Pronstorf/01. Einleitung: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Herrenhäuser
Wechseln zu: Navigation, Suche
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(30 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{|
{{DISPLAYTITLE:{{SUBPAGENAME}}}}
|leave blank, so we can add automated content later
{{#subpages:{{BASEPAGENAME}}|pathstyle=subpagename}}
|[[Datei:Exampleimg1.jpeg|rahmenlos]]
<div class="content">
{|  
|-
|-
|
|
<div style="margin-left:0cm;margin-right:0cm;"><span style="color:#000000;">Das</span><span style="color:#0070c0;">&nbsp;</span>[https://www.gutpronstorf.de/ Gut Pronstorf ]<span style="color:#ff0000;">(Abbildung 1)</span><span style="color:#0070c0;">&nbsp;</span><span style="color:#000000;">liegt am südöstlichen Ufer des</span><span style="color:#000000;">&nbsp;</span>[https://www.wikidata.org/wiki/Q2549093%20 Warder Sees]<span style="color:#000000;">, in der </span><span style="color:#0070c0;">Gemeinde </span><span style="color:#0563c1;"><u>Wardersees</u></span><span style="color:#0070c0;">,</span><span style="color:#000000;"> </span><span style="color:#000000;">einige Kilometer östlich von Bad Segeberg in Schleswig-Holstein.</span><span style="color:#000000;"> </span><span style="color:#000000;">Als Durchflussgebiet der </span>[https://www.wikidata.org/wiki/Q3302%20 Trave] <span style="color:#000000;">und der </span>[https://www.wikidata.org/wiki/Q879299%20 Bißnitz] <span style="color:#000000;">nach Lübeck war der </span>[https://www.wikidata.org/wiki/Q2549093%20 Wardersee]<span style="color:#000000;">&nbsp;</span><span style="color:#000000;">ein wichtiger Transportweg, auch zur Ostsee. Der Name dieses adeligen Gutes geht auf den wendischen Gott „Pron“ zurück, dessen Heiligtum sich lange Zeit vor Erbauung und Bewirtschaftung des Gutes dort befand. Die Endung „-torf“ entstand in der Zeit der Völkerwanderung und bedeutete nichts anderes als Dorf. Das Besondere an Gut Pronstorf war, dass zur Gesamtanlage mit Herrenhaus und Wirtschaftsgebäuden ein Dorfensemble gehörte, das in das Gut integriert wurde</span><span style="color:#0070c0;">&nbsp;</span>[https://www.wikidata.org/wiki/Q543991%20 Pronstorf]<span style="color:#0070c0;">&nbsp;</span><span style="color:#000000;">gehörte somit zu den wenigen Gutsanlagen Schleswig-Holsteins, die mit einem Dorfkomplex verbunden waren, wie unter anderem </span>[https://www.wikidata.org/wiki/Q894515 Bossee (Westensee)]<span style="color:#000000;">&nbsp;</span><span style="color:#000000;">, </span>[https://www.wikidata.org/wiki/Q881793 Wellingsbüttel]<span style="color:#000000;">, </span>[https://www.wikidata.org/wiki/Q2548182 Wandsbek]<span style="color:#000000;">, </span>[https://www.wikidata.org/wiki/Q58402782%20 Gudow]<span style="color:#000000;">&nbsp;</span><span style="color:#000000;">und </span>[https://www.wikidata.org/wiki/Q100268171 Gülzow]<span style="color:#000000;">. Das Dorf umfasste 25 Wohngebäude, die im 18. und 19. Jahrhundert von Bediensteten des Gutes bewohnt waren und zugleich als Wirtschaftsgebäude dienten. Jeder landwirtschaftliche Berufsstand hatte sein eigenes Wohnhaus. Auch die medizinische</span><span style="color:#000000;"> </span><span style="color:#000000;">Versorgung mit einem Hebammen- und einem Apothekerhaus zeigte die Fortschrittlichkeit des Gutes. Bis über den Tod hinaus kümmerte sich der Gutsherr um seine Bediensteten. Sie bekamen vererbbare Grabstellen in der Nähe der Gräber der Adelsbesitzer und der </span>[https://www.wikidata.org/wiki/Q1557313%20 Patronatskirche]<span style="color:#000000;">.</span></div>
<span style="color:#000000;">[https://www.gutpronstorf.de/ Gut Pronstorf] (Abb. 1)<span style="color:#0070c0;"> </span>liegt am südöstlichen Ufer des [[wikidata:Q2549093 |Warder Sees]], in der Gemeinde Wardersees, einige Kilometer östlich von Bad Segeberg in Schleswig-Holstein.<ref name="ftn1">https://de.wikipedia.org/wiki/Gut_Pronstorf (30.10.2023)


<div style="margin-left:0cm;margin-right:0cm;"><span style="color:#000000;">Die Adelsfamilie </span>[https://www.wikidata.org/wiki/Q47528691 von Bokwoldt]<span style="color:#000000;">, später </span>[https://www.wikidata.org/wiki/Q47528691%20 von Buchwaldt]<span style="color:#000000;">&nbsp;</span><span style="color:#000000;">geschrieben, war von 1480 bis zum Ende des 20. Jahrhunderts mit einer Unterbrechung von vierzig Jahren auf</span><span style="color:#000000;">&nbsp;</span>[https://www.wikidata.org/wiki/Q543991%20  Pronstorf]<span style="color:#000000;">&nbsp;</span><span style="color:#000000;">ansässig. Neben der Koppel- und Waldwirtschaft</span><span style="color:#000000;"> </span><span style="color:#000000;">war auch die Viehwirtschaft eine wichtige Einnahmequelle des Gutes, ebenso die Fischerei im Wardersee, der einen außergewöhnlichen Fischreichtum aufwies.</span></div>
</ref> Als Durchflussgebiet der [[wikidata:Q3302 |Trave]] und der [[wikidata:Q879299 |Bißnitz]] nach Lübeck war der [[wikidata:Q2549093 |Wardersee]] ein wichtiger Transportweg, auch zur Ostsee. Der Name dieses adeligen Gutes geht auf den wendischen Gott „Pron“ zurück, dessen Heiligtum sich lange Zeit vor Erbauung und Bewirtschaftung des Gutes dort befand. Die Endung „-torf“ entstand in der Zeit der Völkerwanderung und bedeutete nichts anderes als Dorf. Das Besondere an Gut Pronstorf war, dass zur Gesamtanlage mit Herrenhaus und Wirtschaftsgebäuden ein Dorfensemble gehörte, das in das Gut integriert wurde.<span style="color:#0070c0;"> </span>[[wikidata:Q543991 |Pronstorf]]<span style="color:#0070c0;"> </span>gehörte somit zu den wenigen Gutsanlagen Schleswig-Holsteins, die mit einem Dorfkomplex verbunden waren, wie unter anderem [[wikidata:Q894515|Bossee (Westensee)]], [[wikidata:Q881793|Wellingsbüttel]], [[wikidata:Q2548182|Wandsbek]], [[wikidata:Q58402782 |Gudow]] und [[wikidata:Q100268171|Gülzow]]. Das Dorf umfasste 25 Wohngebäude, die im 18. und 19. Jahrhundert von Bediensteten des Gutes bewohnt waren und zugleich als Wirtschaftsgebäude dienten. Jeder landwirtschaftliche Berufsstand hatte sein eigenes Wohnhaus. Auch die medizinische Versorgung mit einem Hebammen- und einem Apothekerhaus zeigte die Fortschrittlichkeit des Gutes. Bis über den Tod hinaus kümmerte sich der Gutsherr um seine Bediensteten. Sie bekamen vererbbare Grabstellen in der Nähe der Gräber der Adelsbesitzer und der [[wikidata:Q1557313 |Patronatskirche]].


<div style="margin-left:0cm;margin-right:0cm;"><span style="color:#000000;">In den Jahren 1716 bis 1728 entstand das „neue Herrenhaus“ aus roten Backsteinen mit</span><span style="color:#0070c0;">&nbsp;</span><span style="color:#00b050;">&nbsp;</span>[https://www.wikidata.org/wiki/Q1891085%20 Mansarddach]<span style="color:#000000;">im barocken Stil. </span><span style="color:#ff0000;">(Abbildung 2)</span><span style="color:#000000;"> </span><span style="color:#000000;">Pronstorf zählt man – neben dem Herrenhaus von </span>[https://www.wikidata.org/wiki/Q1556936%20%20 Gut Güldenstein]<span style="color:#000000;">&nbsp;– </span><span style="color:#000000;">zu den Hauptwerken der Barockarchitektur</span><span style="color:#000000;"> </span><span style="color:#000000;">in Holstein.</span><span style="color:#000000;"> </span><span style="color:#000000;">Von einem Wassergraben umgeben und mit einem Zufluss zum Wardersee, inmitten von Wiesen und Wald gelegen, gehört es zu den drei adligen Herrenhäusern und Gutsanlagen am Wardersee, zusammen mit den adligen Gütern </span>[https://www.wikidata.org/wiki/Q1557022%20 Rohlstorf]<span style="color:#000000;">und </span>[https://www.wikidata.org/wiki/Q1557079 Wensin]<span style="color:#000000;">.</span></div>
Die Adelsfamilie [[wikidata:Q47528691|von Bokwoldt]], später [[wikidata:Q47528691 |von Buchwaldt]] geschrieben, war von 1480 bis zum Ende des 20. Jahrhunderts mit einer Unterbrechung von vierzig Jahren auf [[wikidata:Q543991 |Pronstorf]] ansässig. Neben der Koppel- und Waldwirtschaft<ref name="ftn100">Koppelwirtschaft hieß, dass die Felder in zehn Koppeln bewirtschaftet wurden. Fünf Koppeln lagen jeweils sechs Jahre brach und wurden als Viehweide genutzt, die anderen in der Folge mit Buchweizen, Roggen, Falghafer, Hartlandshafer bepflanzt.


</ref> war auch die Viehwirtschaft eine wichtige Einnahmequelle des Gutes, ebenso die Fischerei im Wardersee, der einen außergewöhnlichen Fischreichtum aufwies.<ref name="ftn101">Vgl. Muuß 1973, S. 162.


</ref>


In den Jahren 1716 bis 1728 entstand das „neue Herrenhaus“ aus roten Backsteinen mit<span style="color:#0070c0;"> </span>[[wikidata:Q1891085 |Mansarddach]]<span style="color:#0563c1;"> </span>im barocken Stil. (Abb. 2) Pronstorf zählt man – neben dem Herrenhaus von [[wikidata:Q1556936  |Gut Güldenstein]] – zu den Hauptwerken der Barockarchitektur<ref name="ftn102">Vgl. Hootz 1968, S. 414.


===== xx =====
</ref> in Holstein.<ref name="ftn103">Vgl. Hirschfeld 1980, S. 151.
use space for extra, visualizations, or 3D scan iframes.
 
|[[Datei:Exampleimg2.jpeg|rahmenlos|175x175px]][[Datei:Exampleimg5.jpeg|rahmenlos|175x175px]]
</ref> Von einem Wassergraben umgeben und mit einem Zufluss zum Wardersee, inmitten von Wiesen und Wald gelegen, gehört es zu den drei adligen Herrenhäusern und Gutsanlagen am Wardersee, zusammen mit den adligen Gütern [[wikidata:Q1557022 |Rohlstorf]] und [[wikidata:Q1557079|Wensin]].
<references />
|[[Datei:Abb.1. Gut Pronstorf - Hoffassade.jpg|mini|Abb. 1 Gut Pronstorf - Hoffassade]][[Datei:Abb. 2- Gut Pronstorf - Mansarddach.jpg|mini|Abb. 2 Gut Pronstorf - Mansarddach]]
|-
|-
| colspan="2" |
|}
|}
<references />
</div>

Aktuelle Version vom 11. Februar 2025, 09:24 Uhr

Gut Pronstorf (Abb. 1) liegt am südöstlichen Ufer des Warder Sees, in der Gemeinde Wardersees, einige Kilometer östlich von Bad Segeberg in Schleswig-Holstein.[1] Als Durchflussgebiet der Trave und der Bißnitz nach Lübeck war der Wardersee ein wichtiger Transportweg, auch zur Ostsee. Der Name dieses adeligen Gutes geht auf den wendischen Gott „Pron“ zurück, dessen Heiligtum sich lange Zeit vor Erbauung und Bewirtschaftung des Gutes dort befand. Die Endung „-torf“ entstand in der Zeit der Völkerwanderung und bedeutete nichts anderes als Dorf. Das Besondere an Gut Pronstorf war, dass zur Gesamtanlage mit Herrenhaus und Wirtschaftsgebäuden ein Dorfensemble gehörte, das in das Gut integriert wurde. Pronstorf gehörte somit zu den wenigen Gutsanlagen Schleswig-Holsteins, die mit einem Dorfkomplex verbunden waren, wie unter anderem Bossee (Westensee), Wellingsbüttel, Wandsbek, Gudow und Gülzow. Das Dorf umfasste 25 Wohngebäude, die im 18. und 19. Jahrhundert von Bediensteten des Gutes bewohnt waren und zugleich als Wirtschaftsgebäude dienten. Jeder landwirtschaftliche Berufsstand hatte sein eigenes Wohnhaus. Auch die medizinische Versorgung mit einem Hebammen- und einem Apothekerhaus zeigte die Fortschrittlichkeit des Gutes. Bis über den Tod hinaus kümmerte sich der Gutsherr um seine Bediensteten. Sie bekamen vererbbare Grabstellen in der Nähe der Gräber der Adelsbesitzer und der Patronatskirche.

Die Adelsfamilie von Bokwoldt, später von Buchwaldt geschrieben, war von 1480 bis zum Ende des 20. Jahrhunderts mit einer Unterbrechung von vierzig Jahren auf Pronstorf ansässig. Neben der Koppel- und Waldwirtschaft[2] war auch die Viehwirtschaft eine wichtige Einnahmequelle des Gutes, ebenso die Fischerei im Wardersee, der einen außergewöhnlichen Fischreichtum aufwies.[3]

In den Jahren 1716 bis 1728 entstand das „neue Herrenhaus“ aus roten Backsteinen mit Mansarddach im barocken Stil. (Abb. 2) Pronstorf zählt man – neben dem Herrenhaus von Gut Güldenstein – zu den Hauptwerken der Barockarchitektur[4] in Holstein.[5] Von einem Wassergraben umgeben und mit einem Zufluss zum Wardersee, inmitten von Wiesen und Wald gelegen, gehört es zu den drei adligen Herrenhäusern und Gutsanlagen am Wardersee, zusammen mit den adligen Gütern Rohlstorf und Wensin.

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Gut_Pronstorf (30.10.2023)
  2. Koppelwirtschaft hieß, dass die Felder in zehn Koppeln bewirtschaftet wurden. Fünf Koppeln lagen jeweils sechs Jahre brach und wurden als Viehweide genutzt, die anderen in der Folge mit Buchweizen, Roggen, Falghafer, Hartlandshafer bepflanzt.
  3. Vgl. Muuß 1973, S. 162.
  4. Vgl. Hootz 1968, S. 414.
  5. Vgl. Hirschfeld 1980, S. 151.
Abb. 1 Gut Pronstorf - Hoffassade
Abb. 2 Gut Pronstorf - Mansarddach