Pronstorf/10. Wirtschaftsgebäude: Unterschied zwischen den Versionen

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<span style="color:#000000;">Die Wirtschaftsgebäude im Ort befanden sich entlang der Ortsstraßen, der Lindenstraße und dem Hartenkamp. An der Kirche lagen die ursprünglichen Wohn- und Wirtschaftshäuser und der Friedhof. Auf einem Ortsplan ist die Lage der Häuser verzeichnet (Abb. 95).</span>


'''Friedrich Christian von Buchwaldt 1804'''–'''1822'''
Die Schmiede wurde als eingeschossiger Backsteinbau Anfang des 20. Jahrhunderts neu errichtet, die Meierei hingegen bereits 1833/1848 als eingeschossiger Backsteinbau neu gebaut. Eine Abbildung des Hauses befindet sich im Gutsarchiv Pronstorf.


{{anchor|Hlk169596739}} Friedrich Christian von Buchwaldt (1761–1822), königlich dänischer Kammerherr, übernahm Pronstorf im Jahre 1804. Er lebte abwechselnd in Pronstorf und in Kiel und heiratete zweimal, da seine erste Ehefrau an Schwindsucht starb.<ref name="ftn147">Vgl. Rantzau 1902, S. 91.
<div style="color:#000000;">
<span style="color:#000000;">Das Melkerhaus wurde im 19. Jahrhundert als eingeschossiger Backsteinbau errichtet, ebenso der Neubau des Schafstalles.</span>[[#ftn2|<sup>[2]</sup>]]<span style="color:#000000;"> </span><span style="color:#000000;">Das Gebäude der Gärtnerei war ein Fachwerkbau (ohne Erbauungsdatum). Eine Abbildung des Hauses befindet sich ebenfalls im Gutsarchiv Pronstorf.</span>


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<span style="color:#000000;">Als ein reetgedecktes Fachwerkhaus wurde die Försterei im Jahre 1939 erbaut. Heute existiert das Gebäude nicht mehr.</span>


<span style="color:#000000;">Der Tanzsaal diente früher als Festsaal des Dorfes. Die Erntefeste mit allen Landarbeitern wurden dort gefeiert. Im 19. Jahrhundert erfolgte ein Neubau.</span>


<span style="color:#000000;">Das Brauhaus wurde zwischen 1714 und 1859 erbaut. Es diente zeitweilig als Wohnhaus der Familie von Buchwaldt, bevor das Herrenhaus fertiggestellt wurde. Es war massiv gebaut und innen mit Eichenholz ausgestattet. Im Dachstuhl an der Frontseite brachte man das in Sandstein gehauene Buchwaldtsche Wappen an (Abb. 96).</span><span style="color:#ff0000;"> </span><span style="color:#000000;">Das Brauhaus enthielt zwei geräumige Vordielen, jeweils mit einer Haustür zur Hofseite hin. Eine Diele diente vermutlich als Küche, und in den Gebäuden um den Hof herum befanden sich die Kammern und Stuben. Unter der Südseite wurden tiefe Brau- und Lagerungskeller angelegt.</span>[[#ftn5|<sup>[5]</sup>]]<span style="color:#000000;"> </span><span style="color:#000000;">Heute existiert dieses Gebäude nicht mehr.</span>


'''Caspar von Buchwaldt 1822 bis 1875'''
<span style="color:#000000;">Die Kutscherkate wurde ebenfalls als eingeschossiger Backsteinbau im 19. Jahrhundert errichtet und in das Dorfensemble eingereiht. Ebenso die Alte Post – sie entstand im 19. Jahrhundert als Backsteinbau.</span>


Sein ältester Sohn Caspar von Buchwald (1797–1875) und dessen Ehefrau Sophie Adelaide (1811–1887) bekamen eine Tochter, {{anchor|Hlk169597695}} Adelheit Louise von Buchwaldt (1847–1932).<ref name="ftn148">Vgl. Rantzau 1902, S. 91.
<span style="color:#000000;">Das Amtsgebäude entstand im Jahre 1924 als eingeschossiger Backsteinbau, ebenso die Amtsdienerwohnung. Dieses Backsteingebäude wurde auch im 19. Jahrhundert errichtet und passte sich in das einheitliche Gebäudegefüge im Dorf ein. Den Neubau des Inspektorates errichtete man im Jahr 1859. Erbaut als neogotischer Backsteinbau, befand es sich in einer Straßenkurve in der Nähe des Torhauses. Pronstorf hatte zur medizinischen Versorgung auch ein Apothekerhaus und ein Hebammenhaus. Leider sind keine genauen Daten über diese Häuser mehr vorhanden. Sie befanden sich aber recht zentral in der Dorfmitte.</span>


</ref>
====Das Dorf====
<span style="color:#000000;">Das Dorf in seiner heutigen Gestalt ist jüngeren Datums und lässt sich verschiedenen Epochen zurechnen. Östlich der Straße bis hin zur Kirche gehörten die Gebäude der verschiedenen Berufsstände zum erweiterten Gutskomplex. Hier stammten die Gebäude überwiegend aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Viele Straßen und Wege wurden von Alleen gesäumt, welche entlang der Straßen zu den Nachbarorten führten. Der überwiegende Teil der Gebäude, Gartenanlagen und Alleen sind heute Kulturdenkmale. (Landesdenkmalamt Kiel)</span><span style="color:#0070c0;">&nbsp;</span><span style="color:#000000;">Ihre Erhaltung ist eine große Aufgabe. Zuletzt konnte von 2001 bis 2004 die Sanierung mehrerer Gebäude mit Dorfentwicklungsmitteln des Landes gefördert werden.</span>


<span style="color:#000000;">Aufgrund des Privatbesitzes der Häuser im Ort und der Grabstellen des Gutsfriedhofs wird auf Bilder verzichtet. Die Bilder können auf Anfrage im Bildarchiv des Herrenhauszentrums eingesehen werden, dürfen jedoch nicht ohne Einwilligung der Besitzer vervielfältigt werden.</span>


'''Adelheit Louise von Buchwaldt''' '''bis 1932'''
</div><div style="margin-left:0cm;margin-right:0cm;">[[#ftnref2|[2]]]<span style="color:#000000;">&nbsp;</span><span style="color:#000000;">www.amt-trave-land.de/amtsverwaltung/attraktionspunkte/gutsbezirkpronstorf. (06.02.2023)</span></div><div style="margin-left:0cm;margin-right:0cm;">[[#ftnref3|[3]]]<span style="color:#000000;">&nbsp;</span><span style="color:#000000;">www.amt-trave-land.de/amtsverwaltung/attraktionspunkte/gutsbezirkpronstorf. (06.02.2023)</span></div><div style="margin-left:0cm;margin-right:0cm;">[[#ftnref4|[4]]]<span style="color:#000000;">&nbsp;</span><span style="color:#000000;">www.amt-trave-land.de/amtsverwaltung/attraktionspunkte/gutsbezirkpronstorf. (06.02.2023)</span></div><div style="margin-left:0cm;margin-right:0cm;">[[#ftnref5|[5]]]<span style="color:#000000;"> </span><span style="color:#000000;">Vgl. Rantzau, 1902, S. 83.</span></div><div style="margin-left:0cm;margin-right:0cm;">[[#ftnref6|[6]]]<span style="color:#000000;">&nbsp;</span><span style="color:#000000;">www.amt-trave-land.de/amtsverwaltung/attraktionspunkte/gutsbezirkpronstorf. (06.02.2023)</span></div><div style="margin-left:0cm;margin-right:0cm;">[[#ftnref7|[7]]]<span style="color:#000000;"> </span><span style="color:#000000;">www.amt-trave-land.de/amtsverwaltung/attraktionspunkte/gutsbezirkpronstorf. (06.02.2023)</span></div>


Sie heiratete Otto August Christian Carl Johann Wilhelm zu Rantzau (1835–1910) und war die letzte Buchwaldtsche Erbin von Pronstorf. Sie ordnete das Gutsarchiv, welches bis heute besteht.<ref name="ftn149">Vgl. Rantzau 1902, S. 92.


</ref> Ebenso verfasste sie 1902 die Chronik von Pronstorf.<ref name="ftn150">Vgl. Rantzau 1902.
|[[Datei:Abb 95 Pronstorf – Attraktionspunkt Gutsareal und Ortsgebäude.png|alternativtext=Abb. 95 Pronstorf – Attraktionspunkt Gutsareal und Ortsgebäude, Amtsverwaltung Amt Trave-Land|mini|Abb. 95 Pronstorf – Attraktionspunkt Gutsareal und Ortsgebäude]][[Datei:Abb 96 Wappen Familie von Buchwaldt.jpg|alternativtext=Abb. 96 Wappen Familie von Buchwaldt, https://de.wikipedia.org/wiki/Buchwaldt_%28Adelsgeschlecht%29|mini|Abb. 96 Wappen Familie von Buchwaldt]]


</ref> Durch ihre Heirat wechselte der Adelsname von Buchwaldt zu Rantzau.<ref name="ftn151">Vgl. Rantzau 1902, S. 92.
</ref>
'''Otto August Christian Carl Johann Wilhelm zu Rantzau'''
{{anchor|Hlk169602640}} Otto August Christian Carl Johann Wilhelm zu Rantzau (1835–1910) war ein deutscher Hofbeamter, Beamter im Auswärtigen Dienst, Rittergutsbesitzer und Parlamentarier. Er heiratete Adelheit Louise von Buchwaldt (1847–1932). Das Paar hatte fünf Kinder.<ref name="ftn152">https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_zu_Rantzau_(Politiker)
</ref>
'''Hans Kaspar Kuno Friedrich zu Rantzau''' '''1910'''–'''1952'''
Hans Kaspar Kuno Friedrich zu Rantzau (1876–1952) und Emma Karoline Julia Gabriele Nancy Rantzau''' '''(1891–1977) sind die neuen Besitzer von Pronstorf. In ihrer Ehe werden drei Kinder geboren. Hans war Regierungsassessor. Sein Sohn folgte ihm als Nachfolger in Pronstorf.<ref name="ftn153">https://finnholbek.dk/getperson.php?personID=I101394&tree=2
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'''Kuno Emil Ludwig Johann Friedrich Detlev Otto Rantzau ab 1952'''
Kuno Emil Ludwig Johann Friedrich Detlev Otto Rantzau (1927–2018) heiratet Ursula von [https://www.wikidata.org/wiki/Q1821235%20 Lettow-Vorbeck] (geb.1927). In Ihrer Ehe werden ebenfalls drei Kinder geboren.<ref name="ftn154">https://finnholbek.dk/getperson.php?personID=I101400&tree=2
</ref>
'''Christian Karl Detlev Magnus zu Rantzau'''
Christian Karl Detlev Magnus zu Rantzau (1924–2002) heiratet Héloise von Lettow-Vorbeck (1923–2018). Sie bekommen drei Kinder: Bettina Gräfin zu Rantzau (s.a.), {{anchor|Hlk169599664}} Hans Caspar Graf zu Rantzau (s.a.) und Caroline Gräfin Rantzau (geb.1962), die heutige [[wikidata:Q155594|Herzogin von Oldenburg]].<ref name="ftn155">https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Anton_G%C3%BCnther_Herzog_von_Oldenburg&oldid=231882923
</ref>
'''Hans Caspar Graf zu Rantzau ab 2002'''
Hans Caspar Graf zu Rantzau (s.a.) ist der heutige Besitzer. Er lebt mit seiner Frau Gräfin Antje zu Rantzau (s.a.), geb. zum Felde, im Herrenhaus Pronstorf und verwaltet das Gut.<ref name="ftn156">Vgl. Rantzau 1902, S. 92.
</ref> Das Paar hat eine Tochter, Anna zu Rantzau (s.a.).
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Aktuelle Version vom 11. Februar 2025, 11:25 Uhr

Die Wirtschaftsgebäude im Ort befanden sich entlang der Ortsstraßen, der Lindenstraße und dem Hartenkamp. An der Kirche lagen die ursprünglichen Wohn- und Wirtschaftshäuser und der Friedhof. Auf einem Ortsplan ist die Lage der Häuser verzeichnet (Abb. 95).

Die Schmiede wurde als eingeschossiger Backsteinbau Anfang des 20. Jahrhunderts neu errichtet, die Meierei hingegen bereits 1833/1848 als eingeschossiger Backsteinbau neu gebaut. Eine Abbildung des Hauses befindet sich im Gutsarchiv Pronstorf.

Das Melkerhaus wurde im 19. Jahrhundert als eingeschossiger Backsteinbau errichtet, ebenso der Neubau des Schafstalles.[2] Das Gebäude der Gärtnerei war ein Fachwerkbau (ohne Erbauungsdatum). Eine Abbildung des Hauses befindet sich ebenfalls im Gutsarchiv Pronstorf.

Als ein reetgedecktes Fachwerkhaus wurde die Försterei im Jahre 1939 erbaut. Heute existiert das Gebäude nicht mehr.

Der Tanzsaal diente früher als Festsaal des Dorfes. Die Erntefeste mit allen Landarbeitern wurden dort gefeiert. Im 19. Jahrhundert erfolgte ein Neubau.

Das Brauhaus wurde zwischen 1714 und 1859 erbaut. Es diente zeitweilig als Wohnhaus der Familie von Buchwaldt, bevor das Herrenhaus fertiggestellt wurde. Es war massiv gebaut und innen mit Eichenholz ausgestattet. Im Dachstuhl an der Frontseite brachte man das in Sandstein gehauene Buchwaldtsche Wappen an (Abb. 96). Das Brauhaus enthielt zwei geräumige Vordielen, jeweils mit einer Haustür zur Hofseite hin. Eine Diele diente vermutlich als Küche, und in den Gebäuden um den Hof herum befanden sich die Kammern und Stuben. Unter der Südseite wurden tiefe Brau- und Lagerungskeller angelegt.[5] Heute existiert dieses Gebäude nicht mehr.

Die Kutscherkate wurde ebenfalls als eingeschossiger Backsteinbau im 19. Jahrhundert errichtet und in das Dorfensemble eingereiht. Ebenso die Alte Post – sie entstand im 19. Jahrhundert als Backsteinbau.

Das Amtsgebäude entstand im Jahre 1924 als eingeschossiger Backsteinbau, ebenso die Amtsdienerwohnung. Dieses Backsteingebäude wurde auch im 19. Jahrhundert errichtet und passte sich in das einheitliche Gebäudegefüge im Dorf ein. Den Neubau des Inspektorates errichtete man im Jahr 1859. Erbaut als neogotischer Backsteinbau, befand es sich in einer Straßenkurve in der Nähe des Torhauses. Pronstorf hatte zur medizinischen Versorgung auch ein Apothekerhaus und ein Hebammenhaus. Leider sind keine genauen Daten über diese Häuser mehr vorhanden. Sie befanden sich aber recht zentral in der Dorfmitte.

Das Dorf

Das Dorf in seiner heutigen Gestalt ist jüngeren Datums und lässt sich verschiedenen Epochen zurechnen. Östlich der Straße bis hin zur Kirche gehörten die Gebäude der verschiedenen Berufsstände zum erweiterten Gutskomplex. Hier stammten die Gebäude überwiegend aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Viele Straßen und Wege wurden von Alleen gesäumt, welche entlang der Straßen zu den Nachbarorten führten. Der überwiegende Teil der Gebäude, Gartenanlagen und Alleen sind heute Kulturdenkmale. (Landesdenkmalamt Kiel) Ihre Erhaltung ist eine große Aufgabe. Zuletzt konnte von 2001 bis 2004 die Sanierung mehrerer Gebäude mit Dorfentwicklungsmitteln des Landes gefördert werden.

Aufgrund des Privatbesitzes der Häuser im Ort und der Grabstellen des Gutsfriedhofs wird auf Bilder verzichtet. Die Bilder können auf Anfrage im Bildarchiv des Herrenhauszentrums eingesehen werden, dürfen jedoch nicht ohne Einwilligung der Besitzer vervielfältigt werden.

[2] www.amt-trave-land.de/amtsverwaltung/attraktionspunkte/gutsbezirkpronstorf. (06.02.2023)
[3] www.amt-trave-land.de/amtsverwaltung/attraktionspunkte/gutsbezirkpronstorf. (06.02.2023)
[4] www.amt-trave-land.de/amtsverwaltung/attraktionspunkte/gutsbezirkpronstorf. (06.02.2023)
[5] Vgl. Rantzau, 1902, S. 83.
[6] www.amt-trave-land.de/amtsverwaltung/attraktionspunkte/gutsbezirkpronstorf. (06.02.2023)
[7] www.amt-trave-land.de/amtsverwaltung/attraktionspunkte/gutsbezirkpronstorf. (06.02.2023)


Abb. 95 Pronstorf – Attraktionspunkt Gutsareal und Ortsgebäude, Amtsverwaltung Amt Trave-Land
Abb. 95 Pronstorf – Attraktionspunkt Gutsareal und Ortsgebäude
Abb. 96 Wappen Familie von Buchwaldt, https://de.wikipedia.org/wiki/Buchwaldt_%28Adelsgeschlecht%29
Abb. 96 Wappen Familie von Buchwaldt