01. Einführung

Aus Herrenhäuser
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Überblick

L'amitié et la paix reignent dans cet edile /
et sont la source de plaisirs.

Le Thumulte et la haine reignent dans les villes /
et sont la source des soupirs.

Mit dieser Inschrift über dem Hauptportal des Herrenhauses, die das ruhige Leben auf dem Land preist,[1] werden in Stola seit Jahrhunderten die Gäste willkommen geheißen.

Stola ist eine alte Gutsanlage in Mittelschweden (vgl. 04. Überblick zur Gesamtanlage) (Abb. 1–4), deren Geschichte mindestens bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht (vgl. 03. Geschichte der Anlage vor dem 18. Jahrhundert).[2] Die Entwicklung des Anwesens war dabei über drei Jahrhunderte – vom Ende des 15. Jahrhunderts bis 1808 – mit der Familie Ekeblad[3] (Eichenblatt) (Abb. 5) verbunden (vgl. 06. Besitzverhältnisse im 18. Jahrhundert).[4] Das Gut kann daher als Stammsitz der Familie bezeichnet werden.[5]

Das ab 1713 errichtete neue Herrenhaus (Abb. 1) entstand erstaunlicherweise während des Großen Nordischen Kriegs[6] (1700–1721) und bildet dadurch ein seltenes und weitgehend unverändertes Beispiel der einfachen und strengen Architektur der so genannten Karolinischen Zeit unter König Karl XII.[7] (1682–1718, 1697 König) (vgl. 07. Herrenhaus: Baugeschichte und Architektur).[8]

Heute kann nur darüber spekuliert werden, ob der Entwurf des neuen Herrenhauses tatsächlich vom inschriftlich auf der Grundsteintafel (Abb. 6) genannten lokalen Baumeister Håkan Eliander[9] stammt (vgl. 07. Herrenhaus: Baugeschichte und Architektur). Wegen der engen Verbindungen der Familie Ekeblad[10] zum schwedischen Königshof fertigten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in jedem Fall die für den Hof tätigen Architekten [https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil#/sbl/Mobil/Artikel/13968 Carl Hårleman[11] (1700–1753) (vgl. 08. Innenräume im 18. Jahrhundert) und Carl Fredrik Adelcrantz[12] (1716–1796) Entwürfe für Stola. Sowohl wegen der Familie Ekeblad als auch aufgrund der bekannten Architektennamen weckte Stola früh das Interesse der Forschung.

  1. „Freundschaft und Frieden herrschen in diesem Bau und sind die Quelle der Freuden. Aufruhr und Hass herrschen in den Städten und sind die Quelle der Seufzer.“ Zitiert nach Luthander 1968, S. 425. Westrin 1986, S. 18 und S. 27 vermutet eine Hinzufügung in gustavianischer Zeit (ab 1771 und daher wohl auf Veranlassung von Claes Julius Ekeblad).
  2. Vgl. Ljungström 1871, S. 74.
  3. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q20970047.
  4. Vgl. Hildebrand 1949a, https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil/Artikel/16801 (26.01.2023).
  5. Vgl. u.a. Gullbrandsson 2010, S. 49.
  6. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q151616.
  7. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q52934.
  8. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Axel_Sparre_-_Karl_den_XII,_1682-1718,_kung_av_Sverige.jpg
  9. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q124349782.
  10. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q20970047.]
  11. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q1038985.
  12. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q1037921.