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| #<div style="margin-left:1.63cm;">'''Gartenanlagen: Garten und Park im 18. Jahrhundert'''</div>
| | <span style="color:#000000;">[https://www.gutpronstorf.de/ Gut Pronstorf] (Abb. 1)<span style="color:#0070c0;"> </span>liegt am südöstlichen Ufer des [[wikidata:Q2549093 |Warder Sees]], in der Gemeinde Wardersees, einige Kilometer östlich von Bad Segeberg in Schleswig-Holstein.<ref name="ftn1">https://de.wikipedia.org/wiki/Gut_Pronstorf (30.10.2023) |
| Die Lithografie von [[wikidata:Q1438350 |Friedrich Adolph Hornemann]] (1813–1890) aus dem Jahr 1850 zeigte das parkartige Ambiente des Gutes, deutlich begrenzt auf das unmittelbare Umfeld der Gebäude.<ref name="ftn181"><div style="margin-left:0.6cm;">Vgl. Hornemann 1850.</div></ref> <span style="color:#ff0000;">(Lithografie Abbildung 84)</span>. Heute erstreckt sich eine weitläufige Parklandschaft mit Baumgruppen und dichtem Baumbestand vom Herrenhaus südlich und westlich bis zum See. „Das Haus reicht weit in den damaligen Garten“, beklagt Detlev von Buchwaldt in einem Brief an seinen Onkel Detlev von Reventlow.<ref name="ftn182"><div style="margin-left:0.6cm;">Vgl. Rantzau1902, S. 84.</div></ref> <span style="color:#ff0000;">(Abbildungen Gemälde 85, 86, 87) </span>Ein altes Gemälde zeigt die ursprüngliche Lage des Gartens, der direkt an den [[wikidata:Q2549093 |Warder See]] mündete. Im Jahr 1728 wurde für den Hausbau bereits ein Teil des vormals breiteren südlichen Hausgrabens zugeschüttet.
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| Aufgrund der direkten Lage zum See wurde deshalb auf eine großzügige Parkanlage verzichtet. Auch reichte der See früher bis an das Herrenhaus mit Wassergraben heran. Platz für ein kleines Beetareal im Stil des damaligen Barocks gab es lediglich an der Seite zum Westerrader Weg. Heute ist dieses nicht mehr vorhanden. Auch existieren keine alten Pläne im Gutsarchiv. Lediglich ein altes Gemälde zeigt diesen kleinen barocken Garten.
| | </ref> Als Durchflussgebiet der [[wikidata:Q3302 |Trave]] und der [[wikidata:Q879299 |Bißnitz]] nach Lübeck war der [[wikidata:Q2549093 |Wardersee]] ein wichtiger Transportweg, auch zur Ostsee. Der Name dieses adeligen Gutes geht auf den wendischen Gott „Pron“ zurück, dessen Heiligtum sich lange Zeit vor Erbauung und Bewirtschaftung des Gutes dort befand. Die Endung „-torf“ entstand in der Zeit der Völkerwanderung und bedeutete nichts anderes als Dorf. Das Besondere an Gut Pronstorf war, dass zur Gesamtanlage mit Herrenhaus und Wirtschaftsgebäuden ein Dorfensemble gehörte, das in das Gut integriert wurde.<span style="color:#0070c0;"> </span>[[wikidata:Q543991 |Pronstorf]]<span style="color:#0070c0;"> </span>gehörte somit zu den wenigen Gutsanlagen Schleswig-Holsteins, die mit einem Dorfkomplex verbunden waren, wie unter anderem [[wikidata:Q894515|Bossee (Westensee)]], [[wikidata:Q881793|Wellingsbüttel]], [[wikidata:Q2548182|Wandsbek]], [[wikidata:Q58402782 |Gudow]] und [[wikidata:Q100268171|Gülzow]]. Das Dorf umfasste 25 Wohngebäude, die im 18. und 19. Jahrhundert von Bediensteten des Gutes bewohnt waren und zugleich als Wirtschaftsgebäude dienten. Jeder landwirtschaftliche Berufsstand hatte sein eigenes Wohnhaus. Auch die medizinische Versorgung mit einem Hebammen- und einem Apothekerhaus zeigte die Fortschrittlichkeit des Gutes. Bis über den Tod hinaus kümmerte sich der Gutsherr um seine Bediensteten. Sie bekamen vererbbare Grabstellen in der Nähe der Gräber der Adelsbesitzer und der [[wikidata:Q1557313 |Patronatskirche]]. |
| #<div style="margin-left:1.63cm;">'''Gartenanlagen im 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart'''</div>
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| Die jetzige Baumvegetation im Frontbereich des Hauses besteht ausschließlich aus Linden (Tilia) und einer Hängebuche (Fagus sylvatica f.pendula), die sich unmittelbar neben dem Ehrenhof befindet. Der Lindenbestand wurde erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts angelegt. Fotomaterial aus den 1930er Jahren zeigt die Bäume mit deutlich geringerem Durchmesser. Auf den bekannten Stichen von [[wikidata:Q1438350 |Friedrich Adolph Hornemann]] (1813–1890) ist ebenfalls der Baumbestand gut zu erkennen. Eine weitere Hornemann-Darstellung, die von einer erhabenen Position aus nördlicher Richtung den Ort betrachtet, zeigt weitere Baumarten in Pronstorf. Hieraus ist eindeutig zu erkennen, dass die vorherige Baumvegetation im gesamten Ort, dem damaligen italophilen kulturellen Vorbild folgend, schmalkronige Pappeln (Populus) umfasste.<ref name="ftn183"><div style="margin-left:0.6cm;"><span style="color:#000000;">Diese Vermutung wurde Graf Hans Caspar Rantzau von Frau Dr. Marita M. Meyer, Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein, bestätigt.</span></div></ref> Die Wandbemalung des Gartensaals stammt aus dem Jahr 1806 und zeigt ausschließlich italienische Landschaften und Gottheiten. Es ist zu vermuten, dass die gesamten Alleeanlagen der Ortschaft zu dieser Zeit mit schmalkronigen Pappeln angelegt wurden.
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| Auf dem ältesten Ölgemälde – aus dem 18. Jahrhundert stammend – wird das Herrenhaus aus einer erhöhten Perspektive von der Ostseite gezeigt. <span style="color:#ff0000;">(Abbildung 88) </span>Mit ziemlicher Sicherheit handelt es sich um den Standort, der auch vom [https://www.geosphere.at/de%20 Geosphere Austria] Institut bodenanalytisch untersucht und als Mottenstandort identifiziert wurde. Hieraus ergibt sich, dass die kleine barocke Gartenanlage auf der Ostseite angelegt war, da nur diese Seite die räumlichen Voraussetzungen eines solchen Gartens hatte. Es gibt derzeit noch drei markante Spitzahorne (Acer platanoides) aus der Zeit des Ölgemäldes, mit einem Stammdurchmesser von etwa 1,5 bis 2 m, die in etwa 2,5 m Höhe gekappt wurden und somit über ausladende Kronen verfügen. In einem Fall ist die Krone altersbedingt durch Abbrüche stark reduziert. Außerdem gibt es eine Rosskastanie (Aesculus) vergleichbarer Dimension, die aus derselben Zeit stammt. Diese Bäume wurden vermutlich zeitgleich mit der Anlage des Barockgartens angepflanzt.
| | Die Adelsfamilie [[wikidata:Q47528691|von Bokwoldt]], später [[wikidata:Q47528691 |von Buchwaldt]] geschrieben, war von 1480 bis zum Ende des 20. Jahrhunderts mit einer Unterbrechung von vierzig Jahren auf [[wikidata:Q543991 |Pronstorf]] ansässig. Neben der Koppel- und Waldwirtschaft<ref name="ftn100">Koppelwirtschaft hieß, dass die Felder in zehn Koppeln bewirtschaftet wurden. Fünf Koppeln lagen jeweils sechs Jahre brach und wurden als Viehweide genutzt, die anderen in der Folge mit Buchweizen, Roggen, Falghafer, Hartlandshafer bepflanzt. |
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| Erst nachdem sich der [[wikidata:Q2549093 |Wardersee]] zurückgezogen hatte, wurde ein Wassergraben angelegt. Dieser Graben wurde im Jahr 1966 jedoch zugunsten einer großen Rasenfläche zugeschüttet. Der Graben lag auf der Gartenseite und der rechten Seite vom Hof aus betrachtet. Ursprünglich reichte der See damals direkt bis an die Rückseite des Herrenhauses heran <span style="color:#ff0000;">(Gemälde Abbildung 89)</span>. An den Seitenfassaden schlossen sich Nebengebäude an. Erst im Laufe der letzten Jahrhunderte sank der Wasserspiegel. Der [[wikidata:Q88480 |Wassergraben]] sorgte dafür, dass eine Erdschicht rund 3,5 Meter unter dem Gebäude nicht austrocknete. Durch die Zuschüttung des Wassergrabens Mitte des 20. Jahrhunderts trocknete die [[wikidata:Q170449 |Modderschicht]] unter dem Herrenhaus jedoch aus und verlor dadurch an Stabilität. Das Gewicht des Gebäudes drückte immer weiter auf diese trockene Schicht, was zu Senkrissen im gesamten Haus führte. Dies machte eine Renaturierung des Grabens notwendig.
| | </ref> war auch die Viehwirtschaft eine wichtige Einnahmequelle des Gutes, ebenso die Fischerei im Wardersee, der einen außergewöhnlichen Fischreichtum aufwies.<ref name="ftn101">Vgl. Muuß 1973, S. 162. |
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| Die Wiederherstellung des Grabens von Gut Pronstorf wurde 2021 durch den Kreis Segeberg, die Wasserbehörde und die Denkmalschutzbehörde genehmigt, mit Stellungnahmen des Landesamts für Denkmalpflege Schleswig-Holstein sowie des [https://www.schleswig-holstein.de/DE/landesregierung/ministerien-behoerden/ALSH/alsh_node.html Archäologischen Landesamts Schleswig-Holstein]<span style="color:#0070c0;">.</span><ref name="ftn184"><div style="margin-left:0.6cm;">Die Anträge liegen wurden mit allen zuständigen Behörden und dem Besitzer Graf Rantzau erstellt und durchführt.</div></ref> Seit dem Herbst 2022 ist der Wassergraben wiederhergestellt und stellt heute erneut eine Verbindung zum Wardersee her. Die ursprüngliche Bepflanzung wurde einem historischen Gemälde des Hauses nachempfunden; zudem wurden Fische aus dem Wardersee wieder eingesetzt. <span style="color:#ff0000;">(Abbildungen Wassergraben 90, 91, 92, 93, 94)</span>
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| |[[Datei:Abb. 9. Gut Pronstorf – Gutsziegelei „zum Hartenkamp“, 1888-1965.jpg|mini|Abb. 9: Gut Pronstorf – Gutsziegelei „zum Hartenkamp“, 1888-1965]][[Datei:Exampleimg3.jpeg|rahmenlos|175x175px]][[Datei:Exampleimg4.jpeg|rahmenlos|175x175px]]
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| ===== Einzelnachweise =====
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| # <small>Das Herrenhaus Richter in der Datenbank der Herrenhäuser des Ostseeraums (abgerufen am 02.08.2024)</small>
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| # <small>“Herrenhäuser in Schwerin”, M. Muster, im Beispielverlag (2024)</small>
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| # <small>“Richter: Eine Familiengeschichte”, M. Muster, Architekturjournal “Beispiel” (2024)</small>
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| Das<span style="color:#0070c0;"> </span>[https://www.gutpronstorf.de/ Gut Pronstorf]<span style="color:#0563c1;"><span style="color:#0070c0;"> </u></span></span><span style="color:#ff0000;">(Abb. 1)</span><span style="color:#0070c0;"> </span>liegt am südöstlichen Ufer des [https://www.wikidata.org/wiki/Q2549093%20 Warder Sees] , in der [https://www.amt-trave-land.de/gemeinden/pronstorf/ <span style="color:#0070c0;">Gemeinde </span>Wardersees]<span style="color:#0070c0;"> ,</span> einige Kilometer östlich von Bad Segeberg in Schleswig-Holstein.<ref name="ftn1">https://de.wikipedia.org/wiki/Gut_Pronstorf (30.10.2023)
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| </ref> Als Durchflussgebiet der [https://www.wikidata.org/wiki/Q3302%20 Trave] und der [https://www.wikidata.org/wiki/Q879299%20 Bißnitz] nach Lübeck war der [https://www.wikidata.org/wiki/Q2549093%20 Wardersee] ein wichtiger Transportweg, auch zur Ostsee. Der Name dieses adeligen Gutes geht auf den wendischen Gott „Pron“ zurück, dessen Heiligtum sich lange Zeit vor Erbauung und Bewirtschaftung des Gutes dort befand. Die Endung „-torf“ entstand in der Zeit der Völkerwanderung und bedeutete nichts anderes als Dorf. Das Besondere an Gut Pronstorf war, dass zur Gesamtanlage mit Herrenhaus und Wirtschaftsgebäuden ein Dorfensemble gehörte, das in das Gut integriert wurde<span style="color:#0070c0;"> </span>[https://www.wikidata.org/wiki/Q543991%20 Pronstorf]<span style="color:#0070c0;"> </span>gehörte somit zu den wenigen Gutsanlagen Schleswig-Holsteins, die mit einem Dorfkomplex verbunden waren, wie unter anderem [https://www.wikidata.org/wiki/Q894515 Bossee (Westensee)], [https://www.wikidata.org/wiki/Q881793 Wellingsbüttel], [https://www.wikidata.org/wiki/Q2548182 Wandsbek], [https://www.wikidata.org/wiki/Q58402782%20 Gudow] und [https://www.wikidata.org/wiki/Q100268171 Gülzow]. Das Dorf umfasste 25 Wohngebäude, die im 18. und 19. Jahrhundert von Bediensteten des Gutes bewohnt waren und zugleich als Wirtschaftsgebäude dienten. Jeder landwirtschaftliche Berufsstand hatte sein eigenes Wohnhaus. Auch die medizinische Versorgung mit einem Hebammen- und einem Apothekerhaus zeigte die Fortschrittlichkeit des Gutes. Bis über den Tod hinaus kümmerte sich der Gutsherr um seine Bediensteten. Sie bekamen vererbbare Grabstellen in der Nähe der Gräber der Adelsbesitzer und der [https://www.wikidata.org/wiki/Q1557313%20 Patronatskirche].
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| Die Adelsfamilie [https://www.wikidata.org/wiki/Q47528691 von Bokwoldt] , später [https://www.wikidata.org/wiki/Q47528691%20 von Buchwaldt] geschrieben, war von 1480 bis zum Ende des 20. Jahrhunderts mit einer Unterbrechung von vierzig Jahren auf[https://www.wikidata.org/wiki/Q543991%20 Pronstorf] ansässig. Neben der Koppel- und Waldwirtschaft<ref name="ftn100">Koppelwirtschaft hieß, dass die Felder in zehn Koppeln bewirtschaftet wurden. Fünf Koppeln lagen jeweils sechs Jahre brach und wurden als Viehweide genutzt, die anderen in der Folge mit Buchweizen, Roggen, Falghafer, Hartlandshafer bepflanzt.
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| </ref> war auch die Viehwirtschaft eine wichtige Einnahmequelle des Gutes, ebenso die Fischerei im Wardersee, der einen außergewöhnlichen Fischreichtum aufwies.<ref name="ftn101">Vgl. Muuß 1973, S. 162.
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| In den Jahren 1716 bis 1728 entstand das „neue Herrenhaus“ aus roten Backsteinen mit<span style="color:#0070c0;"> </span>[https://www.wikidata.org/wiki/Q1891085%20 Mansarddach]<span style="color:#0563c1;"> </u></span>im barocken Stil <span style="color:#ff0000;">(Abb. 2).</span> Pronstorf zählt man – neben dem Herrenhaus von [https://www.wikidata.org/wiki/Q1556936%20%20 Gut Güldenstein] – zu den Hauptwerken der Barockarchitektur<ref name="ftn102">Vgl. Hootz 1968, S. 414. | | In den Jahren 1716 bis 1728 entstand das „neue Herrenhaus“ aus roten Backsteinen mit<span style="color:#0070c0;"> </span>[[wikidata:Q1891085 |Mansarddach]]<span style="color:#0563c1;"> </span>im barocken Stil. (Abb. 2) Pronstorf zählt man – neben dem Herrenhaus von [[wikidata:Q1556936 |Gut Güldenstein]] – zu den Hauptwerken der Barockarchitektur<ref name="ftn102">Vgl. Hootz 1968, S. 414. |
| </ref> in Holstein.<ref name="ftn103">Vgl. Hirschfeld 1980, S. 151.
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| </ref> Von einem Wassergraben umgeben und mit einem Zufluss zum Wardersee, inmitten von Wiesen und Wald gelegen, gehört es zu den drei adligen Herrenhäusern und Gutsanlagen am Wardersee, zusammen mit den adligen Gütern [https://www.wikidata.org/wiki/Q1557022%20 Rohlstorf] und [https://www.wikidata.org/wiki/Q1557079 Wensin].
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| ===== Einzelnachweise =====
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| # <small>Das Herrenhaus Richter in der Datenbank der Herrenhäuser des Ostseeraums (abgerufen am 02.08.2024)</small>
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| # <small>“Herrenhäuser in Schwerin”, M. Muster, im Beispielverlag (2024)</small>
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| # <small>“Richter: Eine Familiengeschichte”, M. Muster, Architekturjournal “Beispiel” (2024)</small>
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| [[Stola/Forschungsstand#%20ftnref1|[1]]] Vgl. <nowiki>https://suecia.kb.se/F/?func=find-b&local_base=sah</nowiki> (01.11.2023); <nowiki>https://www.alvin-portal.org/alvin/view.jsf?pid=alvin-record%3A80130&dswid=4154</nowiki> (09.02.2024) und Suecia Antiqua et Hodierna 1716. Das Werk enthält vor allem Ansichten von Schlössern und Herrenhäusern aus dem späten 17. Jahrhundert bis etwas nach der Jahrhundertwende.
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| [[Stola/Forschungsstand#%20ftnref2|[2]]] Der Vorgängerbau in Stola war vermutlich nicht neu und repräsentativ genug, um aufgenommen zu werden.
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| Das<span style="color:#0070c0;"> </span>[https://www.gutpronstorf.de/ Gut Pronstorf]<span style="color:#0563c1;"><span style="color:#0070c0;"> </u></span></span><span style="color:#ff0000;">(Abb. 1)</span><span style="color:#0070c0;"> </span>liegt am südöstlichen Ufer des [https://www.wikidata.org/wiki/Q2549093%20 Warder Sees] , in der [https://www.amt-trave-land.de/gemeinden/pronstorf/ <span style="color:#0070c0;">Gemeinde </span>Wardersees]<span style="color:#0070c0;"> ,</span> einige Kilometer östlich von Bad Segeberg in Schleswig-Holstein.<ref name="ftn1">https://de.wikipedia.org/wiki/Gut_Pronstorf (30.10.2023)
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| </ref> Als Durchflussgebiet der [https://www.wikidata.org/wiki/Q3302%20 Trave] und der [https://www.wikidata.org/wiki/Q879299%20 Bißnitz] nach Lübeck war der [https://www.wikidata.org/wiki/Q2549093%20 Wardersee] ein wichtiger Transportweg, auch zur Ostsee. Der Name dieses adeligen Gutes geht auf den wendischen Gott „Pron“ zurück, dessen Heiligtum sich lange Zeit vor Erbauung und Bewirtschaftung des Gutes dort befand. Die Endung „-torf“ entstand in der Zeit der Völkerwanderung und bedeutete nichts anderes als Dorf. Das Besondere an Gut Pronstorf war, dass zur Gesamtanlage mit Herrenhaus und Wirtschaftsgebäuden ein Dorfensemble gehörte, das in das Gut integriert wurde<span style="color:#0070c0;"> </span>[https://www.wikidata.org/wiki/Q543991%20 Pronstorf]<span style="color:#0070c0;"> </span>gehörte somit zu den wenigen Gutsanlagen Schleswig-Holsteins, die mit einem Dorfkomplex verbunden waren, wie unter anderem [https://www.wikidata.org/wiki/Q894515 Bossee (Westensee)], [https://www.wikidata.org/wiki/Q881793 Wellingsbüttel], [https://www.wikidata.org/wiki/Q2548182 Wandsbek], [https://www.wikidata.org/wiki/Q58402782%20 Gudow] und [https://www.wikidata.org/wiki/Q100268171 Gülzow]. Das Dorf umfasste 25 Wohngebäude, die im 18. und 19. Jahrhundert von Bediensteten des Gutes bewohnt waren und zugleich als Wirtschaftsgebäude dienten. Jeder landwirtschaftliche Berufsstand hatte sein eigenes Wohnhaus. Auch die medizinische Versorgung mit einem Hebammen- und einem Apothekerhaus zeigte die Fortschrittlichkeit des Gutes. Bis über den Tod hinaus kümmerte sich der Gutsherr um seine Bediensteten. Sie bekamen vererbbare Grabstellen in der Nähe der Gräber der Adelsbesitzer und der [https://www.wikidata.org/wiki/Q1557313%20 Patronatskirche].
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| Die Adelsfamilie [https://www.wikidata.org/wiki/Q47528691 von Bokwoldt] , später [https://www.wikidata.org/wiki/Q47528691%20 von Buchwaldt] geschrieben, war von 1480 bis zum Ende des 20. Jahrhunderts mit einer Unterbrechung von vierzig Jahren auf[https://www.wikidata.org/wiki/Q543991%20 Pronstorf] ansässig. Neben der Koppel- und Waldwirtschaft<ref name="ftn100">Koppelwirtschaft hieß, dass die Felder in zehn Koppeln bewirtschaftet wurden. Fünf Koppeln lagen jeweils sechs Jahre brach und wurden als Viehweide genutzt, die anderen in der Folge mit Buchweizen, Roggen, Falghafer, Hartlandshafer bepflanzt.
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| </ref> war auch die Viehwirtschaft eine wichtige Einnahmequelle des Gutes, ebenso die Fischerei im Wardersee, der einen außergewöhnlichen Fischreichtum aufwies.<ref name="ftn101">Vgl. Muuß 1973, S. 162.
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| In den Jahren 1716 bis 1728 entstand das „neue Herrenhaus“ aus roten Backsteinen mit<span style="color:#0070c0;"> </span>[https://www.wikidata.org/wiki/Q1891085%20 Mansarddach]<span style="color:#0563c1;"> </u></span>im barocken Stil <span style="color:#ff0000;">(Abb. 2).</span> Pronstorf zählt man – neben dem Herrenhaus von [https://www.wikidata.org/wiki/Q1556936%20%20 Gut Güldenstein] – zu den Hauptwerken der Barockarchitektur<ref name="ftn102">Vgl. Hootz 1968, S. 414.
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| </ref> in Holstein.<ref name="ftn103">Vgl. Hirschfeld 1980, S. 151. | | </ref> in Holstein.<ref name="ftn103">Vgl. Hirschfeld 1980, S. 151. |
| </ref> Von einem Wassergraben umgeben und mit einem Zufluss zum Wardersee, inmitten von Wiesen und Wald gelegen, gehört es zu den drei adligen Herrenhäusern und Gutsanlagen am Wardersee, zusammen mit den adligen Gütern [https://www.wikidata.org/wiki/Q1557022%20 Rohlstorf] und [https://www.wikidata.org/wiki/Q1557079 Wensin].
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| | </ref> Von einem Wassergraben umgeben und mit einem Zufluss zum Wardersee, inmitten von Wiesen und Wald gelegen, gehört es zu den drei adligen Herrenhäusern und Gutsanlagen am Wardersee, zusammen mit den adligen Gütern [[wikidata:Q1557022 |Rohlstorf]] und [[wikidata:Q1557079|Wensin]]. |
| ===== Einzelnachweise =====
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| <references/> | | |[[Datei:Abb.1. Gut Pronstorf - Hoffassade.jpg|mini|Abb. 1 Gut Pronstorf - Hoffassade]][[Datei:Abb. 2- Gut Pronstorf - Mansarddach.jpg|mini|Abb. 2 Gut Pronstorf - Mansarddach]] |
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| ===== Einzelnachweise =====
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| # <small>Das Herrenhaus Richter in der Datenbank der Herrenhäuser des Ostseeraums (abgerufen am 02.08.2024)</small>
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| # <small>“Herrenhäuser in Schwerin”, M. Muster, im Beispielverlag (2024)</small>
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| # <small>“Richter: Eine Familiengeschichte”, M. Muster, Architekturjournal “Beispiel” (2024)</small>
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| Das<span style="color:#0070c0;"> </span>[https://www.gutpronstorf.de/ Gut Pronstorf]<span style="color:#0563c1;"><span style="color:#0070c0;"> </u></span></span><span style="color:#ff0000;">(Abb. 1)</span><span style="color:#0070c0;"> </span>liegt am südöstlichen Ufer des [https://www.wikidata.org/wiki/Q2549093%20 Warder Sees] , in der [https://www.amt-trave-land.de/gemeinden/pronstorf/ <span style="color:#0070c0;">Gemeinde </span>Wardersees]<span style="color:#0070c0;"> ,</span> einige Kilometer östlich von Bad Segeberg in Schleswig-Holstein.<ref name="ftn1">https://de.wikipedia.org/wiki/Gut_Pronstorf (30.10.2023)
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| </ref> Als Durchflussgebiet der [https://www.wikidata.org/wiki/Q3302%20 Trave] und der [https://www.wikidata.org/wiki/Q879299%20 Bißnitz] nach Lübeck war der [https://www.wikidata.org/wiki/Q2549093%20 Wardersee] ein wichtiger Transportweg, auch zur Ostsee. Der Name dieses adeligen Gutes geht auf den wendischen Gott „Pron“ zurück, dessen Heiligtum sich lange Zeit vor Erbauung und Bewirtschaftung des Gutes dort befand. Die Endung „-torf“ entstand in der Zeit der Völkerwanderung und bedeutete nichts anderes als Dorf. Das Besondere an Gut Pronstorf war, dass zur Gesamtanlage mit Herrenhaus und Wirtschaftsgebäuden ein Dorfensemble gehörte, das in das Gut integriert wurde<span style="color:#0070c0;"> </span>[https://www.wikidata.org/wiki/Q543991%20 Pronstorf]<span style="color:#0070c0;"> </span>gehörte somit zu den wenigen Gutsanlagen Schleswig-Holsteins, die mit einem Dorfkomplex verbunden waren, wie unter anderem [https://www.wikidata.org/wiki/Q894515 Bossee (Westensee)], [https://www.wikidata.org/wiki/Q881793 Wellingsbüttel], [https://www.wikidata.org/wiki/Q2548182 Wandsbek], [https://www.wikidata.org/wiki/Q58402782%20 Gudow] und [https://www.wikidata.org/wiki/Q100268171 Gülzow]. Das Dorf umfasste 25 Wohngebäude, die im 18. und 19. Jahrhundert von Bediensteten des Gutes bewohnt waren und zugleich als Wirtschaftsgebäude dienten. Jeder landwirtschaftliche Berufsstand hatte sein eigenes Wohnhaus. Auch die medizinische Versorgung mit einem Hebammen- und einem Apothekerhaus zeigte die Fortschrittlichkeit des Gutes. Bis über den Tod hinaus kümmerte sich der Gutsherr um seine Bediensteten. Sie bekamen vererbbare Grabstellen in der Nähe der Gräber der Adelsbesitzer und der [https://www.wikidata.org/wiki/Q1557313%20 Patronatskirche].
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| Die Adelsfamilie [https://www.wikidata.org/wiki/Q47528691 von Bokwoldt] , später [https://www.wikidata.org/wiki/Q47528691%20 von Buchwaldt] geschrieben, war von 1480 bis zum Ende des 20. Jahrhunderts mit einer Unterbrechung von vierzig Jahren auf[https://www.wikidata.org/wiki/Q543991%20 Pronstorf] ansässig. Neben der Koppel- und Waldwirtschaft<ref name="ftn100">Koppelwirtschaft hieß, dass die Felder in zehn Koppeln bewirtschaftet wurden. Fünf Koppeln lagen jeweils sechs Jahre brach und wurden als Viehweide genutzt, die anderen in der Folge mit Buchweizen, Roggen, Falghafer, Hartlandshafer bepflanzt.
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| </ref> war auch die Viehwirtschaft eine wichtige Einnahmequelle des Gutes, ebenso die Fischerei im Wardersee, der einen außergewöhnlichen Fischreichtum aufwies.<ref name="ftn101">Vgl. Muuß 1973, S. 162.
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| In den Jahren 1716 bis 1728 entstand das „neue Herrenhaus“ aus roten Backsteinen mit<span style="color:#0070c0;"> </span>[https://www.wikidata.org/wiki/Q1891085%20 Mansarddach]<span style="color:#0563c1;"> </u></span>im barocken Stil <span style="color:#ff0000;">(Abb. 2).</span> Pronstorf zählt man – neben dem Herrenhaus von [https://www.wikidata.org/wiki/Q1556936%20%20 Gut Güldenstein] – zu den Hauptwerken der Barockarchitektur<ref name="ftn102">Vgl. Hootz 1968, S. 414.
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| </ref> in Holstein.<ref name="ftn103">Vgl. Hirschfeld 1980, S. 151. | |
| </ref> Von einem Wassergraben umgeben und mit einem Zufluss zum Wardersee, inmitten von Wiesen und Wald gelegen, gehört es zu den drei adligen Herrenhäusern und Gutsanlagen am Wardersee, zusammen mit den adligen Gütern [https://www.wikidata.org/wiki/Q1557022%20 Rohlstorf] und [https://www.wikidata.org/wiki/Q1557079 Wensin]. | |
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| [[Datei:Abb.1. Gut Pronstorf - Hoffassade.jpg|mini|Abb. 1: Gut Pronstorf - Hoffassade]][[Datei:Abb.1. Gut Pronstorf - Hoffassade.jpg|rahmenlos|175x175px]][[Datei:Abb. 2- Gut Pronstorf - Mansarddach.jpg|rahmenlos|175x175px]]|[[Datei:Abb. 2- Gut Pronstorf - Mansarddach.jpg|mini|Abb. 2: Gut Pronstorf - Mansarddach]]
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