06. Besitzverhältnisse im 18. Jahrhundert

Aus Herrenhäuser
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Während der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und der beiden Bauphasen des Herrenhauses Galenbeck 1710 und 1747 gehörte die Herrschaft Wedig[1] Friedrich von Rieben (1682-1720) und seinem Sohn Heinrich August von Rieben (1712– 1765) (Abb. 43). Wedig Friedrich von Rieben war laut Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Häuser 1913 seit 1703 mit Barbara Dorothea von Manteuffel (1684-1741) a.d.H. Rattley [sic!, gemeint ist Rattey] verheiratet und hatte sechs Kinder: Sophie Elisabeth (1704-1748), Dorothea Helene (1705-1731), Philip Julius (1707-1708), Katharina Hedwig (1708-1724), Hans Friedrich (1710-1739) und Heinrich August (1712-1765). Heinrich August von Rieben wurde seinem Vater nachfolgend, laut Gothaisches Genealogisches Taschenbuch 1913, Herr auf Galenbeck, Gehren, Wittenborn, Cosa, Brohm, Klockow und Kotelow. Er war seit 1735 mit Helene Anna von Münchow (1705-1776) a.d.H. Clanning [sic!, dieser Ort ist im Rahmen dieser Untersuchung nicht verifizierbar] verheiratet und hatte vier Kinder. Sein jüngstes Kind und einziger Sohn Kord[2] Wedig Christoph Friedrich von Rieben (1740-1797) wurde Herr auf Galenbeck, Gehren, Wittenborn, Cosa, Brohm, Friedrichshof und Heinrichswalde (auf preußischem Gebiet liegend, 1737 im Rahmen der Friderizianischen Kolonisation angelegt und von aus Süddeutschland stammenden Siedlern bewohnt). Zudem war er Herzoglich Württembergischer Kammerherr.[3] August Wilhelm von Rieben (1766-1827), geboren auf Cosa, gestorben auf Galenbeck, ist der Sohn Kord Wedig Christopher Friedrichs und seiner aus Württemberg stammenden Frau Auguste Friederike von Frankenberg-Ludwigshofs (1738-1807).[4] Er heiratet Caroline Luise von Creutz (1769-1842). Beide hatten die Tochter Charlotte Friederike Henriette Eva (1793-1871), den Sohn Otto Wedig Eberhard Joachim (1795-1813), die Tochter Mathilde Erdmuthe Friederike (1797-1846), den Sohn Georg Alexander Wolfgang (1799-1877) und den Sohn Rudolf Hans Wilhelm Christoph (1803-1807). Georg Alexander Wolfgang von Rieben wird Herr auf Galenbeck, Gehren und Wittenborn sowie Herzoglich Mecklenburgischer Landrat.[5]

Wohl unter Wedig Friedrich von Rieben (1682-1720) wird laut dendrochronologischer Untersuchungsergebnisse nach 1710 das Herrenhaus als zweigeschossiges Fachwerk (Abb. 44, 42) neu gebaut. Es ist im Erdgeschoss neunachsig und zur Hofseite symmetrisch: drei Fenster links, Eingang mit zwei flankierenden Fenstern, drei Fenster rechts. Unter seinem SohnHeinrich August von Rieben (1712– 1765) kann dieses Haus nach 1747 um vier Achsen erweitert werden. Dabei sind Kern- und Anbau unter einem einheitlichen Dach zusammengefasst. Zum Hof entsteht eine einheitliche Bauflucht, nach hinten verspringt der Neubau um zwei Meter. An der neu entstandenen Giebelseite wird der jüngere Bauteil von einer zweiten Tür mit vorgelagerter, einseitig geschwungener Treppe erschlossen. Unter dem Neubau befindet sich ein Gewölbekeller.[6] Älterer Bauteil und jüngerer Bauteil weisen eine im rechten Winkel zueinander liegende Zugangs- und Dielensituation auf (Abb. 45).

Abb. 43 historisches Foto: Besitzerfamilie von Rieben während der 1910er Jahre, Historische Fotografie in den Händen von Silke Krüger, Haus Wildtierland, Natur Erleben GmbH, Gehren 3, 17335 Strasburg (Uckermark). Sie bewahrt das historische Fotoalbum als Ehrenamtliche für die Kirchgemeinde auf. Nach Rücksprache mit der zuständigen Pastorin dürfen die Fotos veröffentlicht werden.
Abb. 44 historisches Foto Herrenhaus Galenbeck um 1960, historische Fotoausstellung bei Uwe Timmermann in Galenbeck.
Abb. 42 Historische Postkarte: Gutshaus Galenbeck, 1903, freundlich überlassen durch Luisa Maria Lück 2023.
Abb. 45 Herrenhaus Galenbeck, Grundriss Erdgeschoss, Zeichnung: Uwe Timmermann Galenbeck, Einzeichnungen von Ulrike Gawlik 2022.
  1. Während die historische Bezeichnung Wedig heißt, nennen zeitgenössische Quellen den Namen Wedige.
  2. Während die historische Bezeichnung Kord heißt, nennen zeitgenössische Quellen den Namen Cord.
  3. Vgl.: Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Häuser 1913, S. 590-591, https://archive.org/details/gothaischesgenea1913goth/page/583/mode/2up (30.11.2023). Siehe auch: Krüger 1925, S. 424. Vgl. auch: Heinrich August von Rieben, https://gedbas.genealogy.net/person/show/1407778648 (18.12.2023); Wedige Friedrich von Rieben, https://gedbas.genealogy.net/person/show/1407778652 (18.12.2023); Barbara Dorothea von Manteuffel, https://gedbas.genealogy.net/person/show/1407778653 (18.12.2023); Cord Wedig Christopher Friedrich von Rieben, https://www.ancestry.com/genealogy/records/cord-wedig-christopher-friedrich-von-rieben-24-243ys8 (18.12.2023).
  4. Vgl.: August Wilhelm Ludwig von Rieben, https://www.ancestry.co.uk/genealogy/records/august-wilhelm-ludwig-von-rieben-24-g9wyp3 (18.12.2023).
  5. Vgl.: August Wilhelm Ludwig von Rieben, https://gedbas.genealogy.net/person/show/1407959511 (18.12.2023); Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Häuser 1913, S. 590-591, https://archive.org/details/gothaischesgenea1913goth/page/591/mode/2up?view=theater (12.12.2023); Georg Alexander von Rieben, https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Alexander_von_Rieben (18.12.2023). Siehe auch: Krüger 1925, S. 424.
  6. Vgl.: Bock 2008, S. 253, 254.