Christinehof/07. Herrenhaus: Baugeschichte und Architektur: Unterschied zwischen den Versionen

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|Das Herrenhaus von Christinehof (Abb. 67–70) entstand 1737–1740 an einem neu erwählten Standort abseits der Alaun-Produktion und war unter [https://skbl.se/en/article/ChristinaPiper Christina Piper] als repräsentativer Aufenthalts- und Empfangsort für ihre geschäftlich motivierten Besuche der Alaunhütte bestimmt. Bereits 1736 problematisiert sie in einem Brief an den Direktor der Alaunhütte Ivar Ryting die notwendige Beschaffung von Stein für Keller und Grundmauern.<ref>Vgl. den Brief von Christina Piper an Ivar Ryting aus dem Jahr 1636 (der 13. eines unleserlichen Monats) aus Krageholm, https://arkiv.christinehofslott.se/christina-piper-13-1736/ (21.11.2023).</ref> Mit dem Entwurf des Herrenhauses wurde Georg Mokelten beauftragt, ein regionaler Baumeister (geb. um 1692) deutscher Herkunft, über den wenig bekannt ist. <ref>Über Mokeltens Privatleben ist kaum etwas bekannt. Er lebte in Landskrona und Lund und hatte mit seiner Frau Ingrid mindestens vier Kinder; zwei Söhne traten als Maurermeister bzw. Stuckateur in seine Fußstapfen. Er starb 1764 im Alter von 72 Jahren in dem kleinen Fischerdorf ''Råå (heute ein Stadtteil von Helsingborg). Vgl. Gunshaga 2009, S. 18–19, 21.''</ref> Quellenkundlich ist er seit den 1720er Jahren in Schonen überliefert und dort 1728 als Maurermeister verbürgt.<ref>Mokelten wird in zeitgenössischen Berichten als „Fortifications Murmästaren och Gips Makaren Konstärfarne G. M.“ bezeichnet. Vgl. Gunshaga 2009, S. 18. Christina Piper selbst nennt ihn „Byggmästare“, vgl. ihren Brief an Yvar Riting vom 29. September 1741 aus Krageholm, https://arkiv.christinehofslott.se/christina-piper-29-september-1741/ (21.11.2023).</ref> In den 1730er Jahren war er unter anderem am Dom und – neben [https://sok.riksarkivet.se/sbl/artikel/13968 Carl Hårleman] und Peter Gerdes – im [[wikipedia:Lundagård_(park)|Lundagårdshuset]] in Lund beschäftigt. <ref>Das ''Lundagård'' – heute ''Kungshuset'' und Teil der Universität – wurde nach dem Großen Nordischen Krieg umfassend renoviert. Mokelten zeichnete für ein Eingangsportal verantwortlich und beteiligte sich an dem dreijährigen Diskussionsprozess um die Entwürfe für die Dacherneuerung. Er war zudem 1735–1736 am Dom beschäftigt. Vgl. Gunshaga 2009, S. 16–17; Schwerin 1935, S. 29.</ref> Im Jahr 1737 erhielt er den Auftrag für Christinehof, doch bestand die Verbindung zu Christina Piper eventuell bereits, denn für das Anwesen in [[wikipedia:Toppeladugård_Castle|Toppeladugård]], das sie 1720 erworben hatte, hat sich ein Entwurf für ein eingeschossiges Steinhaus von Mokeltens Hand erhalten.<ref>Vgl. https://sok.riksarkivet.se/arkiv/TITWtLxh8Kz6890MUV8oo0 Von wann ist die Zeichnung bzw. wann wurde de facto das Gebäude in T. gebaut? Zeichnung bestellen? Signiert?</ref> Auch im Kontext von [[wikipedia:Björnstorp_Castle|Björnstorp]], seit 1725 in Christina Pipers Besitz, erscheint sein Name.<ref>Vgl. Schwerin 1935, S. 29. Nach seiner Anwesenheit in Christinehof war Mokelten bei weiteren Herrenhäusern der Region beschäftigt, so in Bälteberga, Spannarp und Rögle.</ref> Der in [[wikipedia:Krageholm_Castle|Krageholm]] geschlossene Vertrag über die Errichtung von Christinehof datiert auf den 16. Februar 1737, benennt eine Entlohnung von 29.600 Silbermünzen und einen Abschluss der Arbeiten im Juli 1740. Die erhaltene Bauzeichnung der Nordfassade und die Grundrisszeichnungen der Geschosse gehörten vermutlich dazu.<ref>So vermutet bei Mannerstråle 1991, S. 27. Der Vertrag wird noch bei Schwerin 1932, S. 184, zitiert, ist jedoch heute nicht mehr auffindbar.</ref> (Abb. 5, 71–73) Die Beendigung der Arbeiten verzögerte sich um etwa ein Jahr, da Christina Piper erst am 29. September 1741 in einem Brief an Yvar Riting von der bevorstehenden Abreise Mokeltens aus dem fertiggestellten Haus und einer für den 7. Oktober 1741 geplanten Übergabe berichtete.<ref>Vgl. den Brief von Christina Piper an Yvar Riting vom 29. September 1741 aus Krageholm, https://arkiv.christinehofslott.se/christina-piper-29-september-1741/ (21.11.2023).</ref>
==== Sekundärliteratur ====
In der wichtigsten zeitgenössischen Publikation mit Ansichten von Schwedens Schlössern und Herrenhäusern vor allem des 17. Jahrhunderts, Erik Dahlbergs ''Suecia Antiqua et Hodierna [...]'',[[Stola/Forschungsstand#%20ftn1|[1]]] ist Stola nicht verzeichnet, vielleicht weil der Neubau des Herrenhauses im Jahr der Publikation des Kupferstichwerks noch nicht fertiggestellt war.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn2|[2]]] Aufgrund der Bedeutung der Besitzerfamilie Ekeblad wird die Gutsanlage von Stola jedoch schon früh im 19. Jahrhundert in historisch-genealogischen oder landeskundlichen Publikationen erwähnt – etwa in Jonas Friedrichsson Mellins ''Minne öfver Claes Julius Ekeblad (Zum Gedenken an Claes Julius Ekeblad)''[[Stola/Forschungsstand#%20ftn3|[3]]] oder Erik Tunelds ''Geografi öfver konungariket Sverige (Geographie des Königreichs Schweden)''.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn4|[4]]] Aus dem landeskundlichen Werk Claes Johan Ljungströms ''Kinnefjerdings och Kållands härader samt staden Lidköping (''[''Die Regionen''] ''Kinnefjerding und Kålland sowie die Stadt Lidköping)'' geht das Datum der vermutlich ersten schriftlichen Erwähnung Stolas im Jahr 1129 hervor,[[Stola/Forschungsstand#%20ftn5|[5]]] als Simon Pedersson (belegt im 12. Jahrhundert) im Besitz des Gutshofs war.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn6|[6]]]


Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist es wohl erneut das Interesse an der Familie Ekeblad, das Nils Erdmann dazu bewog, sich in seinem ''Ur rococons lif , typer och seder'' ''(Aus dem Leben des Rokokos: Bräuche und Sitten)''[[Stola/Forschungsstand#%20ftn7|[7]]] auf mehr als 200 Seiten mit dem Leben und der Person Claes Julius Ekeblads d.J. (1708–1771) zu beschäftigen. Wenig später gab Nils Sjöberg die Briefe von dessen Großvater Johann Ekeblad (1629–1697) heraus.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn8|[8]]] Der Familie und einzelnen Mitgliedern sind ebenfalls Einträge im ''Svenskt Biografiskt Lexikon (Schwedisches Biographisches Lexikon)''[[Stola/Forschungsstand#%20ftn9|[9]]] gewidmet. Das anhaltende Interesse an der Familie Ekeblad und Stola belegt die 2016 publizierte Schrift ''Ekebladarna på Stola (Die Ekeblads auf Stola)''.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn10|[10]]]
Die Wahl eines regional tätigen Baumeisters markiert einen Bruch mit dem Vorgehen des Paares zu Lebzeiten von [https://sok.riksarkivet.se/sbl/artikel/7284 Carl Piper], als für bauliche Projekte üblicherweise die bekanntesten schwedischen Architekten verpflichtet wurden, darunter [[wikidata:Q455143|Nicodemus Tessin d. J.]] und [https://sok.riksarkivet.se/sbl/artikel/13968 Carl Hårleman]. Eine Beteiligung letzteren wurde ebenso für Christinehof vermutet<ref>So z. B. bei Schwerin 1932, S. 185, oder Kjellberg [u.a.] 1966–1971, S. 147. Mannerstråle hält eine Beteiligung Hårlemans für möglich, stellt sie jedoch auch in Frage. Vgl. Mannerstråle 1991, S. 6.</ref> – auch, da Hårleman mit [[wikidata:Q6161733|Carl Fredrik Piper]] befreundet war. Man glaubte seine Handschrift vor allem in der Treppe zu erkennen, doch ist seine Anwesenheit in Christinehof nicht nachgewiesen. In den 1740er Jahren war er von Carl Fredrik in [[wikipedia:Ängsö_Castle|Ängsö]] mit der Errichtung eines weiteren Stockwerks und der Erneuerung des Daches beauftragt.<ref>Vgl. Gröndahl 2021a, S. 39; Söderberg 1969, S. 248.</ref> Für die beiden vorgelagerten Gebäude in Christinehof, genutzt als Stall und Kutschenhaus, wurde 1744 ebenfalls ein heute weitgehend unbekannter Maurermeister aus Ystad, Petter Frantzson, verpflichtet.<ref>Hugold von Schwerin nimmt auf einen Vertrag und eine Zeichnung der Vorhofs-Situation im Archiv von Christinehof Bezug, die heute nicht mehr auffindbar sind. Vgl. Schwerin 1932, S. 187–188. Siehe auch Göhle/Göransson/Hedvall 1988, S. 16.</ref> Die Hinwendung zu regionalen Baumeistern weist auf eine stärker ökonomisch orientierte Vorgehensweise Christina Pipers und mag auch mit einem überregional gesunkenen Einfluss zusammenhängen. Ähnlich einzuordnen sind Ende der 1740er Jahre initiierte Bauarbeiten in Östra Torup, unweit von Christinehof gelegen<ref>Torups slott, 277 36 Vitaby</ref>: Laut Hugold von Schwerin ließ Christina Piper von Carl Hårleman ein zweistöckiges Gebäude entwerfen, das sie schließlich nur einstöckig durch den bereits in Christinehof tätigen Petter Frantzson erbauen ließ. Hårleman erwähnte es 1751 in seinem Reisetagebuch als „nybygd och prydlig“.<ref>Vgl. Schwerin 1932, S. 188. Reisetagebuch?  Nils Segerstråle dagegen datiert das Hauptgebäude in Torup in die 1630er Jahre (unter Jochum Beck) und vermutet Restaurierungen um 1900. Vgl. Segerstråle 1979, S. 208–209. </ref> Die Wahl der Baumeister erlaubt es nicht zuletzt, Rückschlüsse auf die Funktionen von Christinehof zu ziehen: Während beispielsweise die Errichtung von [[wikipedia:Sturefors_Castle|Sturefors]] von der Nähe des Paares zum Königshaus geprägt wurde und später [[wikipedia:Krageholm_Castle|Krageholm]] als Hauptwohnsitz der Witwe besondere Bedeutung erfuhr, changierte Christinehof zwischen notwendigem Aufenthalts- und Geschäftsort und einer repräsentativen Funktion als Ausdruck des gesellschaftlichen Status der erfolgreichen Unternehmerin. Die nach barocken Prinzipien geplante Anlage sollte offenbar auf der Höhe der Zeit sein, ohne dass eine ambitioniertere künstlerische – und folglich kostspieligere – Gestaltung verfolgt wurde. Ein Bauabnahmeprotokoll vom 8. Oktober 1741 (Abb. 74) liefert eine exakte und äußerst detaillierte Beschreibung des Hauses von außen und innen. Berücksichtigt werden Decken und Böden, Vertäfelungen, Öfen, Fenster und Türen sowie Materialien und Farben. Das Dokument erlaubt somit auch eine Präzisierung später erfolgter Eingriffe.<ref>Vgl. Nya huset i Andrarum 1741, in: Mannerstråle 1991, S. 9–25.</ref>


Zu Beginn des 20. Jahrhunderts beginnt eine erste systematische Beschäftigung der (kunst-) historischen Forschung mit schwedischen Gutsanlagen: So wird in der mehrbändigen Publikation der ''Svenska slott och herresäten'' im 1910 erschienenen Band zu Västergötland vom Bearbeiter Axel L. Romdahl das Herrenhaus in Stola zwar kurz beschrieben, doch vor allem auf die Besitzenden eingegangen.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn11|[11]]] Zu der Zeit bildete die historisch genealogische Forschung im Bezug auf die Familiengeschichte nach wie vor einen wichtigen Schwerpunkt,[[Stola/Forschungsstand#%20ftn12|[12]]] allerdings rückten allmählich auch kunsthistorische Fragen stärker in den Fokus des Interesses: So veröffentlichte Otto Mannerfelt 1923 einen Aufsatz über die Ekeblads und ihre Sammlungen in Stola[[Stola/Forschungsstand#%20ftn13|[13]]] und im von Sigurd Erixon und Sigurd Wallin herausgegebenen Band über ''Västgötagårdar, herremännens och böndernas äldre byggnadskultur i Skaraborgs län (Västergötländische Herrenhäuser, die ältere Baukultur der Herren und Bauern im Kreis Skaraborg)''[[Stola/Forschungsstand#%20ftn14|[14]]] wird beispielsweise die Frage nach dem Entwerfer des Herrenhauses in Stola gestellt.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn15|[15]]] Besonders das 1940 von William Karlson kommentiert publizierte Inventar Claes Julius Ekeblads von Stola aus dem Jahr 1796 dokumentiert die Ausstattung des Baus am Ende des 18. Jahrhunderts[[Stola/Forschungsstand#%20ftn16|[16]]] und stellt bis in die Gegenwart eine wesentliche Quelle dar.
''Das Hauptgebäude von Christinehof ist eine Dreiflügelanlage mit drei Geschossen und einem Mansarddach; zwei Flügel kragen nach Süden auf selber Höhe aus. Das Corps-de-Logis hat einen niedrigen Steinsockel, über dem sich auf den vorspringenden Flügeln einst Blendfenster befanden, die heute verputzt, aber noch sichtbar sind. Das Bauabnahmeprotokoll beschreibt 1741 einen hohen Bereich aus behauenem Stein („hög huggen steen“), mit grauer Farbe gestrichen.''<ref>Vgl. Nya huset i Andrarum 1741, in: Mannerstråle 1991, S. 25.</ref> ''Dies entspricht Mokeltens Entwurf, der den Bereich auf ganzer Höhe des Erdgeschosses deutlicher absetzte, als dies heute der Fall ist.''


Das Herrenhaus Stola ist in der Folge in weiteren Überblickswerken verzeichnet: so in der von 1935 bis 1942 erschienenen 47-bändigen Reihe der ''Svenska gods och gårdar (Schwedische Güter und Gutshäuser)'' mit einem sehr kurzen Eintrag im Band über Västergötland.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn17|[17]]] Im ebenfalls mehrbängigen Überblickswerk ''Slott och herresäten i Sverige (Schlösser und Herrenhäuser in Schweden)''[[Stola/Forschungsstand#%20ftn18|[18]]] summiert der 1968 von Lennart Luthander herausgegebenen Band zu Västergötland im Eintrag zu Stola die bisherigen Erkenntnisse zum Herrenhaus – leider ohne Belegstellen.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn19|[19]]] Dieses Versäumnis holt der grundlegende Artikel Barbro Westrins ''Stola säteri (Das Herrenhaus Stola)'' in der Reihe über denkmalgeschützte Bauten in der Region Skaraborg aus dem Jahr 1986 nach.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn20|[20]]]
''In der Mittelachse des Gebäudes befindet sich zu Hof und Garten über den einfach gestalteten Eingangstüren ein Dreiecksgiebel mit einem runden Fenster im Zentrum. Die Fassade präsentiert sich ansonsten weitgehend schmucklos. Nur die Ecken der'' Seitenflügel und des Corps-de-Logis wurden mit hellen toskanischen und auf Höhe des Erdgeschosses rustizierten Pilastern versehen. Die Fassadenflächen, insbesondere jene zum Garten, werden durch die regelmäßig angeordneten Fenster rhythmisiert, deren Höhe im ersten und zweiten Geschoss nicht variiert, im Erdgeschoss jedoch etwas geringer ist. Mokelten hatte diesen Unterschied in seinem Entwurf noch deutlicher herausgestellt. Die ursprünglichen Glasfenster werden im Bauabnahmeprotokoll 1741 detailliert beschrieben: Sie waren in vier Rahmen aus Eichenholz und darin in nochmals je zwölf kleine Rahmen aus Kiefernholz unterteilt. Die meisten Fenster waren zusätzlich auf der Innenseite mit hölzernen Fensterläden versehen. <ref>Vgl. Nya huset i Andrarum 1741, in: Mannerstråle 1991, S. 21.</ref> Wann die heutigen Fenster mit der Unterteilung in sechs Felder kamen, ist unklar, vermutlich erst im 19. Jahrhundert. Die Fenster sind mit den im gesamten Ostseeraum verbreiteten Eisenwinkeln ausgestattet. (Abb. 75)


Übergeordnete Publikationen zur schwedischen Architektur- und Ausstattungsgeschichte von Herrenhäusern und Schlössern liefern nach dem 1937 publizierten (und in den 1990er Jahren neu aufgelegten) Grundlagenwerk Gösta Sellings[[Stola/Forschungsstand#%20ftn21|[21]]] unter anderem Fredric Bedoire und Lars Sjöberg.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn22|[22]]] Sie gehen verstärkt kunsthistorischen Fragestellungen in Bezug auf Herrenhäuser nach. Dadurch vertiefen sich generell die Kenntnisse über die schwedischen Herrensitze, selbst wenn Stola in diesen Publikationen nur gelegentlich erwähnt wird.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn23|[23]]] Das trifft weitgehend auch auf die zahlreichen vergleichenden Untersuchungen des Wirtschaftshistorikers Göran Ulväng über schwedische Herrenhäuser zu,[[Stola/Forschungsstand#%20ftn24|[24]]] doch in seiner auf Vollständigkeit angelegten Datenbank ''Svenska Herrgarda'' (''Schwedische Herrenhäuser''),[[Stola/Forschungsstand#%20ftn25|[25]]] findet sich Stola mit einer vollständigen Besitzergeschichte seit der Mitte des 15. Jahrhunderts.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn26|[26]]]
Zur farblichen Gestaltung der Fassade des Hautgebäudes lassen sich dem Abnahmeprotokoll von 1741 einige Details entnehmen<ref>Vgl. Nya huset i Andrarum 1741, in: Mannerstråle 1991, S. 25. Siehe auch die den Überblick bei Eskeröd 2008, S. 7.</ref>: Demnach war die Fassade über einem grauen Sockel verputzt und mit dunkelgelber Farbe gestrichen; einzelne Elemente waren weiß (beispielsweise die Pilaster) oder rot (beispielsweise die Dachrinnen) abgesetzt. Das Dach wird mit glasierten Ziegeln in „''Hollendske'' blå“<ref>Nya huset i Andrarum 1741, in: Mannerstråle 1991, S. 25.</ref> beschrieben, eventuell in Anlehnung an das bekannte Delfter Blau. Im Jahr 1985 wurde an der Fassade von Haupt- und Nebengebäuden zudem eine rosafarbene Farbschicht gefunden, die eventuell ebenfalls in das 18. Jahrhundert datiert. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war die Fassade mehrere Jahrzehnte ebenso gestrichen (Abb. 76). Benannt sind damit die beiden im schwedischen 18. Jahrhundert gängigsten Farbtöne, die ob ihrer Helligkeit und Leuchtkraft für Fassaden oft gewählt wurden.<ref>Bereits 1699 ermutigte ein königliches Schreiben die Einwohner Stockholms, für ihre Häuser eine gelbe Farbe zu verwenden. Vgl. Eskeröd 2008, S. 4.</ref> Die gelbe Farbe wurde eventuell im Zuge der Alaunproduktion gewonnen: Im Herstellungsprozess fiel sowohl ein rotes Farbpigment als auch Vitriol ab, das im 18. Jahrhundert in der Mischung mit Kalk für die Gewinnung eines gelben Farbtons verwendet wurde.<ref>Der eisenvitriolgelbe Kalkanstrich entsteht chemisch durch die Zugabe der Kristalle (Eisensulfat) zu Kalk und kann farblich zwischen hellem Gelb bis zu einem dunklen Orange changieren. Vgl. Eskeröd 2008, S. 5–6.</ref> Ob in Christinehof für die gelbe Fassade tatsächlich auf Eisenvitriol zurückgegriffen oder ein günstiges und wetterbeständiges Ocker-Pigment verwendet wurde, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen.


Auch in Arbeiten über Carl Hårleman als einem der führenden Architekten des 18. Jahrhunderts nehmen dessen Innenraum-Entwürfe für Stola kaum Raum ein.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn27|[27]]] Hingegen konnte Barbro Westrin in seinem kurzen Aufsatz über einen nicht ausgeführten Entwurf des Architekten Carl Fredrik Adelcrantz’ für ein Gästehaus in Stola ein interessantes Detail der Planungsgeschichte aufdecken [Westrin 2004].[[Stola/Forschungsstand#%20ftn28|[28]]] Sten Karling hatte einige Jahre zuvor bereits eine Carl Hårleman und Jean Eric Rehn (1717–1793) als Zeichner zugeschriebene Zeichnung aus der Mitte des 18. Jahrhunderts mit einem Vorschlag für eine nicht oder nur zu geringen Teilen ausgeführte Garten- und Parkgestaltung in Stola veröffentlicht [1M16-D9483].[[Stola/Forschungsstand#%20ftn29|[29]]] Im Jahr 2014 entstand eine Bachlorarbeit am Institut für Kulturerbe der Universität Göteborg, welche die Bedeutung des erhaltenen englischen Gartenteils und die Pflege des Gedenkhains in Stola untersucht hat.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn30|[30]]]
Carl [https://sok.riksarkivet.se/sbl/artikel/13968 Hårleman] erwähnt in einem Tagebucheintrag 1753, er habe Eisenvitriol in Andrarum übergeben, was in Anbetracht der Alaunherstellung erstaunt – eventuell war die Gewinnung von Eisenvitriol zu diesem Zeitpunkt aufgegeben worden. Letzteres bezeugt auch [[wikidata:Q6210626|Anders Tidström]], ein Schüler [https://sok.riksarkivet.se/sbl/artikel/10735 Carl von Linnés], nach seinem Besuch in Andrarum 1756. Dennoch muss es als sehr wahrscheinlich erachtet werden, dass zum Zeitpunkt der Errichtung von Christinehof Zugang zu Eisenvitriol bestand. <ref>Vgl. Eskeröd 2008, S. 14–15.</ref>


Die von Westrin kontinuierlich publizierten weiteren Aufsätze Stola betreffend, spiegeln die für die heutige Zeit typische Tendenz zu punktuell vertiefter Forschung über einzelne Herrenhäuser.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn31|[31]]] Zunehmend weckt das neuere Thema der Restaurierungsgeschichte und der damit zum Teil verbundenen Musealisierung verschiedener Herrenhäuser das Interesse der Forschung.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn32|[32]]] Der 2010 zu diesem Aspekt von Robin Gullbrandsson veröffentlichte Aufsatz über Stola hinterfragt die vom Restaurator Alfred Nilson[[Stola/Forschungsstand#%20ftn33|[33]]] (1888–1953) und dem historisch interessierten Architekten Erik Lundberg[[Stola/Forschungsstand#%20ftn34|[34]]] (1895–1969) Mitte des 20. Jahrhunderts durchgeführte Instandsetzung und Restaurierung des Herrenhauses in Stola kritisch.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn35|[35]]]
Die beiden vor dem Hauptgebäude symmetrisch platzierten, eingeschossigen Vorbauten (Abb. 18, 31, 77–80) sind mit einem Walmdach, einer regelmäßigen Fensterreihe zum Hof und einem aufragenden Giebelfenster über dem zentralen Eingang gestaltet. Mit ihrer einfachen Architektur und ohne baulichen Schmuck ordnen sie sich dem Hauptgebäude unter. Das linke Gebäude diente als Pferdestall, das rechte als Kutschenhaus, dessen drei (später in Fenster umgewandelte) Eingangsportale zur Gartenseite lagen. Das Kutschenhaus nahm außerdem ein Brauhaus auf, das bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts genutzt wurde.<ref>Gillberg benennt die Funktionen der beiden „Pavillons“: [] fram för flygglarna äro 2:ne grundmurade Pavillioner, den ena til stall och Camrar, samt den andra til Brygghus och wagnshus indelte [].Vgl. Gillberg 1767, https://www.osterlenanor.se/andrarum/ (16.04.2024).</ref> Die Funktionen der beiden Vorbauten antworteten unmittelbar auf die zahlreichen An- und Abreisen im Rahmen der temporären Aufenthalte von Christina Piper. Beide Gebäude waren einst mit einer auf der zentralen Achse durchbrochenen Mauer verbunden<ref>Gillberg spricht in seiner Beschreibung von einer „hög och massif stenmur“ an der Südseite des Hofes („södra sidan af Borg Gården“). Vgl. Gillberg 1767, https://www.osterlenanor.se/andrarum/ (16.04.2024).</ref>; der Durchgang entsprach in etwa der Breite einer Kutsche.<ref>Die Mauer ließ Carl E. Piper in den 1850er Jahren abreißen. Vgl. Göhle/Göransson/Hedvall 1988, S. 20. Sie ist mit einem Eingangstor noch auf einem Stich von 1817–1823 erkennbar, vgl. https://www.alvin-portal.org/alvin/imageViewer.jsf?dsId=ATTACHMENT-0209&pid=alvin-record:183338 (07.11.2023).</ref> Auf [[wikidata:Q5566032|Barnekows]] Zeichnung (Abb. 24) finden sich zudem Mauern zwischen Haupt- und Nebengebäuden,<ref>Vgl. Barnekow 1768, Tab. 24, https://www.alvin-portal.org/alvin/imageViewer.jsf?dsId=ATTACHMENT-0022&pid=alvin-record:121220 (13.11.2023).</ref> womit der Vorhof allseitig geschlossen gewesen wäre. Während die vorderen Mauern auf einer Bodenradaruntersuchung 2023 nachgewiesen werden konnten, fanden sich zu den seitlichen Mauern keine eindeutigen Spuren (Abb. 81–82),<ref>Vgl. die Ergebnisse der Bodenradaruntersuchung durch GeoSphere Austria [link].</ref> somit deren einstige Existenz zumindest unsicher ist. Auf Höhe des Kutschenhauses wurde unter [[wikidata:Q6161733|Carl Fredrik Piper]] am Rande des Gartens ein heute nicht mehr stehendes Gebäude für den Gärtner errichtet, das bei Barnekow bereits abgebildet ist und 2023 im Bodenradar sichtbar wurde.<ref>Sieh auch https://www.christinehofslott.se/gamla-tradgardsmastarbostaden/ (26.09.2023).</ref><references />
 
Neben wissenschaftlichen Publikationen wurde das Herrenhaus Stola vermutlich wegen der erhaltenen bzw. gut restaurierten (und damit fotogenen) Innenausstattung des 18. Jahrhunderts verschiedentlich in teils internationale Bildbände über schwedische Herrenhäuser aufgenommen.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn36|[36]]] Bei diesen Publikationen fehlt ein wissenschaftlicher Anspruch (z.B. keine Quellennachweise) und aufgrund des häufig geringen Textanteils enthalten diese Bücher in der Regel keine neuen Erkenntnisse über das Herrenhaus. Für das abseits im ländlichen Schweden gelegene Stola erreichen diese Bände mit atmosphärischen Fotografien zumindest den Bekanntheitsgrad, der diesem aus dem 18. Jahrhundert weitgehend unverändert erhaltenen Herrenhaus gebührt.
 
==== Archivalien ====
Die historisch-genealogische (aber auch kunsthistorische) Forschung hat vielfach vor allem Quellen im Bezug auf die Familie Ekeblad als Besitzer von Stola erschlossen.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn37|[37]]] Alle Autoren sind sich jedoch einig, wie sehr das Herrenhaus in Stola als Stammsitz der Familie Ekeblad die Ambitionen und Lebensweise der Besitzerfamilie widerspiegelt.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn38|[38]]] Es bestehe eine so enge Verbindung, dass der eine Name nicht genannt werden könne, ohne zwangsläufig den anderen Namen in Erinnerung zu rufen.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn39|[39]]]
 
Am umfänglichsten hat bislang Karlson verfügbare Schriftquellen und Objekte aus Stola erforscht:[[Stola/Forschungsstand#%20ftn40|[40]]] Im ersten Drittel der Publikation werden die vorhanden Quellen und bekannten Archivalien zu Stola umfänglich ausgewertet und im Text wie den Anmerkungen darüber hinaus teilweise transkribiert. Im Buch folgt dann das kommentiert publizierte Inventar Claes Julius Ekeblads von Stola aus dem Jahr 1796. Abschließend zeichnet Karlson noch den Weg einzelner Objekte des Ekeblad-Erbes aus Stola bis ins Jahr 1940 nach.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn41|[41]]]
 
Westrin nennt in seinem Aufsatz 1986 unpublizierte Archivalien zu Stola und den Ekeblad im Riksarkivet[[Stola/Forschungsstand#%20ftn42|[42]]] (Reichsarchiv), in der Kungliga Bibliotheket[[Stola/Forschungsstand#%20ftn43|[43]]] (Königlichen Bibliothek), im Nordiska Museet[[Stola/Forschungsstand#%20ftn44|[44]]] (Nordischen Museum) jeweils in Stockholm und zählt kleinere Bestände in anderen Archiven auf.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn45|[45]]] Weitere Archivalien zu Stola befinden sich in der De la Gardie-Sammlung in der Universitätsbibliothek in Lund – u.a. das Inventar von 1796[[Stola/Forschungsstand#%20ftn46|[46]]] [DLG 1]. Vermessungskarten von Stola aus dem 18. Jahrhundert [Stola1728+(2)] sind im Bestand der Lantmäteriet, Rikets allmänna kartverks archives[[Stola/Forschungsstand#%20ftn47|[47]]] (Landvermessung und Nationales Allgemeines Kartographisches Archiv) vorhanden.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn48|[48]]]
 
Zuletzt benannte Gullbrandsson für seine denkmalpflegerischen Fragen 2010 unpublizierte Quellen zu Stola in folgenden Archiven:[[Stola/Forschungsstand#%20ftn49|[49]]] Antikvarisk-topografiska arkivet[[Stola/Forschungsstand#%20ftn50|[50]]] (ATA, Das antiquarisch-topographische Archiv) in Stockholm, Alfred Nilsons arkiv (Alfred Nilsons Archiv) und Erik Lundbergs ritningsarkiv (Erik Lundbergs Zeichnungsarchiv) beide im Arkitekturmuseet[[Stola/Forschungsstand#%20ftn51|[51]]] (Architekturmuseum) in Stockholm, Västergötlands museums arkiv[[Stola/Forschungsstand#%20ftn52|[52]]] (Archiv des Museums Västergötland) in Skara und das Gutsarchiv in Stola.
----[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref1|[1]]] Vgl. <nowiki>https://suecia.kb.se/F/?func=find-b&local_base=sah</nowiki> (01.11.2023); <nowiki>https://www.alvin-portal.org/alvin/view.jsf?pid=alvin-record%3A80130&dswid=4154</nowiki> (09.02.2024) und Suecia Antiqua et Hodierna 1716. Das Werk enthält vor allem Ansichten von Schlössern und Herrenhäusern aus dem späten 17. Jahrhundert bis etwas nach der Jahrhundertwende.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref2|[2]]] Der Vorgängerbau in Stola war vermutlich nicht neu und repräsentativ genug, um aufgenommen zu werden.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref3|[3]]] Vgl. Mellin 1813.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref4|[4]]] Vgl. Tuneld 1833.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref5|[5]]] Vgl. Ljungström 1871, S. 74.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref6|[6]]] Vgl. Hildebrand 1949a, <nowiki>https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil/Artikel/16801</nowiki> (26.01.2023).
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref7|[7]]] Vgl. Erdmann 1901.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref8|[8]]] Vgl. Sjöberg 1911–1915.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref9|[9]]] Vgl. Hildebrand 1949a, <nowiki>https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil/Artikel/16801</nowiki> (26.01.2023).
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref10|[10]]] Vgl. Allén/Frängsmyr 2016.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref11|[11]]] Vgl. Svenska slott och herresäten 1908–1923. Stola in: Bd. Västergötland, Halland, Värmland, Nerike, Västermanland, S. 28–32 = Romdahl 1910.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref12|[12]]] Vgl. Elgenstierna 1926 mit genealogischen Tafeln des schwedischen Adels, Erdman 1926 mit Quellenveröffentlichungen über den Hof und auf adligen Gütern im Schweden des 18. Jahrhunderts.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref13|[13]]] Vgl. Mannerfelt 1923.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref14|[14]]] Vgl. Erixon/Wallin 1932.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref15|[15]]] Vgl. Erixon/Wallin 1932, S. 66 zitieren den Schreiber Erik Andren, der behauptet, der lokale Baumeister Håkan Eliander sei der Entwerfer Stolas.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref16|[16]]] Vgl. Karlson 1940. Das Original des Inventars befindet sich in der Universitätsbibliothek Lund, De la Gardieska arkivet, Topographica, Västergötland, Stola 1c.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref17|[17]]] Vgl. Svenska gods och gårdar 1935–1942, Stola in Bd. 30, Västergötland Skaraborgs län (västra), Uddevalla 1942, S. 892.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref18|[18]]] Vgl. Slott och herresäten i Sverige 1966–1971, Stola in Bd. 10, Teil 1 Västergötland: Almnäs–Stola, Stockholm 1968, S. 411–435 = Luthander 1968.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref19|[19]]] Vgl. Luthander 1968, S. 411–435.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref20|[20]]] Vgl. Westrin 1986.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref21|[21]]] Vgl. Selling 1937 (1991).
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref22|[22]]] Vgl. Sjöberg 2000, Bedoire 2001, Bedoire 2015.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref23|[23]]] Vgl. etwa Bedoire 2001, Bedoire 2015.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref24|[24]]] Vgl. etwa Ulväng 2017.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref25|[25]]] Vgl. <nowiki>https://www.svenskaherrgardar.se/</nowiki> (10.11.2022).
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref26|[26]]] Vgl. <nowiki>https://www.svenskaherrgardar.se/herrgardsdatabasen/gard/10693</nowiki> (10.11.2022).
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref27|[27]]] Vgl. u.a. Alm 2000 mit lediglich einem Hinweis auf Stola, S. 308.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref28|[28]]] Vgl. Westrin 2004. Zeichnung befand sich 2004 in der Restaurierungswerkstatt im Regionalarchiv Göteborg und wurde dem Nationalarchiv in Göteborg am 31.03.2005 unrestauriert zurückgegeben, vgl. e-Mail von Helena Mattisson 19.07.2023.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref29|[29]]] Vgl. Karling 1981, sowie <nowiki>https://digitaltmuseum.se/021017229956/1m16-d9483</nowiki> (23.02.2023).
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref30|[30]]] Vgl. Berglund 2014, [https://gupea.ub.gu.se/bitstream/handle/2077/36763/gupea_2077_36763_1.pdf?sequence=1 quelle] (27.03.2023).
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref31|[31]]] Vgl. Westrin 1996, Westrin 1997, Westrin 2002.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref32|[32]]] Vgl. etwa Hellspong/Lindvall 2004, Geijer 2008 oder Edman 2008, u.a. S. 48 zu Stola.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref33|[33]]] Auch Nilsson. Vgl. <nowiki>https://www.wikidata.org/wiki/Q24019266</nowiki> (22.02.2024); <nowiki>https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil#/sbl/Mobil/Artikel/8922</nowiki> (22.02.2024).
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref34|[34]]] Vgl. Lundberg 1935, Lundberg 1942, Lundberg 1966, <nowiki>https://www.wikidata.org/wiki/Q5965758</nowiki> (22.02.2024); <nowiki>https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil#/sbl/Mobil/Artikel/9756</nowiki> (22.02.2024).
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref35|[35]]] Vgl. Gullbrandsson 2010.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref36|[36]]] Vgl. etwa Schermann 2010 oder Björkman 2016.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref37|[37]]] Zuletzt etwa Allén/Frängsmyr 2016.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref38|[38]]] Vgl. etwa Gullbrandsson 2010, S. 48.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref39|[39]]] Vgl. etwa Karlson 1940, S. 15 oder Gullbrandsson 2010, S. 47.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref40|[40]]] Vgl. Karlson 1940. Das Original des Inventars von 1796 befindet sich in der Universitätsbibliothek Lund, De la Gardieska arkivet, Topographica, Västergötland, Stola 1c.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref41|[41]]] Vgl. Karlson 1940, S. 155–180.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref42|[42]]] Vgl. ''Ekebladska samlingar'', darin u.a. das Nachlassarchiv Eva Ekeblads von 1787, vgl. <nowiki>https://sok.riksarkivet.se/bouppteckningar?Efternamn=de+la+Gardie&Lan=Alla&AvanceradSok=False&page=5&postid=Bouppteckningar_799291EA-26F4-4C24-9FFD-00174A178F0E-48C480C1-F398-4EF0-9568-A7648F6B57BA&tab=post</nowiki> (02.03.2023); <nowiki>https://sok.riksarkivet.se/bildvisning/C0105500_00047</nowiki> (26.03.2024).
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref43|[43]]] Kungliga Bibliotheket, Stockholm, Papiere zu Claes Julius Ekeblad: Journal. Papper rörande Stola [Aufzeichnungen. Papiere Stola betreffend] Signatur HSIe17a.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref44|[44]]] Vgl. Nordiska Museets Handlingar [Handreichungen des nordischen Museeums], lt. Westrin 1986, S. 59 zusammengestellt 1930/1931.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref45|[45]]] Vgl. Westrin 1986, S. 59.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref46|[46]]] Das Inventar befindet sich in der Universitätsbibliothek von Lund, De la Gardieska arkivet [De la Gardie Archiv], Topographica, Västergötland, Signatur: Stola 1c.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref47|[47]]] Vgl. <nowiki>https://www.wikidata.org/wiki/Q845497</nowiki> (25.03.2024); <nowiki>https://www.lantmateriet.se</nowiki> (25.03.2024).
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref48|[48]]] Karten von 1728, Geometrische Vermessung des Gutshofs Stola (Gemeinde Strö, Stola Nr. 1) von 1728, Lantmäteriet, Lantmäteristyrelsens arkiv, akt P195-7:1 und Geometrische Vermessung des Gutshofs Stola (Gemeinde Strö, Stola Nr. 2) von 1728.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref49|[49]]] Vgl. Gullbrandsson 2010, S. 63.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref50|[50]]] Vgl. <nowiki>https://www.wikidata.org/wiki/Q10413471</nowiki> (22.02.2024); <nowiki>https://www.raa.se/tag/antikvariska-topografiska-arkivet-ata/</nowiki> (22.02.2024).
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref51|[51]]] Vgl. <nowiki>https://www.wikidata.org/wiki/Q4356728</nowiki> (22.02.2024); <nowiki>https://arkdes.se</nowiki> (22.02.2024).
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref52|[52]]] Vgl. <nowiki>https://www.wikidata.org/wiki/Q489175</nowiki> (22.02.2024); <nowiki>https://vastergotlandsmuseum.se</nowiki> (22.02.2024).
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Version vom 13. September 2024, 19:02 Uhr

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Das Herrenhaus von Christinehof (Abb. 67–70) entstand 1737–1740 an einem neu erwählten Standort abseits der Alaun-Produktion und war unter Christina Piper als repräsentativer Aufenthalts- und Empfangsort für ihre geschäftlich motivierten Besuche der Alaunhütte bestimmt. Bereits 1736 problematisiert sie in einem Brief an den Direktor der Alaunhütte Ivar Ryting die notwendige Beschaffung von Stein für Keller und Grundmauern.[1] Mit dem Entwurf des Herrenhauses wurde Georg Mokelten beauftragt, ein regionaler Baumeister (geb. um 1692) deutscher Herkunft, über den wenig bekannt ist. [2] Quellenkundlich ist er seit den 1720er Jahren in Schonen überliefert und dort 1728 als Maurermeister verbürgt.[3] In den 1730er Jahren war er unter anderem am Dom und – neben Carl Hårleman und Peter Gerdes – im Lundagårdshuset in Lund beschäftigt. [4] Im Jahr 1737 erhielt er den Auftrag für Christinehof, doch bestand die Verbindung zu Christina Piper eventuell bereits, denn für das Anwesen in Toppeladugård, das sie 1720 erworben hatte, hat sich ein Entwurf für ein eingeschossiges Steinhaus von Mokeltens Hand erhalten.[5] Auch im Kontext von Björnstorp, seit 1725 in Christina Pipers Besitz, erscheint sein Name.[6] Der in Krageholm geschlossene Vertrag über die Errichtung von Christinehof datiert auf den 16. Februar 1737, benennt eine Entlohnung von 29.600 Silbermünzen und einen Abschluss der Arbeiten im Juli 1740. Die erhaltene Bauzeichnung der Nordfassade und die Grundrisszeichnungen der Geschosse gehörten vermutlich dazu.[7] (Abb. 5, 71–73) Die Beendigung der Arbeiten verzögerte sich um etwa ein Jahr, da Christina Piper erst am 29. September 1741 in einem Brief an Yvar Riting von der bevorstehenden Abreise Mokeltens aus dem fertiggestellten Haus und einer für den 7. Oktober 1741 geplanten Übergabe berichtete.[8]

Die Wahl eines regional tätigen Baumeisters markiert einen Bruch mit dem Vorgehen des Paares zu Lebzeiten von Carl Piper, als für bauliche Projekte üblicherweise die bekanntesten schwedischen Architekten verpflichtet wurden, darunter Nicodemus Tessin d. J. und Carl Hårleman. Eine Beteiligung letzteren wurde ebenso für Christinehof vermutet[9] – auch, da Hårleman mit Carl Fredrik Piper befreundet war. Man glaubte seine Handschrift vor allem in der Treppe zu erkennen, doch ist seine Anwesenheit in Christinehof nicht nachgewiesen. In den 1740er Jahren war er von Carl Fredrik in Ängsö mit der Errichtung eines weiteren Stockwerks und der Erneuerung des Daches beauftragt.[10] Für die beiden vorgelagerten Gebäude in Christinehof, genutzt als Stall und Kutschenhaus, wurde 1744 ebenfalls ein heute weitgehend unbekannter Maurermeister aus Ystad, Petter Frantzson, verpflichtet.[11] Die Hinwendung zu regionalen Baumeistern weist auf eine stärker ökonomisch orientierte Vorgehensweise Christina Pipers und mag auch mit einem überregional gesunkenen Einfluss zusammenhängen. Ähnlich einzuordnen sind Ende der 1740er Jahre initiierte Bauarbeiten in Östra Torup, unweit von Christinehof gelegen[12]: Laut Hugold von Schwerin ließ Christina Piper von Carl Hårleman ein zweistöckiges Gebäude entwerfen, das sie schließlich nur einstöckig durch den bereits in Christinehof tätigen Petter Frantzson erbauen ließ. Hårleman erwähnte es 1751 in seinem Reisetagebuch als „nybygd och prydlig“.[13] Die Wahl der Baumeister erlaubt es nicht zuletzt, Rückschlüsse auf die Funktionen von Christinehof zu ziehen: Während beispielsweise die Errichtung von Sturefors von der Nähe des Paares zum Königshaus geprägt wurde und später Krageholm als Hauptwohnsitz der Witwe besondere Bedeutung erfuhr, changierte Christinehof zwischen notwendigem Aufenthalts- und Geschäftsort und einer repräsentativen Funktion als Ausdruck des gesellschaftlichen Status der erfolgreichen Unternehmerin. Die nach barocken Prinzipien geplante Anlage sollte offenbar auf der Höhe der Zeit sein, ohne dass eine ambitioniertere künstlerische – und folglich kostspieligere – Gestaltung verfolgt wurde. Ein Bauabnahmeprotokoll vom 8. Oktober 1741 (Abb. 74) liefert eine exakte und äußerst detaillierte Beschreibung des Hauses von außen und innen. Berücksichtigt werden Decken und Böden, Vertäfelungen, Öfen, Fenster und Türen sowie Materialien und Farben. Das Dokument erlaubt somit auch eine Präzisierung später erfolgter Eingriffe.[14]

Das Hauptgebäude von Christinehof ist eine Dreiflügelanlage mit drei Geschossen und einem Mansarddach; zwei Flügel kragen nach Süden auf selber Höhe aus. Das Corps-de-Logis hat einen niedrigen Steinsockel, über dem sich auf den vorspringenden Flügeln einst Blendfenster befanden, die heute verputzt, aber noch sichtbar sind. Das Bauabnahmeprotokoll beschreibt 1741 einen hohen Bereich aus behauenem Stein („hög huggen steen“), mit grauer Farbe gestrichen.[15] Dies entspricht Mokeltens Entwurf, der den Bereich auf ganzer Höhe des Erdgeschosses deutlicher absetzte, als dies heute der Fall ist.

In der Mittelachse des Gebäudes befindet sich zu Hof und Garten über den einfach gestalteten Eingangstüren ein Dreiecksgiebel mit einem runden Fenster im Zentrum. Die Fassade präsentiert sich ansonsten weitgehend schmucklos. Nur die Ecken der Seitenflügel und des Corps-de-Logis wurden mit hellen toskanischen und auf Höhe des Erdgeschosses rustizierten Pilastern versehen. Die Fassadenflächen, insbesondere jene zum Garten, werden durch die regelmäßig angeordneten Fenster rhythmisiert, deren Höhe im ersten und zweiten Geschoss nicht variiert, im Erdgeschoss jedoch etwas geringer ist. Mokelten hatte diesen Unterschied in seinem Entwurf noch deutlicher herausgestellt. Die ursprünglichen Glasfenster werden im Bauabnahmeprotokoll 1741 detailliert beschrieben: Sie waren in vier Rahmen aus Eichenholz und darin in nochmals je zwölf kleine Rahmen aus Kiefernholz unterteilt. Die meisten Fenster waren zusätzlich auf der Innenseite mit hölzernen Fensterläden versehen. [16] Wann die heutigen Fenster mit der Unterteilung in sechs Felder kamen, ist unklar, vermutlich erst im 19. Jahrhundert. Die Fenster sind mit den im gesamten Ostseeraum verbreiteten Eisenwinkeln ausgestattet. (Abb. 75)

Zur farblichen Gestaltung der Fassade des Hautgebäudes lassen sich dem Abnahmeprotokoll von 1741 einige Details entnehmen[17]: Demnach war die Fassade über einem grauen Sockel verputzt und mit dunkelgelber Farbe gestrichen; einzelne Elemente waren weiß (beispielsweise die Pilaster) oder rot (beispielsweise die Dachrinnen) abgesetzt. Das Dach wird mit glasierten Ziegeln in „Hollendske blå“[18] beschrieben, eventuell in Anlehnung an das bekannte Delfter Blau. Im Jahr 1985 wurde an der Fassade von Haupt- und Nebengebäuden zudem eine rosafarbene Farbschicht gefunden, die eventuell ebenfalls in das 18. Jahrhundert datiert. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war die Fassade mehrere Jahrzehnte ebenso gestrichen (Abb. 76). Benannt sind damit die beiden im schwedischen 18. Jahrhundert gängigsten Farbtöne, die ob ihrer Helligkeit und Leuchtkraft für Fassaden oft gewählt wurden.[19] Die gelbe Farbe wurde eventuell im Zuge der Alaunproduktion gewonnen: Im Herstellungsprozess fiel sowohl ein rotes Farbpigment als auch Vitriol ab, das im 18. Jahrhundert in der Mischung mit Kalk für die Gewinnung eines gelben Farbtons verwendet wurde.[20] Ob in Christinehof für die gelbe Fassade tatsächlich auf Eisenvitriol zurückgegriffen oder ein günstiges und wetterbeständiges Ocker-Pigment verwendet wurde, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen.

Carl Hårleman erwähnt in einem Tagebucheintrag 1753, er habe Eisenvitriol in Andrarum übergeben, was in Anbetracht der Alaunherstellung erstaunt – eventuell war die Gewinnung von Eisenvitriol zu diesem Zeitpunkt aufgegeben worden. Letzteres bezeugt auch Anders Tidström, ein Schüler Carl von Linnés, nach seinem Besuch in Andrarum 1756. Dennoch muss es als sehr wahrscheinlich erachtet werden, dass zum Zeitpunkt der Errichtung von Christinehof Zugang zu Eisenvitriol bestand. [21]

Die beiden vor dem Hauptgebäude symmetrisch platzierten, eingeschossigen Vorbauten (Abb. 18, 31, 77–80) sind mit einem Walmdach, einer regelmäßigen Fensterreihe zum Hof und einem aufragenden Giebelfenster über dem zentralen Eingang gestaltet. Mit ihrer einfachen Architektur und ohne baulichen Schmuck ordnen sie sich dem Hauptgebäude unter. Das linke Gebäude diente als Pferdestall, das rechte als Kutschenhaus, dessen drei (später in Fenster umgewandelte) Eingangsportale zur Gartenseite lagen. Das Kutschenhaus nahm außerdem ein Brauhaus auf, das bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts genutzt wurde.[22] Die Funktionen der beiden Vorbauten antworteten unmittelbar auf die zahlreichen An- und Abreisen im Rahmen der temporären Aufenthalte von Christina Piper. Beide Gebäude waren einst mit einer auf der zentralen Achse durchbrochenen Mauer verbunden[23]; der Durchgang entsprach in etwa der Breite einer Kutsche.[24] Auf Barnekows Zeichnung (Abb. 24) finden sich zudem Mauern zwischen Haupt- und Nebengebäuden,[25] womit der Vorhof allseitig geschlossen gewesen wäre. Während die vorderen Mauern auf einer Bodenradaruntersuchung 2023 nachgewiesen werden konnten, fanden sich zu den seitlichen Mauern keine eindeutigen Spuren (Abb. 81–82),[26] somit deren einstige Existenz zumindest unsicher ist. Auf Höhe des Kutschenhauses wurde unter Carl Fredrik Piper am Rande des Gartens ein heute nicht mehr stehendes Gebäude für den Gärtner errichtet, das bei Barnekow bereits abgebildet ist und 2023 im Bodenradar sichtbar wurde.[27]
  1. Vgl. den Brief von Christina Piper an Ivar Ryting aus dem Jahr 1636 (der 13. eines unleserlichen Monats) aus Krageholm, https://arkiv.christinehofslott.se/christina-piper-13-1736/ (21.11.2023).
  2. Über Mokeltens Privatleben ist kaum etwas bekannt. Er lebte in Landskrona und Lund und hatte mit seiner Frau Ingrid mindestens vier Kinder; zwei Söhne traten als Maurermeister bzw. Stuckateur in seine Fußstapfen. Er starb 1764 im Alter von 72 Jahren in dem kleinen Fischerdorf Råå (heute ein Stadtteil von Helsingborg). Vgl. Gunshaga 2009, S. 18–19, 21.
  3. Mokelten wird in zeitgenössischen Berichten als „Fortifications Murmästaren och Gips Makaren Konstärfarne G. M.“ bezeichnet. Vgl. Gunshaga 2009, S. 18. Christina Piper selbst nennt ihn „Byggmästare“, vgl. ihren Brief an Yvar Riting vom 29. September 1741 aus Krageholm, https://arkiv.christinehofslott.se/christina-piper-29-september-1741/ (21.11.2023).
  4. Das Lundagård – heute Kungshuset und Teil der Universität – wurde nach dem Großen Nordischen Krieg umfassend renoviert. Mokelten zeichnete für ein Eingangsportal verantwortlich und beteiligte sich an dem dreijährigen Diskussionsprozess um die Entwürfe für die Dacherneuerung. Er war zudem 1735–1736 am Dom beschäftigt. Vgl. Gunshaga 2009, S. 16–17; Schwerin 1935, S. 29.
  5. Vgl. https://sok.riksarkivet.se/arkiv/TITWtLxh8Kz6890MUV8oo0 Von wann ist die Zeichnung bzw. wann wurde de facto das Gebäude in T. gebaut? Zeichnung bestellen? Signiert?
  6. Vgl. Schwerin 1935, S. 29. Nach seiner Anwesenheit in Christinehof war Mokelten bei weiteren Herrenhäusern der Region beschäftigt, so in Bälteberga, Spannarp und Rögle.
  7. So vermutet bei Mannerstråle 1991, S. 27. Der Vertrag wird noch bei Schwerin 1932, S. 184, zitiert, ist jedoch heute nicht mehr auffindbar.
  8. Vgl. den Brief von Christina Piper an Yvar Riting vom 29. September 1741 aus Krageholm, https://arkiv.christinehofslott.se/christina-piper-29-september-1741/ (21.11.2023).
  9. So z. B. bei Schwerin 1932, S. 185, oder Kjellberg [u.a.] 1966–1971, S. 147. Mannerstråle hält eine Beteiligung Hårlemans für möglich, stellt sie jedoch auch in Frage. Vgl. Mannerstråle 1991, S. 6.
  10. Vgl. Gröndahl 2021a, S. 39; Söderberg 1969, S. 248.
  11. Hugold von Schwerin nimmt auf einen Vertrag und eine Zeichnung der Vorhofs-Situation im Archiv von Christinehof Bezug, die heute nicht mehr auffindbar sind. Vgl. Schwerin 1932, S. 187–188. Siehe auch Göhle/Göransson/Hedvall 1988, S. 16.
  12. Torups slott, 277 36 Vitaby
  13. Vgl. Schwerin 1932, S. 188. Reisetagebuch?  Nils Segerstråle dagegen datiert das Hauptgebäude in Torup in die 1630er Jahre (unter Jochum Beck) und vermutet Restaurierungen um 1900. Vgl. Segerstråle 1979, S. 208–209.
  14. Vgl. Nya huset i Andrarum 1741, in: Mannerstråle 1991, S. 9–25.
  15. Vgl. Nya huset i Andrarum 1741, in: Mannerstråle 1991, S. 25.
  16. Vgl. Nya huset i Andrarum 1741, in: Mannerstråle 1991, S. 21.
  17. Vgl. Nya huset i Andrarum 1741, in: Mannerstråle 1991, S. 25. Siehe auch die den Überblick bei Eskeröd 2008, S. 7.
  18. Nya huset i Andrarum 1741, in: Mannerstråle 1991, S. 25.
  19. Bereits 1699 ermutigte ein königliches Schreiben die Einwohner Stockholms, für ihre Häuser eine gelbe Farbe zu verwenden. Vgl. Eskeröd 2008, S. 4.
  20. Der eisenvitriolgelbe Kalkanstrich entsteht chemisch durch die Zugabe der Kristalle (Eisensulfat) zu Kalk und kann farblich zwischen hellem Gelb bis zu einem dunklen Orange changieren. Vgl. Eskeröd 2008, S. 5–6.
  21. Vgl. Eskeröd 2008, S. 14–15.
  22. Gillberg benennt die Funktionen der beiden „Pavillons“: „[…] fram för flygglarna äro 2:ne grundmurade Pavillioner, den ena til stall och Camrar, samt den andra til Brygghus och wagnshus indelte […].“ Vgl. Gillberg 1767, https://www.osterlenanor.se/andrarum/ (16.04.2024).
  23. Gillberg spricht in seiner Beschreibung von einer „hög och massif stenmur“ an der Südseite des Hofes („södra sidan af Borg Gården“). Vgl. Gillberg 1767, https://www.osterlenanor.se/andrarum/ (16.04.2024).
  24. Die Mauer ließ Carl E. Piper in den 1850er Jahren abreißen. Vgl. Göhle/Göransson/Hedvall 1988, S. 20. Sie ist mit einem Eingangstor noch auf einem Stich von 1817–1823 erkennbar, vgl. https://www.alvin-portal.org/alvin/imageViewer.jsf?dsId=ATTACHMENT-0209&pid=alvin-record:183338 (07.11.2023).
  25. Vgl. Barnekow 1768, Tab. 24, https://www.alvin-portal.org/alvin/imageViewer.jsf?dsId=ATTACHMENT-0022&pid=alvin-record:121220 (13.11.2023).
  26. Vgl. die Ergebnisse der Bodenradaruntersuchung durch GeoSphere Austria [link].
  27. Sieh auch https://www.christinehofslott.se/gamla-tradgardsmastarbostaden/ (26.09.2023).
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Einzelnachweise
  1. Das Herrenhaus Richter in der Datenbank der Herrenhäuser des Ostseeraums (abgerufen am 02.08.2024)
  2. “Herrenhäuser in Schwerin”, M. Muster, im Beispielverlag (2024)
  3. “Richter: Eine Familiengeschichte”, M. Muster, Architekturjournal “Beispiel” (2024)