Österbybruk/05. Wirtschaftlicher Kontext: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Herrenhäuser
Wechseln zu: Navigation, Suche
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
 
(49 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{DISPLAYTITLE:{{SUBPAGENAME}}}}
{{#subpages:{{BASEPAGENAME}}|pathstyle=subpagename}}
<div class="content">
{|
{|
|leave blank, so we can add automated content later
|[[Datei:Exampleimg1.jpeg|rahmenlos]]
|-
|
|
==== Sekundärliteratur ====
Die wallonische Eisenhütte in Österbybruk war Bestandteil des weitverzweigten europäischen Eisenhandels, der seit etwa Mitte des 17. Jahrhunderts zu einem der wichtigsten Handelszweige des Ostseeraums aufstieg.<ref>Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 49–51.</ref> Insbesondere motiviert durch die Übernahme mehrerer Eisenhütten in [https://de.wikipedia.org/wiki/Uppland Uppland] durch [https://sok.riksarkivet.se/sbl/artikel/17316 Willem De Besche] und [https://sok.riksarkivet.se/sbl/artikel/17354 Louis De Geer] und die damit verbundenen Anreize wanderten in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts circa 1200 Wallonen aus der wallonischen Region im heutigen Belgien hauptsächlich nach [https://de.wikipedia.org/wiki/Uppland Uppland] ein. Mit Österby, [https://sv.wikipedia.org/wiki/Lövstabruk Lövsta] und [https://sv.wikipedia.org/wiki/Gimo Gimo] kontrollierte Louis De Geer etwa 1/3 der regionalen Eisenproduktion. Die Familie hielt bis in das 18. Jahrhundert hinein enge geschäftliche Verbindungen nach Holland.<ref>Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 75.</ref> Das transnationale Element der wallonischen Arbeiterschaft, über Generationen in Österbybruk präsent, wird bereits in der Beschreibung von Rollin 1841 als Besonderheit der schwedischen Eisenhüttenlandschaft hervorgehoben.<ref>Vgl. Rollin 1841; siehe auch Hedberg 2013, S. 32–33.</ref> Österbybruk bietet damit nicht nur ein Beispiel für den Wissens- und Techniktransfer in den Ostseeraum, sondern wurde über die europaweit bedienten Absatzmärkte ebenso Teil eines internationalen Handelsnetzwerks.
In der wichtigsten zeitgenössischen Publikation mit Ansichten von Schwedens Schlössern und Herrenhäusern vor allem des 17. Jahrhunderts, Erik Dahlbergs ''Suecia Antiqua et Hodierna [...]'',[[Stola/Forschungsstand#%20ftn1|[1]]] ist Stola nicht verzeichnet, vielleicht weil der Neubau des Herrenhauses im Jahr der Publikation des Kupferstichwerks noch nicht fertiggestellt war.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn2|[2]]] Aufgrund der Bedeutung der Besitzerfamilie Ekeblad wird die Gutsanlage von Stola jedoch schon früh im 19. Jahrhundert in historisch-genealogischen oder landeskundlichen Publikationen erwähnt – etwa in Jonas Friedrichsson Mellins ''Minne öfver Claes Julius Ekeblad (Zum Gedenken an Claes Julius Ekeblad)''[[Stola/Forschungsstand#%20ftn3|[3]]] oder Erik Tunelds ''Geografi öfver konungariket Sverige (Geographie des Königreichs Schweden)''.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn4|[4]]] Aus dem landeskundlichen Werk Claes Johan Ljungströms ''Kinnefjerdings och Kållands härader samt staden Lidköping (''[''Die Regionen''] ''Kinnefjerding und Kålland sowie die Stadt Lidköping)'' geht das Datum der vermutlich ersten schriftlichen Erwähnung Stolas im Jahr 1129 hervor,[[Stola/Forschungsstand#%20ftn5|[5]]] als Simon Pedersson (belegt im 12. Jahrhundert) im Besitz des Gutshofs war.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn6|[6]]]
 
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist es wohl erneut das Interesse an der Familie Ekeblad, das Nils Erdmann dazu bewog, sich in seinem ''Ur rococons lif , typer och seder'' ''(Aus dem Leben des Rokokos: Bräuche und Sitten)''[[Stola/Forschungsstand#%20ftn7|[7]]] auf mehr als 200 Seiten mit dem Leben und der Person Claes Julius Ekeblads d.J. (1708–1771) zu beschäftigen. Wenig später gab Nils Sjöberg die Briefe von dessen Großvater Johann Ekeblad (1629–1697) heraus.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn8|[8]]] Der Familie und einzelnen Mitgliedern sind ebenfalls Einträge im ''Svenskt Biografiskt Lexikon (Schwedisches Biographisches Lexikon)''[[Stola/Forschungsstand#%20ftn9|[9]]] gewidmet. Das anhaltende Interesse an der Familie Ekeblad und Stola belegt die 2016 publizierte Schrift ''Ekebladarna på Stola (Die Ekeblads auf Stola)''.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn10|[10]]]
 
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts beginnt eine erste systematische Beschäftigung der (kunst-) historischen Forschung mit schwedischen Gutsanlagen: So wird in der mehrbändigen Publikation der ''Svenska slott och herresäten'' im 1910 erschienenen Band zu Västergötland vom Bearbeiter Axel L. Romdahl das Herrenhaus in Stola zwar kurz beschrieben, doch vor allem auf die Besitzenden eingegangen.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn11|[11]]] Zu der Zeit bildete die historisch genealogische Forschung im Bezug auf die Familiengeschichte nach wie vor einen wichtigen Schwerpunkt,[[Stola/Forschungsstand#%20ftn12|[12]]] allerdings rückten allmählich auch kunsthistorische Fragen stärker in den Fokus des Interesses: So veröffentlichte Otto Mannerfelt 1923 einen Aufsatz über die Ekeblads und ihre Sammlungen in Stola[[Stola/Forschungsstand#%20ftn13|[13]]] und im von Sigurd Erixon und Sigurd Wallin herausgegebenen Band über ''Västgötagårdar, herremännens och böndernas äldre byggnadskultur i Skaraborgs län (Västergötländische Herrenhäuser, die ältere Baukultur der Herren und Bauern im Kreis Skaraborg)''[[Stola/Forschungsstand#%20ftn14|[14]]] wird beispielsweise die Frage nach dem Entwerfer des Herrenhauses in Stola gestellt.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn15|[15]]] Besonders das 1940 von William Karlson kommentiert publizierte Inventar Claes Julius Ekeblads von Stola aus dem Jahr 1796 dokumentiert die Ausstattung des Baus am Ende des 18. Jahrhunderts[[Stola/Forschungsstand#%20ftn16|[16]]] und stellt bis in die Gegenwart eine wesentliche Quelle dar.
 
Das Herrenhaus Stola ist in der Folge in weiteren Überblickswerken verzeichnet: so in der von 1935 bis 1942 erschienenen 47-bändigen Reihe der ''Svenska gods och gårdar (Schwedische Güter und Gutshäuser)'' mit einem sehr kurzen Eintrag im Band über Västergötland.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn17|[17]]] Im ebenfalls mehrbängigen Überblickswerk ''Slott och herresäten i Sverige (Schlösser und Herrenhäuser in Schweden)''[[Stola/Forschungsstand#%20ftn18|[18]]] summiert der 1968 von Lennart Luthander herausgegebenen Band zu Västergötland im Eintrag zu Stola die bisherigen Erkenntnisse zum Herrenhaus – leider ohne Belegstellen.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn19|[19]]] Dieses Versäumnis holt der grundlegende Artikel Barbro Westrins ''Stola säteri (Das Herrenhaus Stola)'' in der Reihe über denkmalgeschützte Bauten in der Region Skaraborg aus dem Jahr 1986 nach.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn20|[20]]]
 
Übergeordnete Publikationen zur schwedischen Architektur- und Ausstattungsgeschichte von Herrenhäusern und Schlössern liefern nach dem 1937 publizierten (und in den 1990er Jahren neu aufgelegten) Grundlagenwerk Gösta Sellings[[Stola/Forschungsstand#%20ftn21|[21]]] unter anderem Fredric Bedoire und Lars Sjöberg.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn22|[22]]] Sie gehen verstärkt kunsthistorischen Fragestellungen in Bezug auf Herrenhäuser nach. Dadurch vertiefen sich generell die Kenntnisse über die schwedischen Herrensitze, selbst wenn Stola in diesen Publikationen nur gelegentlich erwähnt wird.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn23|[23]]] Das trifft weitgehend auch auf die zahlreichen vergleichenden Untersuchungen des Wirtschaftshistorikers Göran Ulväng über schwedische Herrenhäuser zu,[[Stola/Forschungsstand#%20ftn24|[24]]] doch in seiner auf Vollständigkeit angelegten Datenbank ''Svenska Herrgarda'' (''Schwedische Herrenhäuser''),[[Stola/Forschungsstand#%20ftn25|[25]]] findet sich Stola mit einer vollständigen Besitzergeschichte seit der Mitte des 15. Jahrhunderts.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn26|[26]]]
 
Auch in Arbeiten über Carl Hårleman als einem der führenden Architekten des 18. Jahrhunderts nehmen dessen Innenraum-Entwürfe für Stola kaum Raum ein.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn27|[27]]] Hingegen konnte Barbro Westrin in seinem kurzen Aufsatz über einen nicht ausgeführten Entwurf des Architekten Carl Fredrik Adelcrantz’ für ein Gästehaus in Stola ein interessantes Detail der Planungsgeschichte aufdecken [Westrin 2004].[[Stola/Forschungsstand#%20ftn28|[28]]] Sten Karling hatte einige Jahre zuvor bereits eine Carl Hårleman und Jean Eric Rehn (1717–1793) als Zeichner zugeschriebene Zeichnung aus der Mitte des 18. Jahrhunderts mit einem Vorschlag für eine nicht oder nur zu geringen Teilen ausgeführte Garten- und Parkgestaltung in Stola veröffentlicht [1M16-D9483].[[Stola/Forschungsstand#%20ftn29|[29]]] Im Jahr 2014 entstand eine Bachlorarbeit am Institut für Kulturerbe der Universität Göteborg, welche die Bedeutung des erhaltenen englischen Gartenteils und die Pflege des Gedenkhains in Stola untersucht hat.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn30|[30]]]
 
Die von Westrin kontinuierlich publizierten weiteren Aufsätze Stola betreffend, spiegeln die für die heutige Zeit typische Tendenz zu punktuell vertiefter Forschung über einzelne Herrenhäuser.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn31|[31]]] Zunehmend weckt das neuere Thema der Restaurierungsgeschichte und der damit zum Teil verbundenen Musealisierung verschiedener Herrenhäuser das Interesse der Forschung.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn32|[32]]] Der 2010 zu diesem Aspekt von Robin Gullbrandsson veröffentlichte Aufsatz über Stola hinterfragt die vom Restaurator Alfred Nilson[[Stola/Forschungsstand#%20ftn33|[33]]] (1888–1953) und dem historisch interessierten Architekten Erik Lundberg[[Stola/Forschungsstand#%20ftn34|[34]]] (1895–1969) Mitte des 20. Jahrhunderts durchgeführte Instandsetzung und Restaurierung des Herrenhauses in Stola kritisch.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn35|[35]]]
 
Neben wissenschaftlichen Publikationen wurde das Herrenhaus Stola vermutlich wegen der erhaltenen bzw. gut restaurierten (und damit fotogenen) Innenausstattung des 18. Jahrhunderts verschiedentlich in teils internationale Bildbände über schwedische Herrenhäuser aufgenommen.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn36|[36]]] Bei diesen Publikationen fehlt ein wissenschaftlicher Anspruch (z.B. keine Quellennachweise) und aufgrund des häufig geringen Textanteils enthalten diese Bücher in der Regel keine neuen Erkenntnisse über das Herrenhaus. Für das abseits im ländlichen Schweden gelegene Stola erreichen diese Bände mit atmosphärischen Fotografien zumindest den Bekanntheitsgrad, der diesem aus dem 18. Jahrhundert weitgehend unverändert erhaltenen Herrenhaus gebührt.
 
==== Archivalien ====
Die historisch-genealogische (aber auch kunsthistorische) Forschung hat vielfach vor allem Quellen im Bezug auf die Familie Ekeblad als Besitzer von Stola erschlossen.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn37|[37]]] Alle Autoren sind sich jedoch einig, wie sehr das Herrenhaus in Stola als Stammsitz der Familie Ekeblad die Ambitionen und Lebensweise der Besitzerfamilie widerspiegelt.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn38|[38]]] Es bestehe eine so enge Verbindung, dass der eine Name nicht genannt werden könne, ohne zwangsläufig den anderen Namen in Erinnerung zu rufen.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn39|[39]]]
 
Am umfänglichsten hat bislang Karlson verfügbare Schriftquellen und Objekte aus Stola erforscht:[[Stola/Forschungsstand#%20ftn40|[40]]] Im ersten Drittel der Publikation werden die vorhanden Quellen und bekannten Archivalien zu Stola umfänglich ausgewertet und im Text wie den Anmerkungen darüber hinaus teilweise transkribiert. Im Buch folgt dann das kommentiert publizierte Inventar Claes Julius Ekeblads von Stola aus dem Jahr 1796. Abschließend zeichnet Karlson noch den Weg einzelner Objekte des Ekeblad-Erbes aus Stola bis ins Jahr 1940 nach.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn41|[41]]]
 
Westrin nennt in seinem Aufsatz 1986 unpublizierte Archivalien zu Stola und den Ekeblad im Riksarkivet[[Stola/Forschungsstand#%20ftn42|[42]]] (Reichsarchiv), in der Kungliga Bibliotheket[[Stola/Forschungsstand#%20ftn43|[43]]] (Königlichen Bibliothek), im Nordiska Museet[[Stola/Forschungsstand#%20ftn44|[44]]] (Nordischen Museum) jeweils in Stockholm und zählt kleinere Bestände in anderen Archiven auf.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn45|[45]]] Weitere Archivalien zu Stola befinden sich in der De la Gardie-Sammlung in der Universitätsbibliothek in Lund – u.a. das Inventar von 1796[[Stola/Forschungsstand#%20ftn46|[46]]] [DLG 1]. Vermessungskarten von Stola aus dem 18. Jahrhundert [Stola1728+(2)] sind im Bestand der Lantmäteriet, Rikets allmänna kartverks archives[[Stola/Forschungsstand#%20ftn47|[47]]] (Landvermessung und Nationales Allgemeines Kartographisches Archiv) vorhanden.[[Stola/Forschungsstand#%20ftn48|[48]]]
 
Zuletzt benannte Gullbrandsson für seine denkmalpflegerischen Fragen 2010 unpublizierte Quellen zu Stola in folgenden Archiven:[[Stola/Forschungsstand#%20ftn49|[49]]] Antikvarisk-topografiska arkivet[[Stola/Forschungsstand#%20ftn50|[50]]] (ATA, Das antiquarisch-topographische Archiv) in Stockholm, Alfred Nilsons arkiv (Alfred Nilsons Archiv) und Erik Lundbergs ritningsarkiv (Erik Lundbergs Zeichnungsarchiv) beide im Arkitekturmuseet[[Stola/Forschungsstand#%20ftn51|[51]]] (Architekturmuseum) in Stockholm, Västergötlands museums arkiv[[Stola/Forschungsstand#%20ftn52|[52]]] (Archiv des Museums Västergötland) in Skara und das Gutsarchiv in Stola.
----[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref1|[1]]] Vgl. <nowiki>https://suecia.kb.se/F/?func=find-b&local_base=sah</nowiki> (01.11.2023); <nowiki>https://www.alvin-portal.org/alvin/view.jsf?pid=alvin-record%3A80130&dswid=4154</nowiki> (09.02.2024) und Suecia Antiqua et Hodierna 1716. Das Werk enthält vor allem Ansichten von Schlössern und Herrenhäusern aus dem späten 17. Jahrhundert bis etwas nach der Jahrhundertwende.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref2|[2]]] Der Vorgängerbau in Stola war vermutlich nicht neu und repräsentativ genug, um aufgenommen zu werden.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref3|[3]]] Vgl. Mellin 1813.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref4|[4]]] Vgl. Tuneld 1833.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref5|[5]]] Vgl. Ljungström 1871, S. 74.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref6|[6]]] Vgl. Hildebrand 1949a, <nowiki>https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil/Artikel/16801</nowiki> (26.01.2023).
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref7|[7]]] Vgl. Erdmann 1901.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref8|[8]]] Vgl. Sjöberg 1911–1915.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref9|[9]]] Vgl. Hildebrand 1949a, <nowiki>https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil/Artikel/16801</nowiki> (26.01.2023).
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref10|[10]]] Vgl. Allén/Frängsmyr 2016.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref11|[11]]] Vgl. Svenska slott och herresäten 1908–1923. Stola in: Bd. Västergötland, Halland, Värmland, Nerike, Västermanland, S. 28–32 = Romdahl 1910.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref12|[12]]] Vgl. Elgenstierna 1926 mit genealogischen Tafeln des schwedischen Adels, Erdman 1926 mit Quellenveröffentlichungen über den Hof und auf adligen Gütern im Schweden des 18. Jahrhunderts.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref13|[13]]] Vgl. Mannerfelt 1923.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref14|[14]]] Vgl. Erixon/Wallin 1932.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref15|[15]]] Vgl. Erixon/Wallin 1932, S. 66 zitieren den Schreiber Erik Andren, der behauptet, der lokale Baumeister Håkan Eliander sei der Entwerfer Stolas.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref16|[16]]] Vgl. Karlson 1940. Das Original des Inventars befindet sich in der Universitätsbibliothek Lund, De la Gardieska arkivet, Topographica, Västergötland, Stola 1c.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref17|[17]]] Vgl. Svenska gods och gårdar 1935–1942, Stola in Bd. 30, Västergötland Skaraborgs län (västra), Uddevalla 1942, S. 892.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref18|[18]]] Vgl. Slott och herresäten i Sverige 1966–1971, Stola in Bd. 10, Teil 1 Västergötland: Almnäs–Stola, Stockholm 1968, S. 411–435 = Luthander 1968.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref19|[19]]] Vgl. Luthander 1968, S. 411–435.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref20|[20]]] Vgl. Westrin 1986.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref21|[21]]] Vgl. Selling 1937 (1991).
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref22|[22]]] Vgl. Sjöberg 2000, Bedoire 2001, Bedoire 2015.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref23|[23]]] Vgl. etwa Bedoire 2001, Bedoire 2015.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref24|[24]]] Vgl. etwa Ulväng 2017.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref25|[25]]] Vgl. <nowiki>https://www.svenskaherrgardar.se/</nowiki> (10.11.2022).
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref26|[26]]] Vgl. <nowiki>https://www.svenskaherrgardar.se/herrgardsdatabasen/gard/10693</nowiki> (10.11.2022).
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref27|[27]]] Vgl. u.a. Alm 2000 mit lediglich einem Hinweis auf Stola, S. 308.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref28|[28]]] Vgl. Westrin 2004. Zeichnung befand sich 2004 in der Restaurierungswerkstatt im Regionalarchiv Göteborg und wurde dem Nationalarchiv in Göteborg am 31.03.2005 unrestauriert zurückgegeben, vgl. e-Mail von Helena Mattisson 19.07.2023.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref29|[29]]] Vgl. Karling 1981, sowie <nowiki>https://digitaltmuseum.se/021017229956/1m16-d9483</nowiki> (23.02.2023).
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref30|[30]]] Vgl. Berglund 2014, [https://gupea.ub.gu.se/bitstream/handle/2077/36763/gupea_2077_36763_1.pdf?sequence=1 quelle] (27.03.2023).
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref31|[31]]] Vgl. Westrin 1996, Westrin 1997, Westrin 2002.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref32|[32]]] Vgl. etwa Hellspong/Lindvall 2004, Geijer 2008 oder Edman 2008, u.a. S. 48 zu Stola.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref33|[33]]] Auch Nilsson. Vgl. <nowiki>https://www.wikidata.org/wiki/Q24019266</nowiki> (22.02.2024); <nowiki>https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil#/sbl/Mobil/Artikel/8922</nowiki> (22.02.2024).
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref34|[34]]] Vgl. Lundberg 1935, Lundberg 1942, Lundberg 1966, <nowiki>https://www.wikidata.org/wiki/Q5965758</nowiki> (22.02.2024); <nowiki>https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil#/sbl/Mobil/Artikel/9756</nowiki> (22.02.2024).
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref35|[35]]] Vgl. Gullbrandsson 2010.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref36|[36]]] Vgl. etwa Schermann 2010 oder Björkman 2016.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref37|[37]]] Zuletzt etwa Allén/Frängsmyr 2016.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref38|[38]]] Vgl. etwa Gullbrandsson 2010, S. 48.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref39|[39]]] Vgl. etwa Karlson 1940, S. 15 oder Gullbrandsson 2010, S. 47.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref40|[40]]] Vgl. Karlson 1940. Das Original des Inventars von 1796 befindet sich in der Universitätsbibliothek Lund, De la Gardieska arkivet, Topographica, Västergötland, Stola 1c.
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref41|[41]]] Vgl. Karlson 1940, S. 155–180.


[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref42|[42]]] Vgl. ''Ekebladska samlingar'', darin u.a. das Nachlassarchiv Eva Ekeblads von 1787, vgl. <nowiki>https://sok.riksarkivet.se/bouppteckningar?Efternamn=de+la+Gardie&Lan=Alla&AvanceradSok=False&page=5&postid=Bouppteckningar_799291EA-26F4-4C24-9FFD-00174A178F0E-48C480C1-F398-4EF0-9568-A7648F6B57BA&tab=post</nowiki> (02.03.2023); <nowiki>https://sok.riksarkivet.se/bildvisning/C0105500_00047</nowiki> (26.03.2024).
Die etwa 20 wallonisch geprägten Eisenhütten in Uppland (Abb. 35) nahmen auf dem internationalen Markt eine Sonderstellung ein: Aus dem Erz der [https://sv.wikipedia.org/wiki/Dannemora_gruvor Dannemora-Minen] (Abb. 36, 37)<ref>Bis 1723 wurde der Eisenabbau in Dannemora von der Krone geregelt; anschließend ging die Mine in den Besitz von 19 ''Brukspatroner'' unter einem staatlichen ''Bergmästare'' über. In den 1720er und 1730er Jahren wurden die Abbaubestimmungen umfassend reformiert und fanden technische Neuerungen statt. Insgesamt 17 Eisenhütten bauten in Dannemora ab. Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 78–81; Abb. 2.6, S. 81. Siehe für eine Übersicht zur Geschichte von Dannemora auch Hansén 2022.</ref> – nur wenige Kilometer von Österbybruk entfernt – produzierten sie das sogenannte [[wikipedia:Oregrounds_iron|Oreground-Eisen]] (''vallonjärn'')<ref>Während sich die Bezeichnung auf Schwedisch an den wallonischen Produktionstechniken orientiert, geht der englische Begriff vermutlich auf die Stadt Öregrund zurück, von dessen Hafen das Eisen meist verschifft wurde. Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 65.</ref> nach wallonischer Schmiedetechnik,<ref>Vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Walloon_forge (05.05.2023).</ref> das für seine hohe Qualität und außergewöhnliche Härte bekannt und insbesondere auf dem im 18. Jahrhundert massiv expandierenden britischen Markt sehr begehrt war.<ref>Vgl. zum Oreground-Eisen https://en.wikipedia.org/wiki/Oregrounds_iron (05.05.2023); Evans/Rydén 2007, hier auch zu den Absatzmärkten, S. 65–70; Tjärnlund 2022, S. 87.</ref> Aufgrund der besonderen Eigenschaften des Dannemora-Erzes hatte das Eisen einen hohen Reinheitsgrad, was insbesondere der Stahlerzeugung ideale Voraussetzungen bot.<ref>Aufgrund der besonderen Eigenschaften des Dannemora-Erzes hatte das Eisen einen hohen Reinheitsgrad, was wiederum der Stahlerzeugung ideale Voraussetzungen bot. Vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Oregrounds_iron (05.05.2023).</ref> Zusammen mit Lövsta galt die Produktion aus Österby als Eisen ersten Grades<ref>Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 53.</ref> und Oreground blieb das gesamte 18. Jahrhundert hindurch das begehrteste und teuerste Produkt auf dem Markt.<ref>Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 105.</ref>


[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref43|[43]]] Kungliga Bibliotheket, Stockholm, Papiere zu Claes Julius Ekeblad: Journal. Papper rörande Stola [Aufzeichnungen. Papiere Stola betreffend] Signatur HSIe17a.
<gallery mode="nolines" widths="300" heights="300">
Datei:36. Elias Martin, Dannemora gruva.jpg
Datei:37. Axel Jungstedt, Dannemora, 1890.webp
</gallery>


[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref44|[44]]] Vgl. Nordiska Museets Handlingar [Handreichungen des nordischen Museeums], lt. Westrin 1986, S. 59 zusammengestellt 1930/1931.
In Österbybruk haben sich zahlreiche Wirtschaftsgebäude erhalten, deren Anordnung einem architektonischen Konzept folgt, das sich im Kontext der anderen Eisenhütten-Anlagen der Region erschließt. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts waren die wallonischen Eisenhütten in keinem guten Zustand, was vielerorts 1719 durch die russischen Zerstörungen und damit verbundene Verluste im [[wikipedia:Great_Northern_War|Großen Nordischen Krieg]] besiegelt wurde. Das Jahr des Kriegsendes 1721 markierte für zahlreiche Eisenhütten einen Neuanfang, denn [[wikidata:Q104884416|Carl]] und [[wikidata:Q76250293|Jean Jacques De Geer]] sowie die Söhne letzteren – [[wikidata:Q110303080|Louis]], [[wikidata:Q386375|Charles]] und [[wikidata:Q67590949|Antoine]] – investierten in den folgenden Jahren in einen umfassenden Wiederaufbau und Ausbau ihrer Eisenhütten mit dem Ziel einer deutlichen Produktions- und Gewinnsteigerung.<ref>Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 75–77.</ref> Zuerst entstand so in [https://sv.wikipedia.org/wiki/Lövstabruk Lövsta] unter Carl De Geer eine wegweisende Anlage, die von seinem Bruder unter anderem auch in Österby zum Vorbild genommen wurde und in architektonischer Hinsicht neue Maßstäbe setzte. Ab 1733 erwarben die De Geers weitere Eisenhütten und integrierten sie in ihren Besitz, kulminierend 1738 mit [https://sv.wikipedia.org/wiki/Forsmark Forsmark], das Antoine De Geer gemeinsam mit Österby besaß. <ref>Ullfors bruk, Wesslands bruk und Strömsberg wurden unter Strömsbergwerken zusammengefasst, während Hillebola Teil von Lövstawerken wurde. Charles De Geer besaß Lövstawerken und Strömsbergwerken; Louis De Geer besaß Gimo und war Pächter von Wattholma. Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 78. S. 79 Abb. mit den ''Vallonbruk'': Österby, Gimo, Harg, Forsmark, Lövsta, Åkerby, Wessland, Carlholm, Strömsberg, Ullfors.</ref> 1740 kontrollierten die De Geers ¾ der gesamten Oreground-Produktion<ref>Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 78.</ref> (Abb. 38-41).


[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref45|[45]]] Vgl. Westrin 1986, S. 59.
Österbybruk weist in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine vergleichsweise hohe Produktion auf.<ref>In der ersten Hälfte des 18. Jh. verließen circa 35 000 ''lass'' [= eine Schlittenladung Ore] Dannemora jeden Winter, davon 4000 nach Österby, 2200 nach Gimo, 4500 nach Forsmark, mehr als 6000 nach Lövstawerken und 4000 nach Strömsbergwerken. Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 82.</ref> Im heute noch erhaltenen Hochofen ging das Erz mit der Holzkohle – der Lagerungsschuppen hierfür liegt direkt daneben – in den Schmelzvorgang. Zwei alternierende Arbeitergruppen<ref>Üblicherweise gab es einen verantwortlichen ''masmästare'' („Ofenwärter“), einen ''hyttdräng'' (Hilfsarbeiter), zwei Lader (''uppsättare''), zwei Erzbrecher (''bokare'') und einen Erzträger (''malm skutare''). Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 82.</ref> betrieben den Hochofen Tag und Nacht; der kleine Ruheraum unmittelbar neben der Schmiede ist erhalten (Abb. 42-44). Die Produktionsvorgänge der wallonischen Eisenhütten unterschieden sich zu der sonst üblichen sogenannten deutschen Technik<ref>Vgl. die kurze Gegenüberstellung der deutschen und der wallonischen Schmiedetechniken bei Gunnarsson 2022, S. 51 [ohne Quellenangabe].</ref> und bedurften einer anders geschulten Belegschaft.<ref>Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 86, zu den Produktionsvorgängen im Einzelnen S. 87–88.</ref> Oftmals folgten Söhne ihren Vätern in ihren Positionen, so dass manche im 17. Jahrhundert eingewanderten wallonischen Familien noch über Generationen und sogar bis in die Gegenwart in Österbybruk nachweisbar sind.<ref>Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 86–87.</ref> Nach dem Schmelzvorgang floss das flüssige Eisen in eine lange Vertiefung im Boden, wo es zu einem Stab erstarrte. Die Menge der Produktion wurde im Wesentlichen von den verfügbaren Ressourcen bestimmt, vor allem Wasser und Holz bzw. Holzkohle.<ref>Siehe zu den Ressourcen und den Umständen ihrer Gewinnung auch Gunnarsson 2022b.</ref> Letztere bildete die hauptsächliche Energiequelle, was im Hinblick auf die dafür in großem Maße notwendigen Waldressourcen problematisch war. Neben Holzkohle aus eigener Produktion (sog. ''Egna kol'') wurde in gleichem Maße Holzkohle zugekauft (sog. ''Köpekol''), wobei der Markt und dort herrschende Preise staatlich reguliert wurden.<ref>Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 84.</ref> Um die Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden einige Institutionen im Kontext des Eisenhandels, darunter das 1749 als staatliche Aufsichtsbehörde gegründete [[wikipedia:Swedish_Board_of_Mines|''Bergscollegium'']] und das 1747 gegründete [https://sv.wikipedia.org/wiki/Jernkontoret ''Jernkontoret''], das Kredite vergab und bei mangelnder Nachfrage Eisen abnehmen sollte.<ref>Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 96, 228.</ref> Das Interesse an Oreground-Eisen blieb auch in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stabil und die Preise stiegen angesichts einer wachsenden Nachfrage insbesondere seitens der britischen Stahlhersteller weiter an. In Österbybruk, ebenso wie in [https://sv.wikipedia.org/wiki/%C3%85kerby,_%C3%96sterl%C3%B6vsta_socken Åkerby], gab es in den 1760er Jahren den Versuch über den Bau eines Zementationsofens und die Herstellung von Zementstahl die Produktpalette zu erweitern.<ref>Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 274.</ref>


[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref46|[46]]] Das Inventar befindet sich in der Universitätsbibliothek von Lund, De la Gardieska arkivet [De la Gardie Archiv], Topographica, Västergötland, Signatur: Stola 1c.
Die Eisenhütte produzierte im 19. Jahrhundert zunächst unvermindert weiter, hatte jedoch zeitweise mit kriegsbedingten Einschränkungen in napoleonischer Zeit zu kämpfen, besonders den Seehandel betreffend. Die Nachfrage nach Oreground-Eisen stieg indes ab etwa 1840 wieder an.<ref>Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 274–276.</ref> Generell behielten die wallonischen Schmieden in [https://de.wikipedia.org/wiki/Uppland Uppland] ihre traditionelle Produktionsweise bis in die zweite Jahrhunderthälfte bei und begannen erst unter dem steigenden Druck neuer Technologien, insbesondere die Erfindung des sogenannten [[wikipedia:Puddling_(metallurgy)|Puddelverfahrens]] 1784<ref>Das Puddelverfahren wurde 1784 durch den Engländer Henry Cort erfunden und veränderte die Umwandlung des im Hochofen hergestellten Roheisens in Schmiedeeisen bzw. Schmiedestahl. Genutzt wurde erstmals die günstige Steinkohle anstatt der (wegen Abholzung) teureren Holzkohle, wodurch Schmiedeeisen deutlich günstiger wurde. Das Verfahren gilt daher als Schlüsseltechnologie der Industriellen Revolution. Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Puddelverfahren#:~:text=Das%20Puddelverfahren%20(auch%20Flammofenfrischen%20genannt,später%20auch%20zu%20härtbarem%20Schmiedestahl (30.11.2023).</ref> in England, ihre Herstellungsverfahren zu modernisieren.<ref>Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 275–287.</ref> In Österby, ebenso wie in [https://sv.wikipedia.org/wiki/Lövstabruk Lövsta], wurden in den 1860er Jahren neue, dampfbetriebene Anlagen errichtet. In Österby stehen noch heute beide Schmieden nebeneinander: Der mit Wasserkraft betriebene wallonischen Schmiede aus dem 18. Jh. steht der weitaus größeren Dampfhammer (''Ånghammaren'') von 1889 gegenüber.<ref>Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 88.</ref>


[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref47|[47]]] Vgl. <nowiki>https://www.wikidata.org/wiki/Q845497</nowiki> (25.03.2024); <nowiki>https://www.lantmateriet.se</nowiki> (25.03.2024).
Die hohe Bedeutung der uppländischen Eisenhütten spiegelt sich bereits im 18. Jahrhundert auch in ihrer wiederholten Erhebung zum Bildgegenstand (Abb. 45-50). So malte beispielsweise [https://sok.riksarkivet.se/sbl/artikel/13600 Pehr Hilleström] 1781 die Arbeit in der Schmiede von [https://sv.wikipedia.org/wiki/S%C3%B6derfors Söderfors].  
 
[[Datei:48. Hilleström, Söderfors.webp|mini|Abb. 48 Pehr Hilleström, In the Anchor-Forge at Söderfors. The Smiths Hard at Work, Nationalmuseum Stockholm, INV NM 961]]
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref48|[48]]] Karten von 1728, Geometrische Vermessung des Gutshofs Stola (Gemeinde Strö, Stola Nr. 1) von 1728, Lantmäteriet, Lantmäteristyrelsens arkiv, akt P195-7:1 und Geometrische Vermessung des Gutshofs Stola (Gemeinde Strö, Stola Nr. 2) von 1728.
In den frühen 1790er Jahren reiste der schwedische Maler [https://sok.riksarkivet.se/sbl/artikel/9126 Elias Martin] nach Uppland und fertigte zahlreiche Zeichnungen und Aquarelle der dortigen Eisenhütten an, so auch von Österbybruk. Seine großen Bildausschnitte, die oftmals von einem erhöhten Standort aus gewählt sind, bilden die Eisenhüttenlandschaften in ihrem Zusammenspiel aus Herrenhaus-, Industriegebäuden und umgebender Landschaft ab, zeigen ebenfalls dort stattfindende Arbeitsvorgänge. So verdeutlichen die Darstellungen auch die enge Verzahnung verschiedener sozialer Räume von Arbeiterschaft und besitzender Familie, ebenso wie die engen Bezugnahmen zwischen funktionaler und prestigeträchtiger Architektur.<ref>Vgl. Lindström [u.a.] 2016, S. 57–58.</ref>
 
<gallery mode="nolines" widths="300" heights="300">Datei:49. Söderfors bruk.webp|<small>Abb. 49 Elias Martin, Söderfors bruk, Aquarell, 24,4 x 41,4 cm, Nationalmuseum Stockholm, INV MH 438/1884<small>
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref49|[49]]] Vgl. Gullbrandsson 2010, S. 63.
Datei:50. Sekpsta bruk.webp|<small>Abb. 50 Elias Martin, Skepsta Herregård med bruk, 33,6 x 48 cm, Nationalmuseum Stockholm, INV NMH 36/1904<small></gallery>
 
|[[Datei:35. Uppland and its ironworks (1742).webp|mini|Abb. 35 ''Uppland and its ironworks in 1742'', Übersichtskarte aus Evans/Rydén 2007, S. 79.]][[Datei:38. Österbybruk, Schmiede.webp|mini|Abb. 38 Österbybruk, Schmiede]][[Datei:39. Österbybruk, Schmiede.webp|mini|Abb. 39 Österbybruk, Schmiede ]][[Datei:40. Lövsta bruk.webp|mini|Abb. 40 Lövsta bruk]][[Datei:41. Forsmark bruk.webp|mini|Abb. 41 Forsmark ]][[Datei:42. Österbybruk, Ruheraum neben der Schmiede.webp|mini|Abb. 42 Österbybruk, Ruheraum (''labbi'') neben der Schmiede]][[Datei:43. Österbybruk, Schmiede (Innenraum).webp|mini|Abb. 43 Österbybruk, Innenraum der Schmiede ]][[Datei:44. Inschrift an der Schmiede in Österbybruk.webp|mini|Abb. 44 Österbybruk, Inschrift an der Schmiede (''JAG = Johan Abraham Grill, HWP = Henrik Wilhelm Peill'') ]][[Datei:43. Elias Martin, Österby.webp|mini|Abb. 45 Elias Martin, Österby, 2. Hälfte 18. Jahrhundert, Aquarell, 28,3 x 47 cm, Nationalmuseum Stockholm, INV NMH 439/1884]][[Datei:46. Jonas Carl Linnerhielm, Österby bruk, 1787.webp|mini|Abb. 46 Jonas Carl Linnerhielm, Utsikt från masugnen vid Österby bruk i Uppland, 1787, Aquarell, 24,6 x 33,1 cm, Nationalmuseum Stockholm, INV NMH 526/1971]][[Datei:47. Elias Martin, Österby herrgård.webp|mini|Abb. 47 Elias Martin, Österby herrgård, um 1790–1799, Aquarell, Rosenhane samlingen]]
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref50|[50]]] Vgl. <nowiki>https://www.wikidata.org/wiki/Q10413471</nowiki> (22.02.2024); <nowiki>https://www.raa.se/tag/antikvariska-topografiska-arkivet-ata/</nowiki> (22.02.2024).
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref51|[51]]] Vgl. <nowiki>https://www.wikidata.org/wiki/Q4356728</nowiki> (22.02.2024); <nowiki>https://arkdes.se</nowiki> (22.02.2024).
 
[[Stola/Forschungsstand#%20ftnref52|[52]]] Vgl. <nowiki>https://www.wikidata.org/wiki/Q489175</nowiki> (22.02.2024); <nowiki>https://vastergotlandsmuseum.se</nowiki> (22.02.2024).
|[[Datei:Exampleimg3.jpeg|rahmenlos|175x175px]][[Datei:Exampleimg4.jpeg|rahmenlos|175x175px]]
|-
|-
|
|
===== xx =====
use space for extra, visualizations, or 3D scan iframes.
|[[Datei:Exampleimg2.jpeg|rahmenlos|175x175px]][[Datei:Exampleimg5.jpeg|rahmenlos|175x175px]]
|-
| colspan="2" |
===== Einzelnachweise =====
# <small>Das Herrenhaus Richter in der Datenbank der Herrenhäuser des Ostseeraums (abgerufen am 02.08.2024)</small>
# <small>“Herrenhäuser in Schwerin”, M. Muster, im Beispielverlag (2024)</small>
# <small>“Richter: Eine Familiengeschichte”, M. Muster, Architekturjournal “Beispiel”  (2024)</small>
|}
|}
<references />
</div>

Aktuelle Version vom 5. März 2025, 11:41 Uhr

Die wallonische Eisenhütte in Österbybruk war Bestandteil des weitverzweigten europäischen Eisenhandels, der seit etwa Mitte des 17. Jahrhunderts zu einem der wichtigsten Handelszweige des Ostseeraums aufstieg.[1] Insbesondere motiviert durch die Übernahme mehrerer Eisenhütten in Uppland durch Willem De Besche und Louis De Geer und die damit verbundenen Anreize wanderten in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts circa 1200 Wallonen aus der wallonischen Region im heutigen Belgien hauptsächlich nach Uppland ein. Mit Österby, Lövsta und Gimo kontrollierte Louis De Geer etwa 1/3 der regionalen Eisenproduktion. Die Familie hielt bis in das 18. Jahrhundert hinein enge geschäftliche Verbindungen nach Holland.[2] Das transnationale Element der wallonischen Arbeiterschaft, über Generationen in Österbybruk präsent, wird bereits in der Beschreibung von Rollin 1841 als Besonderheit der schwedischen Eisenhüttenlandschaft hervorgehoben.[3] Österbybruk bietet damit nicht nur ein Beispiel für den Wissens- und Techniktransfer in den Ostseeraum, sondern wurde über die europaweit bedienten Absatzmärkte ebenso Teil eines internationalen Handelsnetzwerks.

Die etwa 20 wallonisch geprägten Eisenhütten in Uppland (Abb. 35) nahmen auf dem internationalen Markt eine Sonderstellung ein: Aus dem Erz der Dannemora-Minen (Abb. 36, 37)[4] – nur wenige Kilometer von Österbybruk entfernt – produzierten sie das sogenannte Oreground-Eisen (vallonjärn)[5] nach wallonischer Schmiedetechnik,[6] das für seine hohe Qualität und außergewöhnliche Härte bekannt und insbesondere auf dem im 18. Jahrhundert massiv expandierenden britischen Markt sehr begehrt war.[7] Aufgrund der besonderen Eigenschaften des Dannemora-Erzes hatte das Eisen einen hohen Reinheitsgrad, was insbesondere der Stahlerzeugung ideale Voraussetzungen bot.[8] Zusammen mit Lövsta galt die Produktion aus Österby als Eisen ersten Grades[9] und Oreground blieb das gesamte 18. Jahrhundert hindurch das begehrteste und teuerste Produkt auf dem Markt.[10]

In Österbybruk haben sich zahlreiche Wirtschaftsgebäude erhalten, deren Anordnung einem architektonischen Konzept folgt, das sich im Kontext der anderen Eisenhütten-Anlagen der Region erschließt. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts waren die wallonischen Eisenhütten in keinem guten Zustand, was vielerorts 1719 durch die russischen Zerstörungen und damit verbundene Verluste im Großen Nordischen Krieg besiegelt wurde. Das Jahr des Kriegsendes 1721 markierte für zahlreiche Eisenhütten einen Neuanfang, denn Carl und Jean Jacques De Geer sowie die Söhne letzteren – Louis, Charles und Antoine – investierten in den folgenden Jahren in einen umfassenden Wiederaufbau und Ausbau ihrer Eisenhütten mit dem Ziel einer deutlichen Produktions- und Gewinnsteigerung.[11] Zuerst entstand so in Lövsta unter Carl De Geer eine wegweisende Anlage, die von seinem Bruder unter anderem auch in Österby zum Vorbild genommen wurde und in architektonischer Hinsicht neue Maßstäbe setzte. Ab 1733 erwarben die De Geers weitere Eisenhütten und integrierten sie in ihren Besitz, kulminierend 1738 mit Forsmark, das Antoine De Geer gemeinsam mit Österby besaß. [12] 1740 kontrollierten die De Geers ¾ der gesamten Oreground-Produktion[13] (Abb. 38-41).

Österbybruk weist in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine vergleichsweise hohe Produktion auf.[14] Im heute noch erhaltenen Hochofen ging das Erz mit der Holzkohle – der Lagerungsschuppen hierfür liegt direkt daneben – in den Schmelzvorgang. Zwei alternierende Arbeitergruppen[15] betrieben den Hochofen Tag und Nacht; der kleine Ruheraum unmittelbar neben der Schmiede ist erhalten (Abb. 42-44). Die Produktionsvorgänge der wallonischen Eisenhütten unterschieden sich zu der sonst üblichen sogenannten deutschen Technik[16] und bedurften einer anders geschulten Belegschaft.[17] Oftmals folgten Söhne ihren Vätern in ihren Positionen, so dass manche im 17. Jahrhundert eingewanderten wallonischen Familien noch über Generationen und sogar bis in die Gegenwart in Österbybruk nachweisbar sind.[18] Nach dem Schmelzvorgang floss das flüssige Eisen in eine lange Vertiefung im Boden, wo es zu einem Stab erstarrte. Die Menge der Produktion wurde im Wesentlichen von den verfügbaren Ressourcen bestimmt, vor allem Wasser und Holz bzw. Holzkohle.[19] Letztere bildete die hauptsächliche Energiequelle, was im Hinblick auf die dafür in großem Maße notwendigen Waldressourcen problematisch war. Neben Holzkohle aus eigener Produktion (sog. Egna kol) wurde in gleichem Maße Holzkohle zugekauft (sog. Köpekol), wobei der Markt und dort herrschende Preise staatlich reguliert wurden.[20] Um die Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden einige Institutionen im Kontext des Eisenhandels, darunter das 1749 als staatliche Aufsichtsbehörde gegründete Bergscollegium und das 1747 gegründete Jernkontoret, das Kredite vergab und bei mangelnder Nachfrage Eisen abnehmen sollte.[21] Das Interesse an Oreground-Eisen blieb auch in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stabil und die Preise stiegen angesichts einer wachsenden Nachfrage insbesondere seitens der britischen Stahlhersteller weiter an. In Österbybruk, ebenso wie in Åkerby, gab es in den 1760er Jahren den Versuch über den Bau eines Zementationsofens und die Herstellung von Zementstahl die Produktpalette zu erweitern.[22]

Die Eisenhütte produzierte im 19. Jahrhundert zunächst unvermindert weiter, hatte jedoch zeitweise mit kriegsbedingten Einschränkungen in napoleonischer Zeit zu kämpfen, besonders den Seehandel betreffend. Die Nachfrage nach Oreground-Eisen stieg indes ab etwa 1840 wieder an.[23] Generell behielten die wallonischen Schmieden in Uppland ihre traditionelle Produktionsweise bis in die zweite Jahrhunderthälfte bei und begannen erst unter dem steigenden Druck neuer Technologien, insbesondere die Erfindung des sogenannten Puddelverfahrens 1784[24] in England, ihre Herstellungsverfahren zu modernisieren.[25] In Österby, ebenso wie in Lövsta, wurden in den 1860er Jahren neue, dampfbetriebene Anlagen errichtet. In Österby stehen noch heute beide Schmieden nebeneinander: Der mit Wasserkraft betriebene wallonischen Schmiede aus dem 18. Jh. steht der weitaus größeren Dampfhammer (Ånghammaren) von 1889 gegenüber.[26]

Die hohe Bedeutung der uppländischen Eisenhütten spiegelt sich bereits im 18. Jahrhundert auch in ihrer wiederholten Erhebung zum Bildgegenstand (Abb. 45-50). So malte beispielsweise Pehr Hilleström 1781 die Arbeit in der Schmiede von Söderfors.

Abb. 48 Pehr Hilleström, In the Anchor-Forge at Söderfors. The Smiths Hard at Work, Nationalmuseum Stockholm, INV NM 961

In den frühen 1790er Jahren reiste der schwedische Maler Elias Martin nach Uppland und fertigte zahlreiche Zeichnungen und Aquarelle der dortigen Eisenhütten an, so auch von Österbybruk. Seine großen Bildausschnitte, die oftmals von einem erhöhten Standort aus gewählt sind, bilden die Eisenhüttenlandschaften in ihrem Zusammenspiel aus Herrenhaus-, Industriegebäuden und umgebender Landschaft ab, zeigen ebenfalls dort stattfindende Arbeitsvorgänge. So verdeutlichen die Darstellungen auch die enge Verzahnung verschiedener sozialer Räume von Arbeiterschaft und besitzender Familie, ebenso wie die engen Bezugnahmen zwischen funktionaler und prestigeträchtiger Architektur.[27]

Abb. 35 Uppland and its ironworks in 1742, Übersichtskarte aus Evans/Rydén 2007, S. 79.
Abb. 38 Österbybruk, Schmiede
Abb. 39 Österbybruk, Schmiede
Abb. 40 Lövsta bruk
Abb. 41 Forsmark
Abb. 42 Österbybruk, Ruheraum (labbi) neben der Schmiede
Abb. 43 Österbybruk, Innenraum der Schmiede
Abb. 44 Österbybruk, Inschrift an der Schmiede (JAG = Johan Abraham Grill, HWP = Henrik Wilhelm Peill)
Abb. 45 Elias Martin, Österby, 2. Hälfte 18. Jahrhundert, Aquarell, 28,3 x 47 cm, Nationalmuseum Stockholm, INV NMH 439/1884
Abb. 46 Jonas Carl Linnerhielm, Utsikt från masugnen vid Österby bruk i Uppland, 1787, Aquarell, 24,6 x 33,1 cm, Nationalmuseum Stockholm, INV NMH 526/1971
Abb. 47 Elias Martin, Österby herrgård, um 1790–1799, Aquarell, Rosenhane samlingen
  1. Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 49–51.
  2. Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 75.
  3. Vgl. Rollin 1841; siehe auch Hedberg 2013, S. 32–33.
  4. Bis 1723 wurde der Eisenabbau in Dannemora von der Krone geregelt; anschließend ging die Mine in den Besitz von 19 Brukspatroner unter einem staatlichen Bergmästare über. In den 1720er und 1730er Jahren wurden die Abbaubestimmungen umfassend reformiert und fanden technische Neuerungen statt. Insgesamt 17 Eisenhütten bauten in Dannemora ab. Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 78–81; Abb. 2.6, S. 81. Siehe für eine Übersicht zur Geschichte von Dannemora auch Hansén 2022.
  5. Während sich die Bezeichnung auf Schwedisch an den wallonischen Produktionstechniken orientiert, geht der englische Begriff vermutlich auf die Stadt Öregrund zurück, von dessen Hafen das Eisen meist verschifft wurde. Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 65.
  6. Vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Walloon_forge (05.05.2023).
  7. Vgl. zum Oreground-Eisen https://en.wikipedia.org/wiki/Oregrounds_iron (05.05.2023); Evans/Rydén 2007, hier auch zu den Absatzmärkten, S. 65–70; Tjärnlund 2022, S. 87.
  8. Aufgrund der besonderen Eigenschaften des Dannemora-Erzes hatte das Eisen einen hohen Reinheitsgrad, was wiederum der Stahlerzeugung ideale Voraussetzungen bot. Vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Oregrounds_iron (05.05.2023).
  9. Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 53.
  10. Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 105.
  11. Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 75–77.
  12. Ullfors bruk, Wesslands bruk und Strömsberg wurden unter Strömsbergwerken zusammengefasst, während Hillebola Teil von Lövstawerken wurde. Charles De Geer besaß Lövstawerken und Strömsbergwerken; Louis De Geer besaß Gimo und war Pächter von Wattholma. Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 78. S. 79 Abb. mit den Vallonbruk: Österby, Gimo, Harg, Forsmark, Lövsta, Åkerby, Wessland, Carlholm, Strömsberg, Ullfors.
  13. Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 78.
  14. In der ersten Hälfte des 18. Jh. verließen circa 35 000 lass [= eine Schlittenladung Ore] Dannemora jeden Winter, davon 4000 nach Österby, 2200 nach Gimo, 4500 nach Forsmark, mehr als 6000 nach Lövstawerken und 4000 nach Strömsbergwerken. Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 82.
  15. Üblicherweise gab es einen verantwortlichen masmästare („Ofenwärter“), einen hyttdräng (Hilfsarbeiter), zwei Lader (uppsättare), zwei Erzbrecher (bokare) und einen Erzträger (malm skutare). Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 82.
  16. Vgl. die kurze Gegenüberstellung der deutschen und der wallonischen Schmiedetechniken bei Gunnarsson 2022, S. 51 [ohne Quellenangabe].
  17. Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 86, zu den Produktionsvorgängen im Einzelnen S. 87–88.
  18. Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 86–87.
  19. Siehe zu den Ressourcen und den Umständen ihrer Gewinnung auch Gunnarsson 2022b.
  20. Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 84.
  21. Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 96, 228.
  22. Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 274.
  23. Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 274–276.
  24. Das Puddelverfahren wurde 1784 durch den Engländer Henry Cort erfunden und veränderte die Umwandlung des im Hochofen hergestellten Roheisens in Schmiedeeisen bzw. Schmiedestahl. Genutzt wurde erstmals die günstige Steinkohle anstatt der (wegen Abholzung) teureren Holzkohle, wodurch Schmiedeeisen deutlich günstiger wurde. Das Verfahren gilt daher als Schlüsseltechnologie der Industriellen Revolution. Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Puddelverfahren#:~:text=Das%20Puddelverfahren%20(auch%20Flammofenfrischen%20genannt,später%20auch%20zu%20härtbarem%20Schmiedestahl (30.11.2023).
  25. Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 275–287.
  26. Vgl. Evans/Rydén 2007, S. 88.
  27. Vgl. Lindström [u.a.] 2016, S. 57–58.