08.00 Innenräume im 18. Jahrhundert

Aus Herrenhäuser
Wechseln zu: Navigation, Suche

Überblick

Es haben sich keine Entwurfszeichnungen zum Herrenhaus in Stola erhalten, sodass die originalen Grundrisse der Geschosse aus der Erbauungszeit im frühen 18. Jahrhundert nicht bekannt sind. In der nächsten Generation der Familie Ekeblad wurde das Herrenhaus Mitte des Jahrhunderts in einigen Teilen umgebaut und durch neue Innendekorationen verändert. Zu dieser Zeit hat man außerdem einige Kamine gegen Kachelöfen ausgetauscht.[1]

Über die Künstler der Erstausstattung des Herrenhauses 1719 ist wenig bekannt, während die Entwürfe der späteren Umbauten in der Mitte des 18. Jahrhunderts vor allem im Obergeschoss dem bekannten Architekten Carl Hårleman zugeschrieben werden, der mit der Familie Ekeblad befreundet war. Da Stola im 19. Jahrhundert lange Zeit unbewohnt war, blieb die wandfeste Ausstattung des 18. Jahrhunderts weitgehend erhalten.

Im Haus sind daher verschiedene Ausstattungsschichten vorhanden: einzelne Dekorationen aus der Bauzeit im frühen 18. Jahrhundert und weitere aus der Mitte des Jahrhunderts – beide überformt durch die Restaurierungen Alfred Nilsons in den Jahren 1928–1929 und durch die Umbauten des Architekten Erik Lundberg in den 1950er Jahren.

Erdgeschoss

Der in unvollkommener Symmetrie ausgeführte Grundriss des Herrenhauses wird von Lundberg nicht als charakteristisches Beispiel für Gebäude aus der Bauzeit unter Karl XII. sondern als ‚eher veraltet‘ und typisch für Herrenhäuser des 17. Jahrhunderts gewertet.[2] Der ursprüngliche Grundriss im Erdgeschoss zur Zeit Claes Ekeblads d.Ä. entsprach in groben Zügen dem heutigen: der L-förmige Eingangsbereich (Nr. 1) erstreckte sich – wie nach den Rückbauten des 20. Jahrhunderts heute erneut – bis zur Gartenfassade. Der Flur teilt das Haus in eine südliche und nördliche Hälfte,[3] die beide hof- und gartenseitig jeweils zwei Räume besaßen. Die halbkreisförmig gewendelte Treppe[4] zum Obergeschoss und eine weitere einläufige Steintreppe zum Keller sind im nördlichen Bereich am Hof angeordnet und mit dem Eingangsbereich verbunden.[5]

Im Erdgeschoss durchmaß ursprünglich ein Dienergang das Haus in der Mitte.[6] Der in Teilen noch heute vorhandene interne Korridor mündete in zwei runde Räume (Nrn. 5, 13), die laut Lundberg vor dem Umbau Mitte des 18. Jahrhunderts zwei Wendeltreppen für das Personal enthielten.[7] Ob in der südlichen Haushälfte ehemals ein direkter Korridor ausgehend von der mittleren Tür in der Diele zur südlichen Wendeltreppe hinter dem Alkoven (der erst später unter Claes d.J. eingerichtet wurde) abgetrennt war, muss genauso offen bleiben wie die Frage, ob ein zweiter Korridor in der nördlichen Hälfte des Hauses durch die vorhandene mittlere Tür im Eingangsbereich zur nördlichen Wendeltreppe führte. Gemäß der vorhandenen Wanddimensionen wäre das – wie in der Rekonstruktion eingetragen und von Lundberg untersucht – zumindest denkbar.[8] Diese Art der versteckten Wege der Dienerschaft (französisch Dégagement) wurde im Frankreich des späten 17. und vor allem 18. Jahrhunderts in der Kunst der Disposition zur Perfektion entwickelt und über architekturtheoretische Werke in ganz Europa rezipiert.[9]

Über die Nutzung der Räume im Erdgeschoss aus der Bauzeit unter Claes Ekeblads d.Ä. ist wenig bekannt. Das knappe Inventar von 1729 gibt darüber keinen Aufschluss.[10] Westrin geht davon aus, dass die Räume wohl überwiegend als Schlafräume genutzt wurden,[11] denn notwendige Neben- und Wirtschaftsräume wie befanden sich außerhalb – die Küche beispielsweise im nördöstlichen Flügelpavillon.

In der nächsten Generation nutzte Claes d.J. den südlichen gartenseitigen Raum als Schlafzimmer (Nr. 7),[12] der spätestens zu dieser Zeit einen Alkoven erhielt. Auch der gegenüberliegende gartenseitige Raum (Nr. 9) wurde zunächst wohl als Schlafzimmer genutzt.[13] Westrin berichtet weiterhin, dass auch Zimmermädchen im Erdgeschoss des Herrenhauses in Stola lebten.[14]

Wie aus dem detaillierten Inventar von 1796 hervorgeht,[15] bewohte Claes Julius den südlichen Teil des Erdgeschosses (Nrn. 2–7): Von der Diele gelangte man in ein Vorzimmer (Nr. 2 Grefvens Lilla Förmak, wohl ohne Tür zum Alkoven?) und dann in den ersten von zwei Bibliotheksräumen (Nrn. 3+6). Dazwischen lag ein kleines Kabinett mit Rückraum (Nrn. 4+5). Claes Julius bezog das Schlafzimmer seines Vaters im Erdgeschoss (Nr. 7). Doch weil er seinen Kammerdiener in der Nähe haben wollte, veranlasste Claes Julius ein Umbau: Dabei wurde der hintere Teil der Diele (Nr. 1) mit einer Wand abgetrennt, die Fenstertür zum Garten in ein Fenster verkleinert und auf diese Weise ein neuer Raum für den Kammerdiener des Grafen (Nr. 8) eingerichtet. Durch den Umbau wurde es nötig, die in Enfilade[16] angeordnete Tür zum gartenseitigen Raum in der nördlichen Hälfte des Hauses zu versetzen, um in den Raum (Nr. 9) zu gelangen. Diesen Raum nutzen Claes Julius und Brita als kleinen Speisesaal. Die angrenzenden Räume waren den ‚Mademoisellernas‘ und anderem Personal vorbehalten.[17]

Innenräume Erdgeschoss

Bei der Restaurierung des Architekten Erik Lundberg in den Jahren 1948–1951 wurde Stola als Privathaus mit teilweise kritisierten Umbauten vor allem im Erdgeschoss an einen modernen Wohnkomfort angepasst.[18] Daher haben sich im unteren Stockwerk im Gegensatz zum museal eingerichteten Obergeschoss weniger originale Ausstattungen des 18. Jahrhunderts erhalten.

Der südliche Teil des Erdgeschosses (Nr. 2–7) wird heute als Wohnung für den Verwalter des Hauses im Auftrag der Stola-Stiftung genutzt und besitzt nur vereinzelt noch Spuren des 18. Jahrhunderts, sodass diese Räume hier nicht beschrieben werden.[19]

Das Erdgeschoss (Nr. 10–12) beherbergt im Norden in den Jahren 1948–1951 eingebaute Wirtschaftsräume und ein Quartier für ein Dienstmädchen, die zwar weitgehend in den originalen Raumzuschnitten untergebracht wurden, aber kaum sichtbare Details aus dem 18. Jahrhundert bewahrt haben.[20] Diese Räume werden daher nicht berücksichtigt. Der Architekt Lundberg trennte klar zwischen alt und neu. Die Umbauten stehen als Beispiel für die Restaurierungspraxis der Zeit mittlerweile unter Denkmalschutz.

Eingangsbereich

Der langgestreckte Eingangsbereich (Nr. 1), der weniger einer Diele oder Halle, sondern mehr einem funktionalen Flur ähnelt, hat – für ein Herrenhaus recht überraschend – keine besonderen räumlichen Qualitäten. Die ‚Förstugan‘ bewahrt ungeachtet dessen einige interessante Ausstattungen aus dem 18. Jahrhundert, wie etwa originale Türen der Bauzeit mit zeitgenössischen Beschlägen und sogar eine niedrigere abweichend gestaltetet Kellertür, die vermutlich aus einem älteren Gebäude übernommen wurde.[21] Zwei der für den Bauablauf wichtigen Datumsinschriften befinden sich hier: am Aufgang zur Treppe die Jahreszahl 1715 für die Vollendung des Rohbaus (mit Sicherheit des Erdgeschosses) und am Schlüsselschild des Hauptportals die Zahl 1717, als der Bau wohl mit Fenstern und Eingangsportal geschlossen war.[22] Auch der im Schachbrettmuster verlegte Bodenbelag aus rötlich-grauem Kalkstein ist bauzeitlich.[23] Abgesehen von gemalten Wappenschilden und Portraits aus dem 18. Jahrhundert wird an den Wänden die ‚Stola-Karte‘ ausgestellt.[24] Ein ursprünglich außen aufgestellter[25] Gedenkstein erinnert an ein wichtiges naturwissenschafltiches Ereignis im Sommer 1748 als der Astronom und Mathematiker Pehr Elvius mit erstaunlicher Präzision den Längen- und Breitengrad von Stola bestimmt hat.[26] Während des Umbaus 1948–1951 wurde der Raum für den Kammerdiener (Nr. 8) aus dem 18. Jahrhundert zurückgebaut und die im Eingangsbereich ursprünglich vorhandene Sichtachse vom Portal zum Garten wieder hergestellt.

Kleines Speisezimmer

Der direkt von der Diele zugängliche gartenseitige Raum (Nr. 9) diente bauzeitlich vermutlich als Schlafraum[27] und ist möglicherweise mit dem im Nachlassinventar von Eva Ekeblad erwähnten ‚Steensalen‘ (Steinsaal) identisch.[28] Die letzte Generation der Ekeblads – Claes Julius und Brita Horn – wandelten den Raum in einen kleinen Speisesaal um.[29]

Im Speisezimmer hat sich eine bemerkenswerte wandfeste Dekoration des 18. Jahrhunderts erhalten:[30] Laut Inventar von 1796 zierten den Speiseraum 49 direkt auf die Wand geklebte Kupferstiche mit gemalten Bilderrahmen sowie Aufhängungen einschließlich der Nägel.[31] Diese kostengünstige Dekoration war zeitgenössisch nicht so selten, hat sich in der Regel jedoch nicht bis heute erhalten. In Stola könnte die Ausstattung von einem ähnlichen Raum im Palais Hessenstein[32] auf der Insel Riddarholmen in Stockholm angeregt worden sein,[33] den die Familie Ekeblad aufgrund ihrer Aufenthalte in der Hauptstadt mit Sicherheit gekannt haben dürfte.

Obergeschoss

Für das Obergeschoss von Stola sind ebenfalls keine Pläne aus der Bauzeit bekannt. Es ist ähnlich wie das Erdgeschoss aufgeteilt, denn die tragenden Wände stimmten ursprünglich weitgehend überein. Die halbrund gewendelte steinerne Haupttreppe führt auf einen Vorplatz (Nr. 23), der die Raumfolgen der südlichen (Nrn. 14–16) und nördlichen Haushälfte (Nr. 18–21) sowie den Saal (Nr. 17) erschließt. Vom Vorplatz (Nr. 23) gelangt man über eine hölzerne Nebentreppe außerdem in den Dachraum.

Über die Nutzung der Räume im Obergeschoss unter Claes Ekeblads d.Ä. und Hedvig Mörner nach der Fertigstellung des Neubaus 1719 ist wenig bekannt, denn das Inventar von 1729 gibt darüber keinen Aufschluss.[34] Die jeweils aus drei großen Zimmern und kleineren Nebenräumen bestehenden Raumfolgen der südlichen (Nrn. 14–16) und nördlichen Haushälfte (Nr. 18–21) können trotz unterschiedlicher Zuschnitte jeweils als ein klassisches französisch geprägtes Appartement bestehend aus Antichambre, Chambre und Grand Cabinet für den Hausherrren und die Hausherrin gelesen werden. Zwischen den ‚offiziellen‘ Räumen der Hof- und Gartenseite waren kleinere Räume für den Komfort und Bedienung angeordnet. Dort endeten auch die kleinen Wendeltreppen (Nr. 22) für die Dienerschaft aus dem Erdgeschoss.

Um die Mitte des 18. Jahrhunderts wurden Teile des Obergeschosses durch Carl Hårleman, der mit Claes Ekeblad d.J. und Eva de la Gardie bereundet war, im Stil des schwedischen Rokoko umgebaut, das der Hofarchitekt seit den 1730er Jahren in der Innenausstattung des Stockholmer Stadtschlosses eingesetzt hatte. Ekeblad kannte die neuen französischen Wohn- und Dekorationsideale seit seinem Amt als Gesandter in Paris in den Jahren 1742–1744 aus eigener Anschauung.[35] Wenngleich Hårleman in Stola beim Umbau eine Version des Style rocaille und des französischen Bon goût realisiert hat, wurde im Zuge der Veränderungen ein Teil der kleinen Nebenräume und die Wendeltreppen für die Dienerschaft – und damit das für die Commodité im 18. Jahrhundert in Frankreich typische Dégagement – aufgegeben, sodass im Rezeptionsprozess des französischen Rokoko eine Anpassung der französischen theoretischen Vorgaben an schwedische Anforderungen stattfand. Westrin wie Gullbrandsson weisen auf den Zusammenhang der Umbauten in Stola mit den Entwürfen Hårlemans für das Herrenhaus Hörle[36] in Småland hinsichtlich der zeitlichen wie formalen Nähe hin.[37]

Da sich das Wohnquartier Claes‘ d.J. im Erdgeschoss (Nrn. 2–7) befand, war die Umwandlung der südlichen Räume im Obergeschoss (Nrn. 14–16) in ein repräsentatives Gesellschftsappartement (Appartement de societé) bestehend aus Cabinettet (Nr. 14), Salonen (Nr. 15) und Vita Förmaket (Nr. 16 Weißes Vorzimmer) im Anschluß an den großen Speisesaal für Hårleman überhaupt erst möglich.[38]

Die nördliche Haushälfte wurde von der Gräfin und Reichsrätin Eva sowie später auch von der 1752 geborenen Tochter Ebba Maria genutzt. Im Inventar von 1796 sind die Räume als Gröna förmaket (Nr. 18 Grünes Vorzimmer), Ricks Rådinnans Kammare (Nr. 19 Zimmer der Reichsrätin) und Frökens Ebba Kammare (Nr. 21 Fräulein Ebbas Zimmer) bezeichnet. Dieses war durch das Toilettkabinet (Nr. 20) vom Zimmer ihrer Mutter getrennt. Dahinter lag ein als Kontor bezeichneter Arbeitsraum (Nr. 22).[39]

Innenräume Obergeschoss

Von der Ausstattung nach der Fertigstellung 1719 haben sich im ganzen Gebäude originale Türen mit ihren Beschlägen und teilweise zeitgenössischen (aber auch ergänzten) Bemalungen erhalten. Im Obergeschoss sind außerdem die Fenstergewände zum Teil mit bauzeitlichen Landschaftsszenen ausgemalt. Diese haben sich teilweise original erhalten, teilweise wurden diese wohl auch schöpferisch frei ergänzt.[40] Die originalen Malereien sind in den Restaurierungen des 20. Jahrhunderts von den abdeckenden vermutlich weißen oder grauen Übermalungen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts befreit worden.

Saal / Großes Speisezimmer

Über die gewendelte Haupttreppe und den oberen Flur (Nr. 23) erreicht man den mit fast 60 qm größten Raum des Herrenhauses: den als großen Speiseraum (schwedisch Matsalen) genutzten Saal (Nr. 17). Hinsichtlich der Anordnung des Raums im Grundriss ist bemerkenswert, dass der Saal nicht – wie bei barocken Planungen zu vermuten – in der Symmetrieachse des Hauses liegt. Der Speisesaal zeigt als einziger Raum in Stola noch die relativ vollständige ursprüngliche Ausstattung aus der Bauzeit.[41] Der fast quadratische Raum besitzt auf der Eingangsseite einen Kamin und an der nördlichen Wand einen originalen eingebauten Wandschrank bzw. einen fest eingebauten Buffetschrank.[42] An der Fassadenseite befinden sich drei Fenster und der Raum ist mit zwei einflügeligen Türen in die gartenseitige Enfilade des Hauses eingebunden. Der schlichte Bodenbelag besteht wie im ganzen Obergeschoss aus originalen(?) breiten Holzdielen. Die hauptsächliche dekorative Ausstattung an den Wänden bildet eine bemalte Leinwandbespannung, die ländliche Szenen zeigt, sowie eine bemalte Decke, die aus einfachen Holzplanken besteht.

Eine künstlerisch bemalte Decke ist für Herrenhäuser im Ostseeraum relativ ungewöhnlich: Der Plafond[43] wird durch illusionistisch dargestellte breite Rahmen in neun unterschiedlich große Felder in geometrischen Formen aufgeteilt. Während das mittlere große geohrte Feld die figürliche Szene ‚Aurora vertreibt die Nacht‘[44] zeigt, sind die übrigen Felder mit ornamentaler Dekorationsmalerei verziert. Diese Art der Deckengestaltungen gehen auf die Entwürfe des französischen Vorlagenzeichners Jean Lepautre[45] (1618–1682) aus der Mitte des 17. Jahrhunderts zurück, die als Kupferstiche in ganz Europa kursierten.[46]

Im benachbarten Schloss Läckö sind einige Entwürfe Lepautres an den Decken fast gänzlich unverändert ausgeführt worden, während für die Decke des Saals in Stola kein Kupferstich Lepautres als eine direkte Vorlage bekannt ist. Dennoch steht die Deckengestaltung in Stola klar in der Tradition der Entwürfe Lepautres, der mit seinen zahllosen Kupferstichen den französischen Louis-Quatorze-Stil[47] in ganz Europa verbreitete. Zur Zeit der Ausführung des Deckengemäldes in Stola um 1719 war diese Art der Dekoration in Mitteleuropa schon durch das vom französischen Entwerfer Jean Berain[48] (1640–1711) erfundene Bandelwerk[49] abgelöst.

Bei der gebildeten und weit gereisten Familie Ekeblad ist daher ein bewußter Rückbezug auf die Malereien im benachbarten Schloss Läckö[50] und zusätzlich wohl auf mitteleuropäische Gepflogenheiten mit szenisch bemalten Decken zu vermuten. Die Ausführung der Malereien im Saal in Stola erfolgte unter Beteiligung der Nachfolger der Künstlerschule in Läckö aus dem späten 17. Jahrhundert. Namentlich werden die Decken- und Wandmalereien mit hoher Wahrscheinlichkeit Petter Wernberg[51] (1667–um 1735) zugeschrieben, der die Tradition der Malerschule von Läckö weiterführte.[52]

Die auf Leinwand ausgeführten Wandmalereien im Saal mit Landschaftsszenen sind im ganzen Ostseeraum insbesondere zur Dekoration von repräsentativen Räumen in Herrenhäusern beliebt. Die Szenen in Stola zeigen ein idealisiertes Bild des bäuerlichen Lebens mit Tätigkeiten aus dem Sommer wie etwa die Ernte oder verschiedene Freizeitvergnügen oder einen Wirtshausbesuch.[53] Solche idealisierten Pastoralen sollten im Laufe des 18. Jahrhunderts an Beliebtheit gewinnen. Die figürlichen Szenen stammen wie bei der Deckengestaltung nicht von Wernberg selber, sondern es handelt sich um Motive, die über graphische Reproduktionen der Gemälde des niederländischen Künstlers Pieter Bruegel d.Ä.[54] (1525–1569) vermittelt wurden, die Wernberg in der Wandbemalung für Stola kombiniert.[55] Aufgrund der reichen Sammlungen der Ekeblads in Stola (vgl. unten) könnten sich – wie Westrin vermutet – Reproduktionen nach Bruegel sogar im Besitz des Auftraggebers selbst befunden haben,[56] doch Künstler verfügten in der Regel ebenfalls über einen gewissen Fundus an graphischen oder zeichnerischen Vorlagen.

Zur Zeit des Umbaus von Stola durch den Architekten Hårleman Mitte des Jahrhunderts wurden Decke wie Wand im Speisesaal in Weiß- oder Grautönen überstrichen, denn großformatige buntfarbige Malereien als Wanddekoration waren zwischenzeitlich aus der Mode gekommen.

Weißes Vorzimmer

Die neuen Ideale der Innendekoration zur Mitte des 18. Jahrhunderts in Schweden werden in Stola im weißen Vorzimmer (Nr. 16) anschaulich, dessen Entwurf Carl Hårleman ebenso zugeschrieben wird wie vor allem die Umgestaltung des Zimmers der Gräfin (Nr. 19). Hårleman verwendet in beiden Räumen vollflächige Holzvertäfelungen – sogenannte Boiserien[57] – zur Gliederung der Wand. Die Wandfläche des Eckraums (Nr. 16) mit drei Fenstern ist mit weißlich lackierten[58] Kassetten und teils vergoldeten hölzernen Leisten in eine Sockelzone bis zur Höhe der Fensterbänke und eine obere Zone der Lambris[59] untergliedert. Der ursprünglich vorhandene Kamin wurde zur Zeit Claes Julius durch einen frühklassizistischen Kaminofen ersetzt.[60] Elegante zweiflügelige Zimmertüren gewähren den Zugang zum Raum und wiederholen sich mehrfach als Blindtüren, um die Symmetrie an den Wänden herzustellen. Über den Türen befinden sich fest in die Wandgliederung eingebundene Dessus-de-Porte[61]- bzw. Supraporten[62]-Gemälde, die in dieser Form der Innnedekoration fest vorgesehene Stellen für Malerei sind. Die Decke verbleibt über einem stuckierten Kranzprofil[63] ohne Dekoration schlicht weiß.

Diese Art der Innenraumgestaltung mit hölzernen Vertäfelungen hatte sich am französischen Hof schon ab den 1680er Jahren etwa mit dem heute verlorenen Petit Appartement du Roi am Cour de Marbre in Versailles nach den Entwürfen des Architekten Pierre I Cailleteau, gen. Lassurance[64] (1655–1724) etabliert und war sukzessive von den Architekten und Entwerfern der Bâtiments du Roi[65] wie Jules Hardouin-Mansart[66] (1646–1708) und Pierre Lepautre[67] (1652–1716) sowie im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts Robert de Cotte[68] (1656–1735) und beispielsweise François Antoine Vassé[69] (1681–1736) vom Régence-Stil[70] zum französischen Style rocaille[71] weiterentwickelt worden, den sowohl Hårleman wie Claes Ekeblad d.J. über ihre Aufenthalte in Frankreich aus eigener Anschauung kannten.

Diese im französischen höfischen Kontext teils überreichen Dekorationen wurden von Hårleman selbst im königlichen Schloss in Stockholm nur mit Zurückhaltung übernommen: In Stola findet sich eine schlichte, geradezu spartanische Ausformung von Rokoko[72] ohne jegliche Schnitzerei, die aber gerade aufgrund ihrer ‚schlichten Würde‘ und Zurückhaltung von Forschenden oftmals als eigenständige Ausprägung des Stils im evangelisch-lutherischen Schweden interpretiert wurde, wo jede Maßlosigkeit vermieden wird.[73] Obgleich Gullbrandsson ausführt, dass ‚die Strenge der Villa sowohl als Ausdruck der Zeit als auch einer spezifisch schwedischen Interpretation der kontinentalen Architektur gesehen‘ wurde, weist er gleichzeitig nüchtern darauf hin, dass diese vermeintliche schwedische Zurückhaltung ofmals schlichtweg dem Mangel an Ressourcen (an Knowhow wie Künstlern) geschuldet war.[74] Vor diesem Hintergrund beeindrucken die ausgeführten Rokoko-Ausstattungen in Stola umso mehr.

Grünes Vorzimmer

Das Appartement Eva Ekeblads betritt man aus dem Saal beginnend mit dem grünen Vorzimmer (Nr. 18), der ebenfalls von Hårleman umgestaltet wurde.[75] Die matt grüne Wandfarbe ist namensgebend für den Raum und durch das Inventar von 1796 belegt, wo der Raum als Gröna förmaket bezeichnet wird.[76] Boden wie Decke bestehen aus einfachen Holzdielen. Aus der Bauzeit um 1719 stammen die heute wieder freigelegten Bemalungen der Türen in der Enfilade und die mit Landschaftsszenen ausgemalten Fenstergewände, die während der Umgestaltung durch Hårleman auf die gleiche Weise übermalt wurden wie es heute noch die zwei Türen in der rückwärtigen Wand neben dem Ofen zeigen.

Der Raum steht ganz im Zeichen der Familie Ekeblad: Die in die Vertäfelung eingelassenen Dessus-de-Porte- bzw. Supraporten-Gemälde, zeigen vier Ahnherren der Familie: über der Tür zum Zimmer der Gräfin Anders Hansson (Ekeblad) in einer Uniform aus der Zeit König Gustaf Adolfs als Kopie, an der Rückwand Claes Ekeblad d.J. als Kopie eines (heute verlorenen?) Porträts aus der Sunnersberg-Kirche von Johan Henrik Scheffel[77] (1690–1781) und das Bildnis Claes Ekeblad d.Ä. von Lorentz Pasch d.Ä.[78] (1702–1766) sowie über der Tür zum Saal Christoffer Johansson Ekeblad als Kopie nach einem Sebastien Bourdon[79] (1616–1671) zugeschriebenen Porträt.[80] Die Dekoration des Ofens wie die bemalte Wandbespannung in einer Variation des im 18. Jahrhundert beliebten Mosaique-Musters[81] zeigen ein Eichenblatt-Dekor, das auf den Namen und das Wappen der Familie Ekeblad anspielt. Die beiden großen Porträts – Claes d.Ä., gefertigt von David von Krafft[82] (1655–1724), sowie das Bildnis seiner Frau Hedvig Mörner af Morlanda, signiert von Johan Henrik Scheffel, scheinen an ihren ursprünglichen Ort zurückgekehrt, denn die Bemalung der Wandbespannung ist laut Westrin hinter den Porträts ausgespart.[83] Im Inventar von 1796 sind ‚8 Familienporträts‘ verzeichnet,[84] sodass auch an der Wand zum Saal vermutlich noch zwei Gemälde (vielleicht von Claes Julius und Brita Ekeblad?) vorhanden waren. Heute hängt dort ein in antikisierender Manier geformtes Porträtmedaillon Claes Julius Ekeblads. An der Fensterwand befindet sich am Trumeau der obligatorische Spiegel, der von hoher Qualität reich mit Rocailleformen geschnitzt ist.

Zimmer der Reichsrätin

Den Raum (Nr. 19) an der Nordwestecke der Gartenseite des Herrenhauses in Stola hat Hårleman für die Reichsrätin Eva Ekeblad ebenfalls umgebaut. Dabei wurde das dritte Fenster des Zimmers an der nördlichen Seitenfassade zugesetzt, um eine raumhohe Nische zu schaffen. Der Raum ist wie das weiße Vorzimmer (Nr. 16) teilweise mit raumhohen Holzvertäfelungen ausgestattet – allerdings nur an der Fensterseite und in Teilen der Seitenwänden, während die Rückwand und die anderen Teile der Seitenwände über einer umlaufenden Sockellambris mit Stoff bespannt sind. Dies ist ein klarer Hinweis auf die Nutzung des Raumes als Schlafzimmer: Nach französischer Mode war der ‚private‘ Bereich um das Bett über einer Sockellambris mit Stoff bespannt, während der gegenüberliegende ‚offizielle‘ Teil des Raums mit raumhohen Boiserien ausgestattet wurde.[85] Obgleich heute kein Bett mehr vorhanden ist, wird im Inventar von 1796 ein ‚vergoldetes Bettgestell mit rotem Damastbezug und Seidenborte‘ – also ein aufwendiges Bett – verzeichnet,[86] das die Nutzung des Raums als Schlafzimmer bestätigt.

Die rosa Wandfarbe mit graugrün gefassten Leisten als Akzente entspricht der modischen Farbgebung in Frankreich Mitte des 18. Jahrhunderts, als insbesondere in Appartements de commodité[87] zunehmend auf Vergoldungen verzichtet wurde.[88] Allerdings sind die in Frankreich verwendeten Lacke (Vernis Martin[89] u.a.) hochglänzend und vermitteln einen anderen Eindruck als der matt rosa Anstrich des Raums in Stola. Aufgrund der Wandfarbe wurde der Raum auch als ’rosa Salon‘ bezeichnet.

Nur aus Gründen der Symmetrie hat Hårleman die einflügelige Tür der Eingangsseite auf der Gegenseite in der Nordwand der Außenfassade als Blindtür wiederholt. Über den Türen befinden sich erneut Dessus-de-porte bzw. Supraporten-Gemälde, die auf Reispapier gemalte Vogelmotive zeigen und von der Ostindien Kompagnie[90] importiert wurden.[91] Die Fensterwand entspricht ganz der französischen Norm mit einem Trumeau[92] zwischen zwei Fensternischen – vor dem Fensterpfeiler stehen der obligatorische Konsoltisch und Spiegel. Ein großer typisch schwedischer Ofen aus der Zeit des Umbaus wird für angenehme Wärme im Schlafzimmer gesorgt haben.

Ein Ausblick auf Neuerungen in Frankreich seit der Mitte des 18. Jahrhunderts zeigt ein Wandfeld neben dem Ofen: Im Stil des Goût greque[93] ist in einem heute montierten Wandfeld ein antikisierendes Vasen-Motiv ähnlich der Paneel[94]-Entwürfe des schwedischen Entwerfers Louis Adrien Masreliez[95] (1748–1810) dargestellt, das Westrin in der Ausführung dem lokalen Maler Carl J. Kunckell (aktiv im 18. Jahrhundert) zuschreibt.[96] Masreliez fertigte unter anderem auch Entwürfe für den Prinzen Carl,[97] mit dem Claes Julius Ekeblad befreundet war. Möglicherweise kam auf diesem Weg eine Skizze Masreliezs in den Besitz der nächsten Generation der Ekeblads, die vom Hausmaler der Familie Ekeblad umgesetzt wurde.[98]

Rückgeführte originale Möbel im Haus und weitere Ausstattungstücke – wie europäisches Porzellan – belegen sowohl den hohen Lebensstandard der Familie als auch die Verbindungen zu Kunsthandwerkern und Händlern in Stockholm wie in Mitteleuropa.[99]

Untergeschoss

Das Kellergeschoss konnte ursprünglich durch eine ältere Innentür im Eingangsbereich (Nr. 1) betreten werden. Seit dem Umbau Mitte des 20. Jahrhunderts gibt es an der Südseite auch einen Zugang von außen,[100] der in Verlängerung des Gangs im Keller oberhalb einer Treppe angeordnet ist. Durch der Gang wird der Keller in zwei Hälften geteilt und erstreckt sich wohl nicht unter dem kompletten Gebäude,[101] was die Übernahme älterer baulicher Strukturen eines Vorgängerbaus zumindest wahrscheinlich macht. Viele Bauteile des Kellers – wie etwa die Türgewände – stammen allerdings aus der Bauzeit – dem Beginn des 18. Jahrhunderts, während ein Gewölbekellerbereich möglicherweise älter ist.

Dachgeschoss

Zum Dachgeschoss gelangt man über eine hölzerne Treppe in einem Nebenraum des oberen Vorplatzes (Nr. 23). Der Dachraum ist gemäß der zweistufigen Gliederung des Säteridachs in zwei niedrige – vielleicht etwa 2 m hohe – Ebenen geteilt,[102] die über eine gerade einläufige Holztreppe verbunden sind. Die Konstruktion des Säteridachs für den unteren und oberen Teil der Dachflächen ist klar erkennbar. Die hölzerne Dachkonstruktion ist bis auf geringfügige Ausnahmen original, wenngleich die Dachdeckung außen bei der Rennovierung 1948–1951 verändert wurde. Im Dachraum werden die Kaminzüge zusammengeführt und in die zwei außen sichtbaren Hauptkamine gebündelt.

Im Dach wird ein schwarzer kastenförmiger Schlitten aufbewahrt, der zum Transport von Verstorbenen diente. Die lokale Überlieferung besagt, dass König Karl XII. mit diesem Schlitten die erste Strecke nach seinem Tod aus Fredrikshald in Norwegen nach Schweden überführt wurde.[103]

Sammlungen

Ein Teil der Bekanntheit von Stola beruht auf den Sammlungen zu verschiedenen Themen, welche die Mitglieder der Familie Ekeblad im Laufe der Zeit zusammengetagen haben.[104] Diese umfassen Bücher unterschiedlichster Inhalte, Briefe sowie weitere Familien- und Gutspapiere, etwa alte Urkunden, außerdem wissenschaftliche Geräte, Curiosa sowie eine Sammlung von Familienporträts und vieles anderes mehr.[105]

Der Grundstein für die umfängliche Bibliothek in Stola wurde von Johann Ekeblad gelegt,[106] der sowohl an älterer, nicht zuletzt antiker, als auch an zeitgenössischer Literatur interessiert war.[107] Seine Bücherlisten umfassen Schriftsteller und Autoren in verschiedenen Sprachen, vor allem auf Französisch, aber auch auf Latein, Italienisch, Niederländisch, Deutsch, Englisch und Schwedisch. So listet Johann beispielsweise Juvenalis, Ovid, Vergil, Tacitus, Plutarch, Boccaccio, Descartes, Montaigne, Corneille, Rablais, Thomas Hobbes, Cervantes' Don Quijote und Stiernhielms Herkules in seinem Besitz.[108] Ein Verzeichnis der Bücher in Stola aus dem Jahr 1650 befindert sich etwa in der Universitätsbibliothek Lund[109].[110] Bis zu seinem Urenkel Claes Julius Ekeblad war die Bibliothek in Stola auf etwa 5000 Bände angewachsen.[111] Diese Werke sollten im Gedenken an seinen Vater Claes d.J. ursprünglich an die Universität in Turku verschenkt werden sollten, was durch die russische Besatzung Finnlands 1808 hinfällig wurde.[112]

Heute befindet sich nur noch ein geringer Teil der originalen Bücher (oder als Faksimile) in Stola selbst. Ein Teil wird in der Stifts- och Landsbiblioteket Skara[113] in zwei Sammlungen aufbewahrt: der Ekebladska samlingen mit 56 Objekten und der Hamiltonska samlingen mit 170 Objekten.[114] Die Bände in der Hamilton-Sammlung sind einheitlich in Halbleder mit gelbem Vorsatzpapier gebunden und weisen auf Umschlag vorne oder auf Buchrücken oben in Gold gestempelt Initialen ‚GH‘ auf. Die Provenienz der Bücher ist teilweise auch durch Namenszüge im Buch belegt.[115] Die Bücher in der Ekeblad-Sammlung sind weniger eindeutig zuzuordnen: Einige weisen einen Namenszug auf, in anderen ist das Familienwappen in rot/schwarz eingestempelt und manche Bücher haben den Namenszug ‘iahan ekeblad’ in schwarz auf dem Einband eingeprägt.[116]

Ein kleiner Teil des Nachlasses der Familie befindet sich im Västergötlandmuseum[117] in Skara. Dort werden zwei bedeutende Pläne zur Gutsanlage aufbewahrt: der Carl Hårleman zugeschriebene „Plan General des Jardins et Batimans et Environs a Stola“[118] und als Teil der Lindholmen samlingen die „Charta öfver Tomtplatzen och Trädgården med mera till Säteriet Stola 1790“[119] von Anders Sunnerström.[120] Im Fotoarchiv finden sich außerdem Unterlagen zur Villa Giacomina (Jerneväg), die u.a. den Verbleib der Flügelpavillons aus Stola dokumentieren.[121]

Das umfangreiche De la Gardie Archiv der Universitätsbibliothek Lund verwahrt viele weitere Archivalien über die Familie Ekeblad, die ursprünglich teilweise auch aus Stola stammen[122] – unter anderem das bedeutende Inventar von 1796[123] oder die Skizze der Gutsanlage Johan Ekebads aus dem Jahr 1664.[124]

In der Königlichen Bibliothek (als Teil des Riksarkivet) in Stockholm wird die Ekebladska samlingen verwahrt, die sich vor allem aus Briefen und anderen Dokumenten zur Familiengeschichte zusammensetzt. Dieser umfangreiche Bestand wird über ein 34-bändiges handschriftliches Inventar erschlossen.[125] Ein Teil der Korrespondenz ist digitalisiert verfügbar.[126]

Der Weg einzelner Stücke des beweglichen Erbes aus Stola infolge der Erbteilung wurde von Karlson bis ins Jahr 1940 verfolgt.[127] Einige Gegenstände aus Stola befinden sich in der Sammlung des Nordischen Museums in Stockholm.[128] Hier wird beispielsweise das Ölgemälde mit der Darstellung des Herrenhauses im 18. Jahrhundert sowie ein Medaillion mit der Porträtsilhouette Claes Julius Ekeblads verwahrt.

Die mobile Ausstattung des Herrenhauses und die großen Sammlungen der Bücher, Briefe sowie weiterer Familien- und Gutspapieren wurden nach dem Aussterben der direkten Linie der Ekeblads im Jahr 1808 zunächst in der Familie Piper und später bei den Grafen Hamilton vererbt.[129] Seit dem Tod von Gräfin Louisa Hamilton (1808–1879)[130] wurde vieles vom beweglichen Erbe aus Stola verstreut und befindet sich heute in verschiedenen Sammlungen und damit an unterschiedlichen anderen Orten, doch durch Rückkäufe oder Schenkungen mittlerweile zum Teil auch wieder im Herrenhaus in Stola selbst.[131]

  1. Erdmann 1926, S. 199; Luthander 1968, S. 426.
  2. Vgl. Lundberg 1935, S. 98–104; Lundberg 1951.
  3. Vgl. Westrin 1986, S. 19.
  4. Die Treppe ist im Plan nicht korrekt dargestellt. Es handelt sich nicht um eine dreiläufige Treppe mit Zwischenpodesten als Viertelkreis. Stattdessen wendelt sich die Treppe gleichmäßig über die gesamte Länge.
  5. Statt der modernen Glastür mit dem Durchgang zur Küche befand sich dort ein halbhoher Raum für die Hunde, vgl. Westrin 1986, S. 29.
  6. Vgl. Westrin 1986, S. 13.
  7. Vgl. Lundberg 1935, S. 98–104, Gullbrandsson 2010, S. 59, Westrin 1986, S. 13.
  8. Darauf deutet auch ein hanschriftlicher Eintrag auf dem Grundriss hin, den der Autor aus Stola erhalten hat.
  9. In diesem Licht scheint die von Westrin 1986, S. 13 überlieferte Bewertung in der Disseration Erik Lundbergs 1935, dass der Dienerkorridor ein archaisches Merkmal der französischen Renaissance sei, wenig überzeugend.
  10. Vgl. Karlson 1940, S. 60.
  11. Vgl. Westrin 1986, S. 15.
  12. Vgl. Westrin 1986, S. 15.
  13. Vgl. Westrin 1986, S. 19.
  14. Vgl. Westrin 1986, S. 15.
  15. Vgl. Karlson 1940. Das Original des Inventars befindet sich in der Universitätsbibliothek Lund, De la Gardieska arkivet, Topographica, Västergötland, Stola 1c.
  16. Vgl. http://vocab.getty.edu/page/aat/300056267 (25.03.2024).
  17. Vgl. Karlson 1940, S. 67–75.
  18. Vgl. Gullbrandsson 2010.
  19. Vgl. dazu Westrin 1986, S. 29–31. Zum Umbau Gullbrandsson 2010, S. 59.
  20. Vgl. Gullbrandsson 2010, S. 58–59.
  21. Vgl. Westrin 1986, S. 29. Die Maße, Beschläge und Kassettenteilung des Türflügels sind abweichend von den anderen bauzeitlichen Türen.
  22. Vgl. Westrin 1986, S. 12.
  23. Vgl. Westrin 1986, S. 29.
  24. Karte von „Stola insylta ägher och syöö“ (Stola unterstellter Besitz und Seeinseln = Stola-Karte, nach 1664 und vor 1713).
  25. Vgl. Westrin 1986, S. 23, Anm. 58.
  26. Romdahl 1910, S. 32 hat den Text transkribiert [in Übersetzung]: "Anno 1748, am Tag der Sonnenwende oder am 10. Juni, wurde mit Hilfe von altitudines correspondentes, die mit einem astronomischen Quadranten von drei Fuß Radius genommen wurden, die Mittagslinie in Stola bestimmt und in die Steinschwelle im zweiten Stock des Herrenhauses eingemeißelt, wo auch die Höhe des Pols von Stola auf 58 Grad 36' und 34" und die Deklination des Magneten auf 13 Grad 45 Minuten westlich der Nordlinie von Petter Elvius, dem Sekretär der Königlichen Akademie der Rechte, festgestellt wurde."
  27. Vgl. Westrin 1986, S. 15.
  28. Vgl. Westrin 1986, S. 19.
  29. Vgl. Karlson 1940, S. 67–75.
  30. Vgl. Westrin 1986, S. 31–33, Luthander 1968, S. 428.
  31. Vgl. Karlson 1940, S. 72. Die Dekoration wurde wohl durch die „Hausmaler“ der Familie Ekeblad, Carl J. Kunckell und Johan Lindqvist ausgeführt, vgl. Westrin 1986, S. 19 und Anm. 43.
  32. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q1143871 (23.02.2024); https://sv.wikipedia.org/wiki/Hessensteinska_palatset (23.02.2024).
  33. Vgl. Westrin 1986, S. 19.
  34. Vgl. Karlson 1940, S. 60.
  35. Vgl. Gullbrandsson 2010, S. 49.
  36. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q10532609 (25.03.2024); https://www.horleherrgard.se (25.03.2024); https://sv.wikipedia.org/wiki/Hörle_herrgård (25.03.2024).
  37. Vgl. Westrin 1986, S. 37; Gullbrandsson 2010, S. 49; Alm 2000, S. 308. Zu Hörle vgl. Böhn-Jullander 1972.
  38. Vgl. Karlson 1940, S. 75–77.
  39. Vgl. Karlson 1940, S. 94–96.
  40. Gullbrandsson 2010, S. 51 weist auf eine mangelnde Dokumentiation der Maßnahmen 1948–1951 durch Erik Lundberg hin.
  41. Gullbrandsson 2010, S. 52–54 weist auf die teils starken Überarbeitungen der Malerei im Zuge der Restaurierung 1928–1929 aufgrund des schlechten Zustands hin.
  42. Karlson 1940, S. 78–89 hat den Hausrat im Speisesaal aus dem Inventar von 1786 gelistet.
  43. Vgl. http://vocab.getty.edu/page/aat/300002031 (25.03.2024).
  44. Vgl. https://iconclass.org/23R110 (25.03.2024).
  45. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q290751 (21.03.2024); http://vocab.getty.edu/page/ulan/500000036 (21.03.2024).
  46. Vgl. Wilke 2016, Bd. 1.
  47. Vgl. http://vocab.getty.edu/page/aat/300021080 (25.03.2024).
  48. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q1373528 (21.03.2024); http://vocab.getty.edu/page/ulan/500015026 (21.03.2024).
  49. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q806277 (22.03.2024); https://de.wikipedia.org/wiki/Bandelwerk (22.03.2024).
  50. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q935973 (21.03.2024); https://www.lackoslott.se (21.03.2024).
  51. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q51078533 (21.03.2024); https://sv.wikipedia.org/wiki/Petter_Wernberg (21.03.2024).
  52. Vgl. Westrin 1986, S. 45.
  53. Vgl. Westrin 1986, S. 45.
  54. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q43270 (21.03.2024); http://vocab.getty.edu/page/ulan/500013247 (21.03.2024).
  55. Vgl. Westrin 1986, S. 45.
  56. Vgl. Westrin 1986, S. 45.
  57. Vgl. http://vocab.getty.edu/page/aat/300014660 (25.03.2024).
  58. Vermutlich handelt es sich bei der Wandfarbe um das verbreitete Bleiweiß der Zeit, das bei Alterung zu einem weißlich-grünlichen Farbton oxidiert, der heute im Raum zu sehen ist. Die Wandfarbe ist durch das Inventar von 1796 belegt, wo der Raum als ‚Hvita Förmaket‘ bezeichnet wird, vgl. Karlson 1940, S. 77.
  59. Vgl. http://vocab.getty.edu/page/aat/300002691 (25.03.2024).
  60. Vgl. Westrin 1986, S. 29.
  61. Vgl. http://vocab.getty.edu/page/aat/300002911 (25.03.2024).
  62. Vgl. http://vocab.getty.edu/page/aat/300002911 (25.03.2024).
  63. Vgl. http://vocab.getty.edu/page/aat/300003564 (25.03.2024).
  64. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q3384272 (22.03.2024); http://vocab.getty.edu/page/ulan/500011140 (22.03.2024).
  65. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q788022 (22.03.2024); https://fr.wikipedia.org/wiki/Bâtiments_du_roi (22.03.2024).
  66. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q8053 (22.03.2024); http://vocab.getty.edu/page/ulan/500029668 (22.03.2024).
  67. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q7192325 (22.03.2024); https://fr.wikipedia.org/wiki/Pierre_Lepautre_(1652-1716) (22.03.2024). [Getty stimmt nicht und macht aus Bildhauer und Kupferstecher eine Person]
  68. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q568839 (22.03.2024); http://vocab.getty.edu/page/ulan/500028649 (22.03.2024).
  69. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q52149260 (22.03.2024); http://vocab.getty.edu/page/ulan/500024133 (22.03.2024).
  70. Vgl. http://vocab.getty.edu/page/aat/300021089 (25.03.2024).
  71. Vgl. http://vocab.getty.edu/page/aat/300021155 (25.03.2024).
  72. Vgl. http://vocab.getty.edu/page/aat/300021155 (25.03.2024).
  73. Vgl. etwa Erdmann 1926, Selling 1937 und Näsström 1948.
  74. Vgl. Gullbrandsson 2010, S. 47. Auch Svenska gods och gårdar 1942, Bd. 30, S. 892 erklären den einfachen Stil des Gebäudes mit den harten Zeiten, in denen es gebaut wurde.
  75. Vgl. Westrin 1986, S. 39, Bildunterschrift.
  76. Vgl. Karlson 1940, S. 94.
  77. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q1835440 (25.03.2024); http://vocab.getty.edu/page/ulan/500021476 (25.03.2024).
  78. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q1764750 (25.03.2024); http://vocab.getty.edu/page/ulan/500012399 (25.03.2024).
  79. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q553795 (25.03.2024); http://vocab.getty.edu/page/ulan/500006900 (25.03.2024).
  80. Vgl. Westrin 1986, S. 41–43.
  81. In Frankreich erfundene Flächendekoration bestehend aus kleinen quadratischen- oder rautenförmigen Formen oft mit einer Verzierung (Rosette, franzöische Lilie, Kugel...) im Zentrum.
  82. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q586719 (25.03.2024); http://vocab.getty.edu/page/ulan/500010711 (25.03.2024).
  83. Vgl. Westrin 1986, S. 43.
  84. Vgl. Karlson 1940, S. 94.
  85. Beispiele dieser Dekoration wären etwa das Chambre de la Reine in Versailles oder das Chambre de la Princesse im Hôtel de Soubise in Paris.
  86. Karlson 1940, S. 94 listete für den Raum im Inventar von 1796 als erstes ein ‚förgyldt Sängställe med rödt damasks Ofwerdrag samt Silkes frantzare‘.
  87. Eine als ‚private‘ Wohnung genutzte Folge von Räumen in einem herrschaftlichen Haus, die von Familie oder Gästen nur auf Einladung betreten werden durften.
  88. Vgl. dazu die Appartements der Attikaetage in Versailles.
  89. Vgl. http://vocab.getty.edu/page/aat/300264025 (25.03.2024).
  90. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q605901 (25.03.2024); http://www2.ub.gu.se/samlingar/handskrift/ostindie/ (25.03.2024).
  91. Vgl. Westrin 1986, S. 39.
  92. Ein Wandpfeiler zwischen zwei Fensternischen.
  93. Auch Goût à la greque. Der Stil ist eine französische Variante des Frühklassizismus, die sich seit der Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelt.
  94. Vgl. http://vocab.getty.edu/page/aat/300069079 (25.03.2024).
  95. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q351891 (22.03.2024); http://vocab.getty.edu/page/ulan/500006098 (22.03.2024).
  96. Vgl. Westrin 1986, S. 39, vgl. auch ebd. S. 19, Anm. 43.
  97. Vgl. Entwürfe im Nationalmuseum Stockholm, https://collection.nationalmuseum.se/eMP/eMuseumPlus?service=direct/1/ResultListView/result.t1.collection_list.$TspTitleLink.link&sp=10&sp=Scollection&sp=SfieldValue&sp=0&sp=1&sp=3&sp=SdetailList&sp=0&sp=Sdetail&sp=0&sp=F&sp=T&sp=0 (22.03.2024).
  98. Vgl. Westrin 1986, S. 19 und Anm. 43.
  99. Vgl. Karlson 1940 mit dem Inventar 1796, S. 67–126, zum Porzellan vgl. etwa ebd. S. 78–86.
  100. Vgl. Gullbrandsson 2010, S. 56.
  101. Der Keller wurde bei der Messkampagne 2022 nicht aufgenommen.
  102. Die Dachkonstruktion wurde bei der Messkampagne 2022 nicht aufgenommen.
  103. Mündliche Auskunft von Jorgen Lindqvist während der Messkampagne im Oktover 2022.
  104. Mannerfelt 1923 wie Karlson 1940 listen Sammlungen und Aufbewahrungsorte.
  105. Vgl. Mannerfelt 1923, S. 128.
  106. Zur Bibliothek seines Vaters, Christopher Johansson Ekeblad, vgl. Hildebrand 1949b https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil/Artikel/16802 (26.01.2023).
  107. Vgl. Allén in: Allén/Frängsmyr 2016, S. 12.
  108. Vgl. Allén in: Allén/Frängsmyr 2016, S. 12.
  109. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q1129909 (25.03.2024); https://www.ub.lu.se (25.03.2024).
  110. Lunds universitet, Universitetsbiblioteket. Die Signatur lautet: De la Gardieska arkivet, Släktarkiven, Ekeblad 1. Auskunft in den e-Mails vom 17.02.2023 von Emelie Höög und vom 27.02.2023 von Per Stobaeus, denen mein besonderer Dank gilt.
  111. Vgl. Wolff in: Allén/Frängsmyr 2016, S. 50.
  112. Vgl. Karlson 1940, S. 39.
  113. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q30314794 (25.03.2024); https://skara.se/bibliotek (25.03.2024).
  114. Auskunft in der e-Mail vom 23.02.2023 von Alexandra Tengelin Nyström, Skara Archivar, der mein besonderer Dank gilt.
  115. E-Mail vom 23.02.2023 von Alexandra Tengelin Nyström.
  116. E-Mail vom 23.02.2023 von Alexandra Tengelin Nyström.
  117. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q489175 (26.03.2024); https://vastergotlandsmuseum.se (26.03.2024).
  118. Västergötland Museum, Skara, https://digitaltmuseum.se/021017229956/1m16-d9483 (17.02.2023).
  119. Västergötland Museum, Skara, Lindholmen Sammlung, aus Berglund 2014, S. 54.
  120. Västergötland Museum, Skara, Lindholmen Sammlung, Bd. 1, Auskunft in der e-Mail vom 08.03.2023 von Emelie Höög, der mein besonderer Dank gilt.
  121. Vgl. Carlquist 2012.
  122. Vgl. Lunds universitet, Universitetsbiblioteket, De la Gardieska arkivet, Släktarkiven, Ekeblad.
  123. Universitätsbibliothek Lund, De la Gardieska arkivet, Topographica, Västergötland, Stola 1c. Vgl. Karlson 1940 mit der Transkription.
  124. Lund, Universitätsbibliothek, De la Gardie Archiv, Ekeblad 1a, Karta.
  125. Auskünfte in der e-Mail vom 01.08.2023 von Jan Mispelaere, Archivist, dem mein besonderer Dank gilt.
  126. Vgl. https://sok.riksarkivet.se/brevsamlingar (26.03.2024).
  127. Vgl. Karlson 1940, S. 163–178.
  128. Vgl. Karlson 1940, S. 179–180 listet einen Schlitten https://digitaltmuseum.se/011023522849/slade (26.03.2024), eine Petschaft https://digitaltmuseum.se/011023394259/pitschaft (26.03.2024), ein Paar Pantoffen Brita Ekeblads https://digitaltmuseum.se/011023077825/tofflor (26.03.2024) und die traditionelle 'Käpp och krycka' https://digitaltmuseum.se/011023078498/kapp-och-krycka (26.03.2024), alle online noch ohne Abbildung.
  129. Dazu umfänglich Karlson 1940.
  130. Vgl. https://www.adelsvapen.com/genealogi/Piper_nr_46#TAB_7 (08.01.2024), barn.
  131. Vgl. Karlson 1940, S. 165, zuletzt Gullbrandsson 2010, S. 49.