiten beschrieben und mit Bildern ergänzt. Aufgrund der Zusammenfassung aller Herrenhäuser in Südholstein lässt sich Pronstorf mit seinen Nachbargütern vergleichen.
Der Band Schlösser und Herrenhäuser in Südholstein zeigt die Vielschichtigkeit der Gutslandschaft in diesem Teil von Schleswig-Holstein und gibt einen guten Einblick in die Bau- und Familiengeschichte der vielfältigen Guts- und Herrenhäuser sowie in die Geschichte von Pronstorf. Die Familie von Buchwaldt wird als Gutsbesitzerfamilie zusammen mit ihren entstandenen Bauwerken ebenso auf über sechzehn Seiten dokumentiert, wie das Mitwirken in der dänischen Politik und ihr Einsatz zu verschiedenen Kriegszeiten. Ebenfalls ist das Buch Schlösser und Herrenhäuser in Schleswig-Holstein zu erwähnen. Hier schrieben Henning von Rumohr und Hubertus Neuschäffer über die unterschiedliche Entwicklung der Herrenhauskultur in den verschiedenen Landesteilen von Schleswig-Holstein. Peter Hirschfeld hingegen erforschte in seinem Buch Herrenhäuser und Schlösser in Schleswig-Holstein die charakteristische Verknüpfung von Natur und Kunst, die praktischen Wirtschaftsansprüche sowie die Gartenkunst und Architektur in Bezug auf die Herrenhäuser mit ihren wechselnden Stilformen in der Kunstgeschichte. Ebenso behandelt das Werk die Lebensformen, die eine führende Schicht für ihre wechselnden Gewohnheiten schuf und die sich in den Baudenkmälern alter Herrenhäuser widerspiegeln. Über Pronstorf wurde in diesem Werk unter architektonischen Gesichtspunkten die Frage nach dem unbekannten Baumeister behandelt.
Das Buch 800 Jahre Burgen, Schlösser und Herrenhäuser in Schleswig-Holstein wurde 1985 von Carl-Heinrich Seebach verfasst und mit Fotografien von Otto Vollert illustriert. Neben der Baugeschichte wird darin auf die Innenraumgestaltung, die Nutzung von Nebengebäuden sowie die Entwicklung der Gärten und Parkanlagen mit zugehörigen Gebäuden und dekorativem Schmuck eingegangen. Als ehemaliger Fotograf des Landesdenkmalamtes gab Otto Vollert hier einen facettenreich bebilderten Einblick in die Details der Herrenhäuser und auch über das Herrenhaus Pronstorf. Hier werden im Besonderen das Eingangsportal, das Treppenhaus, der Gartensaal mit seinen französischen Tapeten und die historischen Eichenholztruhen beschrieben und fotografisch dokumentiert.
Die Autorin Monika Bröker bot schließlich 1991 in ihrem Bild-Atlas über Schlösser und Herrenhäuser in Schleswig-Holstein ebenfalls eine abbildungsreiche mehrseitige Beschreibung über Pronstorf. Sie beschreibt die Güter rund um den Wardersee, an dessen Ufer Pronstorf liegt. Somit erreicht sie eine gute Vergleichbarkeit hinsichtlich der Bauten und ihrer Guts- und Agrarwirtschaft.
Deert Lafrenz beschreibt in seinem zweibändigen Werk Gutshöfe und Herrenhäuser in Schleswig-Holstein die vielfältige Kulturlandschaft, in der die Herrenhäuser eingebettet sind. Bezogen auf seine Geschichte, der Bau- und Kunstgeschichte und der örtlichen Lage wird jedes Herrenhaus, darunter auch Pronstorf, in den einzelnen Gebieten in Schleswig-Holstein betrachtet. Pronstorf als eines der ersten barocken Herrenhäuser in Schleswig-Holstein wird hier kunsthistorisch untersucht und auch die Umgestaltung der Innenräume mit vielen Abbildungen kommentiert. Eine Neuüberarbeitung wurde 2023 von Deert Lafrenz veröffentlicht.
ArchivalienDie historisch-genealogische (aber auch kunsthistorische) Forschung hat vielfach vor allem Quellen im Bezug auf die Familie Ekeblad als Besitzer von Stola erschlossen.[37] Alle Autoren sind sich jedoch einig, wie sehr das Herrenhaus in Stola als Stammsitz der Familie Ekeblad die Ambitionen und Lebensweise der Besitzerfamilie widerspiegelt.[38] Es bestehe eine so enge Verbindung, dass der eine Name nicht genannt werden könne, ohne zwangsläufig den anderen Namen in Erinnerung zu rufen.[39] Am umfänglichsten hat bislang Karlson verfügbare Schriftquellen und Objekte aus Stola erforscht:[40] Im ersten Drittel der Publikation werden die vorhanden Quellen und bekannten Archivalien zu Stola umfänglich ausgewertet und im Text wie den Anmerkungen darüber hinaus teilweise transkribiert. Im Buch folgt dann das kommentiert publizierte Inventar Claes Julius Ekeblads von Stola aus dem Jahr 1796. Abschließend zeichnet Karlson noch den Weg einzelner Objekte des Ekeblad-Erbes aus Stola bis ins Jahr 1940 nach.[41] Westrin nennt in seinem Aufsatz 1986 unpublizierte Archivalien zu Stola und den Ekeblad im Riksarkivet[42] (Reichsarchiv), in der Kungliga Bibliotheket[43] (Königlichen Bibliothek), im Nordiska Museet[44] (Nordischen Museum) jeweils in Stockholm und zählt kleinere Bestände in anderen Archiven auf.[45] Weitere Archivalien zu Stola befinden sich in der De la Gardie-Sammlung in der Universitätsbibliothek in Lund – u.a. das Inventar von 1796[46] [DLG 1]. Vermessungskarten von Stola aus dem 18. Jahrhundert [Stola1728+(2)] sind im Bestand der Lantmäteriet, Rikets allmänna kartverks archives[47] (Landvermessung und Nationales Allgemeines Kartographisches Archiv) vorhanden.[48] Zuletzt benannte Gullbrandsson für seine denkmalpflegerischen Fragen 2010 unpublizierte Quellen zu Stola in folgenden Archiven:[49] Antikvarisk-topografiska arkivet[50] (ATA, Das antiquarisch-topographische Archiv) in Stockholm, Alfred Nilsons arkiv (Alfred Nilsons Archiv) und Erik Lundbergs ritningsarkiv (Erik Lundbergs Zeichnungsarchiv) beide im Arkitekturmuseet[51] (Architekturmuseum) in Stockholm, Västergötlands museums arkiv[52] (Archiv des Museums Västergötland) in Skara und das Gutsarchiv in Stola. [1] Vgl. https://suecia.kb.se/F/?func=find-b&local_base=sah (01.11.2023); https://www.alvin-portal.org/alvin/view.jsf?pid=alvin-record%3A80130&dswid=4154 (09.02.2024) und Suecia Antiqua et Hodierna 1716. Das Werk enthält vor allem Ansichten von Schlössern und Herrenhäusern aus dem späten 17. Jahrhundert bis etwas nach der Jahrhundertwende. [2] Der Vorgängerbau in Stola war vermutlich nicht neu und repräsentativ genug, um aufgenommen zu werden. [3] Vgl. Mellin 1813. [4] Vgl. Tuneld 1833. [5] Vgl. Ljungström 1871, S. 74. [6] Vgl. Hildebrand 1949a, https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil/Artikel/16801 (26.01.2023). [7] Vgl. Erdmann 1901. [8] Vgl. Sjöberg 1911–1915. [9] Vgl. Hildebrand 1949a, https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil/Artikel/16801 (26.01.2023). [10] Vgl. Allén/Frängsmyr 2016. [11] Vgl. Svenska slott och herresäten 1908–1923. Stola in: Bd. Västergötland, Halland, Värmland, Nerike, Västermanland, S. 28–32 = Romdahl 1910. [12] Vgl. Elgenstierna 1926 mit genealogischen Tafeln des schwedischen Adels, Erdman 1926 mit Quellenveröffentlichungen über den Hof und auf adligen Gütern im Schweden des 18. Jahrhunderts. [13] Vgl. Mannerfelt 1923. [14] Vgl. Erixon/Wallin 1932. [15] Vgl. Erixon/Wallin 1932, S. 66 zitieren den Schreiber Erik Andren, der behauptet, der lokale Baumeister Håkan Eliander sei der Entwerfer Stolas. [16] Vgl. Karlson 1940. Das Original des Inventars befindet sich in der Universitätsbibliothek Lund, De la Gardieska arkivet, Topographica, Västergötland, Stola 1c. [17] Vgl. Svenska gods och gårdar 1935–1942, Stola in Bd. 30, Västergötland Skaraborgs län (västra), Uddevalla 1942, S. 892. [18] Vgl. Slott och herresäten i Sverige 1966–1971, Stola in Bd. 10, Teil 1 Västergötland: Almnäs–Stola, Stockholm 1968, S. 411–435 = Luthander 1968. [19] Vgl. Luthander 1968, S. 411–435. [20] Vgl. Westrin 1986. [21] Vgl. Selling 1937 (1991). [22] Vgl. Sjöberg 2000, Bedoire 2001, Bedoire 2015. [23] Vgl. etwa Bedoire 2001, Bedoire 2015. [24] Vgl. etwa Ulväng 2017. [25] Vgl. https://www.svenskaherrgardar.se/ (10.11.2022). [26] Vgl. https://www.svenskaherrgardar.se/herrgardsdatabasen/gard/10693 (10.11.2022). [27] Vgl. u.a. Alm 2000 mit lediglich einem Hinweis auf Stola, S. 308. [28] Vgl. Westrin 2004. Zeichnung befand sich 2004 in der Restaurierungswerkstatt im Regionalarchiv Göteborg und wurde dem Nationalarchiv in Göteborg am 31.03.2005 unrestauriert zurückgegeben, vgl. e-Mail von Helena Mattisson 19.07.2023. [29] Vgl. Karling 1981, sowie https://digitaltmuseum.se/021017229956/1m16-d9483 (23.02.2023). [30] Vgl. Berglund 2014, quelle (27.03.2023). [31] Vgl. Westrin 1996, Westrin 1997, Westrin 2002. [32] Vgl. etwa Hellspong/Lindvall 2004, Geijer 2008 oder Edman 2008, u.a. S. 48 zu Stola. [33] Auch Nilsson. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q24019266 (22.02.2024); https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil#/sbl/Mobil/Artikel/8922 (22.02.2024). [34] Vgl. Lundberg 1935, Lundberg 1942, Lundberg 1966, https://www.wikidata.org/wiki/Q5965758 (22.02.2024); https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil#/sbl/Mobil/Artikel/9756 (22.02.2024). [35] Vgl. Gullbrandsson 2010. [36] Vgl. etwa Schermann 2010 oder Björkman 2016. [37] Zuletzt etwa Allén/Frängsmyr 2016. [38] Vgl. etwa Gullbrandsson 2010, S. 48. [39] Vgl. etwa Karlson 1940, S. 15 oder Gullbrandsson 2010, S. 47. [40] Vgl. Karlson 1940. Das Original des Inventars von 1796 befindet sich in der Universitätsbibliothek Lund, De la Gardieska arkivet, Topographica, Västergötland, Stola 1c. [41] Vgl. Karlson 1940, S. 155–180. [42] Vgl. Ekebladska samlingar, darin u.a. das Nachlassarchiv Eva Ekeblads von 1787, vgl. https://sok.riksarkivet.se/bouppteckningar?Efternamn=de+la+Gardie&Lan=Alla&AvanceradSok=False&page=5&postid=Bouppteckningar_799291EA-26F4-4C24-9FFD-00174A178F0E-48C480C1-F398-4EF0-9568-A7648F6B57BA&tab=post (02.03.2023); https://sok.riksarkivet.se/bildvisning/C0105500_00047 (26.03.2024). [43] Kungliga Bibliotheket, Stockholm, Papiere zu Claes Julius Ekeblad: Journal. Papper rörande Stola [Aufzeichnungen. Papiere Stola betreffend] Signatur HSIe17a. [44] Vgl. Nordiska Museets Handlingar [Handreichungen des nordischen Museeums], lt. Westrin 1986, S. 59 zusammengestellt 1930/1931. [45] Vgl. Westrin 1986, S. 59. [46] Das Inventar befindet sich in der Universitätsbibliothek von Lund, De la Gardieska arkivet [De la Gardie Archiv], Topographica, Västergötland, Signatur: Stola 1c. [47] Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q845497 (25.03.2024); https://www.lantmateriet.se (25.03.2024). [48] Karten von 1728, Geometrische Vermessung des Gutshofs Stola (Gemeinde Strö, Stola Nr. 1) von 1728, Lantmäteriet, Lantmäteristyrelsens arkiv, akt P195-7:1 und Geometrische Vermessung des Gutshofs Stola (Gemeinde Strö, Stola Nr. 2) von 1728. [49] Vgl. Gullbrandsson 2010, S. 63. [50] Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q10413471 (22.02.2024); https://www.raa.se/tag/antikvariska-topografiska-arkivet-ata/ (22.02.2024). [51] Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q4356728 (22.02.2024); https://arkdes.se (22.02.2024). [52] Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q489175 (22.02.2024); https://vastergotlandsmuseum.se (22.02.2024). |
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Einzelnachweise
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