Stola/08.01 Erdgeschoss: Unterschied zwischen den Versionen

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Abgesehen von gemalten Wappenschilden und Portraits aus dem 18. Jahrhundert wird an den Wänden die ‚Stola-Karte‘ (Abb. 50) ausgestellt.<ref>Karte von „''Stola insylta ägher och syöö''“ (Stola unterstellter Besitz und Seeinseln = Stola-Karte, nach 1664 und vor 1713).</ref> Ein ursprünglich außen aufgestellter<ref>Vgl. Westrin 1986, S. 23, Anm. 58.</ref> Gedenkstein (Abb. 40) erinnert an ein wichtiges naturwissenschafltiches Ereignis im Sommer 1748 als der Astronom und Mathematiker [https://sok.riksarkivet.se/sbl/Presentation.aspx?id=16047 Pehr Elvius]<ref>Auch Petrus, Per oder Petter, vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q5710415.</ref> (1710–1749) mit erstaunlicher Präzision den Längen- und Breitengrad von Stola bestimmt hat.<ref>Romdahl 1910, S. 32 hat den Text transkribiert [in Übersetzung]: ''&quot;Anno 1748, am Tag der Sonnenwende oder am 10. Juni, wurde mit Hilfe von altitudines correspondentes, die mit einem astronomischen Quadranten von drei Fuß Radius genommen wurden, die Mittagslinie in Stola bestimmt und in die Steinschwelle im zweiten Stock des Herrenhauses eingemeißelt, wo auch die Höhe des Pols von Stola auf 58 Grad 36' und 34&quot; und die Deklination des Magneten auf 13 Grad 45 Minuten westlich der Nordlinie von Petter Elvius, dem Sekretär der Königlichen Akademie der Rechte, festgestellt wurde.&quot;''</ref> Während des Umbaus 1948–1951 wurde der Raum für den Kammerdiener (Nr. 8) aus dem 18. Jahrhundert zurückgebaut und die im Eingangsbereich ursprünglich vorhandene Sichtachse vom Portal zum Garten wieder hergestellt.
Abgesehen von gemalten Wappenschilden und Portraits aus dem 18. Jahrhundert wird an den Wänden die ‚Stola-Karte‘ (Abb. 50) ausgestellt.<ref>Karte von „''Stola insylta ägher och syöö''“ (Stola unterstellter Besitz und Seeinseln = Stola-Karte, nach 1664 und vor 1713).</ref> Ein ursprünglich außen aufgestellter<ref>Vgl. Westrin 1986, S. 23, Anm. 58.</ref> Gedenkstein (Abb. 40) erinnert an ein wichtiges naturwissenschafltiches Ereignis im Sommer 1748 als der Astronom und Mathematiker [https://sok.riksarkivet.se/sbl/Presentation.aspx?id=16047 Pehr Elvius]<ref>Auch Petrus, Per oder Petter, vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q5710415.</ref> (1710–1749) mit erstaunlicher Präzision den Längen- und Breitengrad von Stola bestimmt hat.<ref>Romdahl 1910, S. 32 hat den Text transkribiert [in Übersetzung]: ''&quot;Anno 1748, am Tag der Sonnenwende oder am 10. Juni, wurde mit Hilfe von altitudines correspondentes, die mit einem astronomischen Quadranten von drei Fuß Radius genommen wurden, die Mittagslinie in Stola bestimmt und in die Steinschwelle im zweiten Stock des Herrenhauses eingemeißelt, wo auch die Höhe des Pols von Stola auf 58 Grad 36' und 34&quot; und die Deklination des Magneten auf 13 Grad 45 Minuten westlich der Nordlinie von Petter Elvius, dem Sekretär der Königlichen Akademie der Rechte, festgestellt wurde.&quot;''</ref> Während des Umbaus 1948–1951 wurde der Raum für den Kammerdiener (Nr. 8) aus dem 18. Jahrhundert zurückgebaut und die im Eingangsbereich ursprünglich vorhandene Sichtachse vom Portal zum Garten wieder hergestellt.
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Version vom 10. März 2025, 10:07 Uhr

Beschreibung Erdgeschoss

Der in unvollkommener Symmetrie ausgeführte Grundriss des Herrenhauses wird von Erik Lundberg[1] (1895–1969) nicht als charakteristisches Beispiel für Gebäude aus der Bauzeit unter Karl XII.[2] (1682–1718, 1697 König) sondern als ‚eher veraltet‘ und typisch für Herrenhäuser des 17. Jahrhunderts gewertet.[3] Der ursprüngliche Grundriss im Erdgeschoss zur Zeit Claes Ekeblad d.Ä.[4] (1669–1737) entsprach in groben Zügen dem heutigen (Abb. 67): der L-förmige Eingangsbereich (Nr. 1) erstreckte sich – wie nach den Rückbauten des 20. Jahrhunderts heute erneut – bis zur Gartenfassade. Der Flur teilt das Haus in eine südliche und nördliche Hälfte,[5] die beide hof- und gartenseitig jeweils zwei Räume besaßen. Die halbkreisförmig gewendelte Treppe[6] zum Obergeschoss und eine weitere einläufige Steintreppe zum Keller sind im nördlichen Bereich am Hof angeordnet und mit dem Eingangsbereich verbunden.[7]

Im Erdgeschoss durchmaß ursprünglich ein Dienergang das Haus in der Mitte.[8] Der in Teilen noch heute vorhandene interne Korridor mündete in zwei runde Räume (Nrn. 5, 13), die laut Erik Lundberg[9] (1895–1969) vor dem Umbau Mitte des 18. Jahrhunderts zwei Wendeltreppen für das Personal enthielten.[10] Ob in der südlichen Haushälfte ehemals ein direkter Korridor ausgehend von der mittleren Tür in der Diele zur südlichen Wendeltreppe hinter dem Alkoven (der erst später unter Claes Ekeblad d.J.[11] (1708–1771) eingerichtet wurde) abgetrennt war, muss genauso offen bleiben wie die Frage, ob ein zweiter Korridor in der nördlichen Hälfte des Hauses durch die vorhandene mittlere Tür im Eingangsbereich zur nördlichen Wendeltreppe führte. Gemäß der vorhandenen Wanddimensionen wäre das – wie in der Rekonstruktion eingetragen und von Lundberg untersucht – zumindest denkbar.[12] Diese Art der versteckten Wege der Dienerschaft (französisch Dégagement) wurde im Frankreich des späten 17. und vor allem 18. Jahrhunderts in der Kunst der Disposition zur Perfektion entwickelt und über architekturtheoretische Werke in ganz Europa rezipiert.[13]

Über die Nutzung der Räume im Erdgeschoss aus der Bauzeit unter Claes Ekeblad d.Ä.[14] (1669–1737) ist wenig bekannt. Das knappe Inventar von 1729 gibt darüber keinen Aufschluss.[15] Westrin geht davon aus, dass die Räume wohl überwiegend als Schlafräume genutzt wurden,[16] denn notwendige Neben- und Wirtschaftsräume wie befanden sich außerhalb – die Küche beispielsweise im nördöstlichen Flügelpavillon.

In der nächsten Generation nutzte Claes Ekeblad d.J.[17] (1708–1771) den südlichen gartenseitigen Raum als Schlafzimmer (Nr. 7),[18] der spätestens zu dieser Zeit einen Alkoven erhielt. Auch der gegenüberliegende gartenseitige Raum (Nr. 9) wurde zunächst wohl als Schlafzimmer genutzt.[19] Westrin berichtet weiterhin, dass auch Zimmermädchen im Erdgeschoss des Herrenhauses in Stola lebten.[20]

Wie aus dem detaillierten Inventar von 1796 hervorgeht (Abb. 9, 68),[21] bewohte Claes Julius Ekeblad[22] (1742–1808) den südlichen Teil des Erdgeschosses (Nrn. 2–7): Von der Diele gelangte man in ein Vorzimmer (Nr. 2 Grefvens Lilla Förmak, wohl ohne Tür zum Alkoven?) und dann in den ersten von zwei Bibliotheksräumen (Nrn. 3+6). Dazwischen lag ein kleines Kabinett mit Rückraum (Nrn. 4+5). Claes Julius bezog das Schlafzimmer seines Vaters im Erdgeschoss (Nr. 7). Doch weil er seinen Kammerdiener in der Nähe haben wollte, veranlasste Claes Julius ein Umbau: Dabei wurde der hintere Teil der Diele (Nr. 1) mit einer Wand abgetrennt, die Fenstertür zum Garten in ein Fenster verkleinert und auf diese Weise ein neuer Raum für den Kammerdiener des Grafen (Nr. 8) eingerichtet. Durch den Umbau wurde es nötig, die in Enfilade[23] angeordnete Tür zum gartenseitigen Raum in der nördlichen Hälfte des Hauses zu versetzen, um in den Raum (Nr. 9) zu gelangen. Diesen Raum nutzen Claes Julius Ekeblad und Brita Margareta Horn[24] (1745–1791) als kleinen Speisesaal. Die angrenzenden Räume waren den ‚Mademoisellernas‘ und anderem Personal vorbehalten.[25]

Abb. 67 Stola, Herrenhaus, Grundriss Erdgeschoss, Rekonstruktion 1713
Abb. 68 Stola, Herrenhaus, Grundriss Erdgeschoss, Nutzung 1796

Innenräume Erdgeschoss

Bei der Restaurierung des Architekten Erik Lundberg[26] (1895–1969) in den Jahren 1948–1951 wurde Stola als Privathaus mit teilweise kritisierten Umbauten vor allem im Erdgeschoss (Abb. 69) an einen modernen Wohnkomfort angepasst.[27] Daher haben sich im unteren Stockwerk im Gegensatz zum museal eingerichteten Obergeschoss weniger originale Ausstattungen des 18. Jahrhunderts erhalten [Link zu 12].

Der südliche Teil des Erdgeschosses (Nr. 2–7) wird heute als Wohnung für den Verwalter des Hauses im Auftrag der Stola-Stiftung genutzt und besitzt nur vereinzelt noch Spuren der wandfesten Ausstattung des 18. Jahrhunderts, sodass diese Räume hier nicht beschrieben werden.[28]

Das Erdgeschoss (Nr. 10–12) beherbergt im Norden in den Jahren 1948–1951 eingebaute Wirtschaftsräume und ein Quartier für ein Dienstmädchen, die zwar weitgehend in den originalen Raumzuschnitten untergebracht wurden, aber kaum sichtbare Details aus dem 18. Jahrhundert bewahrt haben.[29] Diese Räume werden daher nicht berücksichtigt. Der Architekt Lundberg trennte klar zwischen alt und neu. Die Umbauten stehen als Beispiel für die Restaurierungspraxis der Zeit mittlerweile unter Denkmalschutz.

Abb. 69 Erik Lundberg, Stola, Herrenhaus, Grundriss Erdgeschoss, Umbau 1948

Eingangsbereich

Der langgestreckte Eingangsbereich (Nr. 1), der weniger einer Diele oder Halle, sondern mehr einem funktionalen Flur ähnelt, hat – für ein Herrenhaus recht überraschend – keine besonderen räumlichen Qualitäten (Abb. 70). Die ‚Förstugan‘ bewahrt ungeachtet dessen einige interessante Ausstattungen aus dem 18. Jahrhundert, wie etwa originale Türen der Bauzeit mit zeitgenössischen Beschlägen (Abb. 71) und sogar eine niedrigere abweichend gestaltetet Kellertür (Abb. 72), die vermutlich aus einem älteren Gebäude übernommen wurde.[30] Zwei der für den Bauablauf wichtigen Datumsinschriften befinden sich hier: am Aufgang zur Treppe die Jahreszahl 1715 (Abb. 52) für die Vollendung des Rohbaus (mit Sicherheit des Erdgeschosses) und am Schlüsselschild des Hauptportals die Zahl 1717 (Abb. 53), als der Bau wohl mit Fenstern und Eingangsportal geschlossen war.[31] Auch der im Schachbrettmuster verlegte Bodenbelag aus rötlich-grauem Kalkstein (Abb. 73) ist bauzeitlich.[32]

Abgesehen von gemalten Wappenschilden und Portraits aus dem 18. Jahrhundert wird an den Wänden die ‚Stola-Karte‘ (Abb. 50) ausgestellt.[33] Ein ursprünglich außen aufgestellter[34] Gedenkstein (Abb. 40) erinnert an ein wichtiges naturwissenschafltiches Ereignis im Sommer 1748 als der Astronom und Mathematiker Pehr Elvius[35] (1710–1749) mit erstaunlicher Präzision den Längen- und Breitengrad von Stola bestimmt hat.[36] Während des Umbaus 1948–1951 wurde der Raum für den Kammerdiener (Nr. 8) aus dem 18. Jahrhundert zurückgebaut und die im Eingangsbereich ursprünglich vorhandene Sichtachse vom Portal zum Garten wieder hergestellt.

Abb. 70 Stola, Herrenhaus, Erdgeschoss, Eingangsbereich, 2022
Abb. 71 Stola, Herrenhaus, Eingangsbereich, Tür, 2022
Abb. 72 Stola, Herrenhaus, Eingangsbereich, Kellertür, 2022
Abb. 73 Stola, Herrenhaus, Eingangsbereich, Kalksteinboden, 2022

Kleines Speisezimmer

Der direkt von der Diele zugängliche gartenseitige Raum (Nr. 9) diente bauzeitlich vermutlich als Schlafraum[37] und ist möglicherweise mit dem im Nachlassinventar von Eva de la Gardie[38] (1724–1786) erwähnten ‚Steensalen‘ (Steinsaal) identisch.[39] Die letzte Generation der Ekeblads – Claes Julius Ekeblad[40] (1742–1808) und Brita Margareta Horn[41] (1745–1791) – wandelten den Raum in einen kleinen Speisesaal um (Abb. 74, 75).[42]

Im Speisezimmer hat sich eine bemerkenswerte wandfeste Dekoration des 18. Jahrhunderts erhalten:[43] Laut Inventar von 1796 zierten den Speiseraum 49 direkt auf die Wand geklebte Kupferstiche mit gemalten Bilderrahmen sowie Aufhängungen einschließlich der Nägel (Abb. 76).[44] Diese kostengünstige Dekoration war zeitgenössisch nicht so selten, hat sich in der Regel jedoch nicht bis heute erhalten. In Stola könnte die Ausstattung von einem ähnlichen Raum im Palais Hessenstein[45] (Abb. 77, 78) auf der Insel Riddarholmen in Stockholm angeregt worden sein,[46] den die Familie Ekeblad aufgrund ihrer Aufenthalte in der Hauptstadt mit Sicherheit gekannt haben dürfte.

  1. Vgl. Lundberg 1935, Lundberg 1942, Lundberg 1966, https://www.wikidata.org/wiki/Q5965758.
  2. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q52934.
  3. Vgl. Lundberg 1935, S. 98–104; Lundberg 1951.
  4. Claes, Clas oder Klaes ist die skandinavische Version von Klaus, vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q4530166; Lindeberg 1949, S. 627.
  5. Vgl. Westrin 1986, S. 19.
  6. Die Treppe ist im Plan nicht korrekt dargestellt. Es handelt sich nicht um eine dreiläufige Treppe mit Zwischenpodesten als Viertelkreis. Stattdessen wendelt sich die Treppe gleichmäßig über die gesamte Länge.
  7. Statt der modernen Glastür mit dem Durchgang zur Küche befand sich dort ein halbhoher Raum für die Hunde, vgl. Westrin 1986, S. 29.
  8. Vgl. Westrin 1986, S. 13.
  9. Vgl. Lundberg 1935, Lundberg 1942, Lundberg 1966, https://www.wikidata.org/wiki/Q5965758.
  10. Vgl. Lundberg 1935, S. 98–104, Gullbrandsson 2010, S. 59, Westrin 1986, S. 13.
  11. Auch Clas oder Klaes geschrieben, vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q5629580.
  12. Darauf deutet auch ein handschriftlicher Eintrag auf dem Grundriss hin, den der Autor aus Stola erhalten hat.
  13. In diesem Licht scheint die von Westrin 1986, S. 13 überlieferte Bewertung in der Dissertation Erik Lundbergs 1935, dass der Dienerkorridor ein archaisches Merkmal der französischen Renaissance sei, wenig überzeugend.
  14. Claes, Clas oder Klaes ist die skandinavische Version von Klaus, vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q4530166; Lindeberg 1949, S. 627.
  15. Vgl. Karlson 1940, S. 60.
  16. Vgl. Westrin 1986, S. 15.
  17. Auch Clas oder Klaes geschrieben, vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q5629580.
  18. Vgl. Westrin 1986, S. 15.
  19. Vgl. Westrin 1986, S. 19.
  20. Vgl. Westrin 1986, S. 15.
  21. Vgl. Karlson 1940. Das Original des Inventars befindet sich in der Universitätsbibliothek Lund, De la Gardieska arkivet, Topographica, Västergötland, Stola 1c.
  22. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q5706932; Jägerskiöld 1949; Allén in: Allén/Frängsmyr 2016, S. 31–38.
  23. Vgl. http://vocab.getty.edu/page/aat/300056267 (25.03.2024).
  24. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q22116674; https://www.adelsvapen.com/genealogi/Horn_af_Ekebyholm_nr_53#TAB_2 (22.02.2024), barn.
  25. Vgl. Karlson 1940, S. 67–75.
  26. Vgl. Lundberg 1935, Lundberg 1942, Lundberg 1966, https://www.wikidata.org/wiki/Q5965758.
  27. Vgl. Gullbrandsson 2010.
  28. Vgl. dazu Westrin 1986, S. 29–31. Zum Umbau Gullbrandsson 2010, S. 59.
  29. Vgl. Gullbrandsson 2010, S. 58–59.
  30. Vgl. Westrin 1986, S. 29. Die Maße, Beschläge und Kassettenteilung des Türflügels sind abweichend von den anderen bauzeitlichen Türen.
  31. Vgl. Westrin 1986, S. 12.
  32. Vgl. Westrin 1986, S. 29.
  33. Karte von „Stola insylta ägher och syöö“ (Stola unterstellter Besitz und Seeinseln = Stola-Karte, nach 1664 und vor 1713).
  34. Vgl. Westrin 1986, S. 23, Anm. 58.
  35. Auch Petrus, Per oder Petter, vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q5710415.
  36. Romdahl 1910, S. 32 hat den Text transkribiert [in Übersetzung]: "Anno 1748, am Tag der Sonnenwende oder am 10. Juni, wurde mit Hilfe von altitudines correspondentes, die mit einem astronomischen Quadranten von drei Fuß Radius genommen wurden, die Mittagslinie in Stola bestimmt und in die Steinschwelle im zweiten Stock des Herrenhauses eingemeißelt, wo auch die Höhe des Pols von Stola auf 58 Grad 36' und 34" und die Deklination des Magneten auf 13 Grad 45 Minuten westlich der Nordlinie von Petter Elvius, dem Sekretär der Königlichen Akademie der Rechte, festgestellt wurde."
  37. Vgl. Westrin 1986, S. 15.
  38. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q1393227.
  39. Vgl. Westrin 1986, S. 19.
  40. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q5706932; Jägerskiöld 1949; Allén in: Allén/Frängsmyr 2016, S. 31–38.
  41. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q22116674; https://www.adelsvapen.com/genealogi/Horn_af_Ekebyholm_nr_53#TAB_2 (22.02.2024), barn.
  42. Vgl. Karlson 1940, S. 67–75.
  43. Vgl. Westrin 1986, S. 31–33, Luthander 1968, S. 428.
  44. Vgl. Karlson 1940, S. 72. Die Dekoration wurde wohl durch die „Hausmaler“ der Familie Ekeblad, Carl J. Kunckell und Johan Lindqvist ausgeführt, vgl. Westrin 1986, S. 19 und Anm. 43.
  45. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q1143871.
  46. Vgl. Westrin 1986, S. 19.

Das Appartement Eva de la Gardies[1] (1724–1786) betritt man aus dem Saal beginnend mit dem grünen Vorzimmer (Nr. 18) (Abb. 91, 92), der ebenfalls von Carl Hårleman[2] (1700–1753) umgestaltet wurde.[3] Die matt grüne Wandfarbe ist namensgebend für den Raum und durch das Inventar von 1796 belegt, wo der Raum als Gröna förmaket bezeichnet wird.[4] Boden wie Decke bestehen aus einfachen Holzdielen. Aus der Bauzeit um 1719 stammen die heute wieder freigelegten Bemalungen der Türen in der Enfilade[5] (Abb. 97) und die mit Landschaftsszenen ausgemalten Fenstergewände (Abb. 99, 100), die während der Umgestaltung durch Hårleman auf die gleiche Weise übermalt wurden wie es heute noch die zwei Türen in der rückwärtigen Wand neben dem Ofen zeigen (Abb. 122).

Der Raum steht ganz im Zeichen der Familie Ekeblad[6]: Die in die Vertäfelung eingelassenen Dessus-de-Porte-[7] bzw. Supraporten-Gemälde (Abb. 122–124), zeigen vier Ahnherren der Familie: über der Tür zum Zimmer der Gräfin Anders Hansson(Ekeblad) (†1543) [Link zu 03.03.01] in einer Uniform aus der Zeit König Gustav Adolfs[8] (1594–1632, 1611 König) als Kopie, an der Rückwand Claes Ekeblad d.J.[9] (1708–1771) [Link zu 06.03] als Kopie eines (heute verlorenen?) Porträts aus der Kirche von Sunnersberg[10] von Johan Henrik Scheffel[11] (1690–1781) und das Bildnis Claes Ekeblad d.Ä.[12] (1669–1737) [Link zu 06.02] von Lorentz Pasch d.Ä.[13] (1702–1766) sowie über der Tür zum Saal Christoffer Johansson Ekeblad[14] (1592–1664) [Link zu 03.03.03] als Kopie nach einem Sebastien Bourdon[15] (1616–1671) zugeschriebenen Porträt.[16] Die Dekoration des Ofens (Abb. 125) wie die bemalte Wandbespannung in einer Variation des im 18. Jahrhundert beliebten Mosaique-Musters[17] (Abb. 126) zeigen ein Eichenblatt-Dekor, das auf den Namen und das Wappen (Abb. 5) der Familie Ekeblad anspielt. Die beiden großen Porträts – Claes Ekeblad d.Ä.[18] (1669–1737), gefertigt von David von Krafft[19] (1655–1724), sowie das Bildnis seiner Frau Hedvig Mörner af Morlanda[20] (1672–1753) [Link zu 06.02], signiert von Johan Henrik Scheffel, scheinen an ihren ursprünglichen Ort zurückgekehrt (Abb. 123), denn die Bemalung der Wandbespannung ist laut Westrin hinter den Porträts ausgespart.[21] Im Inventar von 1796 sind ‚8 Familienporträts‘ verzeichnet,[22] sodass auch an der Wand zum Saal vermutlich noch zwei Gemälde (vielleicht von Claes Julius und Brita Ekeblad?) vorhanden waren. Heute hängt dort ein in antikisierender Manier geformtes Porträtmedaillon Claes Julius Ekeblads[23] (1742–1808) [Link zu 06.04] (Abb. 127). An der Fensterwand befindet sich am Trumeau der obligatorische Spiegel (Abb. 128), der von hoher Qualität reich mit Rocailleformen geschnitzt ist (Abb. 129).

  1. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q1393227.
  2. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q1038985.
  3. Vgl. Westrin 1986, S. 39, Bildunterschrift.
  4. Vgl. Karlson 1940, S. 94.
  5. Vgl. http://vocab.getty.edu/page/aat/300056267 (25.03.2024).
  6. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q20970047.
  7. Vgl. http://vocab.getty.edu/page/aat/300002911 (25.03.2024).
  8. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q52938.
  9. Auch Clas oder Klaes geschrieben, vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q5629580.
  10. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q10683942.
  11. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q1835440; http://vocab.getty.edu/page/ulan/500021476 (25.03.2024).
  12. Claes, Clas oder Klaes ist die skandinavische Version von Klaus, vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q4530166; Lindeberg 1949, S. 627.
  13. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q1764750; http://vocab.getty.edu/page/ulan/500012399 (25.03.2024).
  14. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q5629576; Hildebrand 1949b.
  15. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q553795; http://vocab.getty.edu/page/ulan/500006900 (25.03.2024).
  16. Vgl. Westrin 1986, S. 41–43.
  17. In Frankreich erfundene Flächendekoration bestehend aus kleinen quadratischen- oder rautenförmigen Formen oft mit einer Verzierung (Rosette, französische Lilie, Kugel...) im Zentrum.
  18. Claes, Clas oder Klaes ist die skandinavische Version von Klaus, vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q4530166; Lindeberg 1949, S. 627.
  19. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q586719; http://vocab.getty.edu/page/ulan/500010711 (25.03.2024).
  20. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q4968804; https://www.adelsvapen.com/genealogi/Mörner_af_Morlanda_nr_62#TAB_1 (06.02.2024), barn.
  21. Vgl. Westrin 1986, S. 43.
  22. Vgl. Karlson 1940, S. 94.
  23. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q5706932; Jägerskiöld 1949; Allén in: Allén/Frängsmyr 2016, S. 31–38.