Emkendorf/05. Wirtschaftlicher Kontext: Unterschied zwischen den Versionen

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|Das Herrenhaus der Familie Richter in Schwerin wurde ursprünglich – wie üblich – als Gutsherrensitz errichtet. Tatsächlich hat sich der ursprüngliche Nutzungszweck bereits im frühen 20. Jahrhundert geändert [1]: Das Herrenhaus wurde fortan lediglich noch als Jadgschloss von der Familie genutzt. Der Hauptwohnsitz hat sich nach wirtschaftlicher Expansion in den Westen des Stadtgebiets verlegt ... lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Maecenas  feugiat mauris sit amet rhoncus elementum. Aenean lacinia lacus ac purus  auctor varius. Maecenas et nibh enim. Nunc suscipit ante et elit  tristique varius. Vivamus vel ultrices ex.
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===== Anfangszeit =====
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Im Gutsarchiv Emkendorf und im [[wikidata:Q1710818|Landesarchiv Schleswig-Holstein]]<span style="color:#000000;"><ref name="ftn184">Vgl. Saeftel ,1978, S. 57.</ref></span><span style="color:#ff0000;"> </span>befinden sich zahlreiche Kaufbriefe und [[wikidata:Q15028038|Professionsprotokolle]] aus den Jahren 1588 bis etwa 1767.“
Das Gut wechselte von 1720 bis 1764 viermal den Besitzer und wurde in dieser Zeitspanne nur als wirtschaftliche Einnahmequelle gesehen.<ref name="ftn185">Vgl. Rumohr, S. 115.</ref> Aufgrund der Verschuldung durch kostenintensiven Lebenswandel der verschiedenen Eigentümer, die im 18. Jahrhundert Emkendorf besaßen, aber nicht dort wohnten, wurde Emkendorf durch Verwalter, Pächter und Bedienstete organisiert. Die landwirtschaftliche Prägung und der Handel mit Gütern und Vieh aus der [[wikidata:Q11451|Agrarwirtschaft]]<span style="color:#00b050;"> </span>waren über Jahrhunderte hinweg die Haupteinnahmequelle. Hohe Kriegsabgaben und harte Winter waren eine erhebliche Belastung für das Gut Emkendorf. Ebenso wie Pest und Viehseuchen, vor allem während des [[wikidata:Q151616|Nordischen Krieges]]<span style="color:#00b050;"> </span>(1700–1721).
Emkendorf wurde in den Wintermonaten nicht von den Großgrundbesitzern besucht. Sie wohnten in ihren Stadtadelshäusern, beispielsweise in Kiel, oder auf ihren weiteren Herrenhäusern und besuchten Emkendorf recht selten.
Die [https://geschichte-s-h.de/sh-von-a-bis-z/l/leibeigenschaft/ Leibeigenschaft]<span style="color:#0070c0;"> </span>prägte das Gut Emkendorf im 18. Jahrhundert. Die Felder wurden nach dem Prinzip der [[wikidata:Q20598|Koppelwirtschaft]]<span style="color:#00b050;"> </span>bewirtschaftet. Das bedeutete, dass die Felder in zehn Koppeln aufgeteilt wurden. Fünf Koppeln lagen jeweils sechs Jahre brach und wurden als Viehweide genutzt, während die anderen mit Buchweizen (Fagopyrum), Roggen (Secale cereale), Falghafer (Avena) und Hartlandshafer (Avena) bepflanzt wurden.<ref name="ftn186">Vgl. Gerkens, 1960, S.45.</ref> Auf der Viehweide wurde zudem Kleegras (Trifolium) eingesät, um die Milchproduktion der Kühe zu steigern.<ref name="ftn187">Vgl. Gerkens, 1960, S.51.</ref>
Für die Viehwirtschaft wurden holländische Arbeiter, sogenannte [[wikidata:Q1624951|„Holländer“]], herangezogen, da diese sich am besten mit der Vieh- und Milchwirtschaft auskannten.<ref name="ftn188">Vgl. Gerkens, 1960, S.49.</ref>


===== Nachkriegszeit =====
In dieser Zeit stand die Leitung und Führung von Gutsbetrieben im Vordergrund sowie die Entwicklung der wirtschaftlichen Güter als „Arbeitgeber“ für die jeweilige Region.
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===== Einzelnachweise =====


# <small>Das Herrenhaus Richter in der Datenbank der Herrenhäuser des Ostseeraums (abgerufen am 02.08.2024)</small>
[[wikidata:Q1685567|Jean Henri Desmecières]]<span style="color:#00b050;"> </span>(1687–1778) gehörte zu den Pionieren und Reformern im 18. Jahrhundert auf seinen Anwesen. Er machte seine Gutsbauern zu Zeitpacht- und Erbpachtbauern und stellte Inspektoren ein, die er aus dem Pächterstand nahm und deren Pacht abgelaufen war. Nach der „Probezeit“ konnten die Inspektoren wieder Pächter werden und erhielten ein Jahresgehalt. Knechte und Mägde bekamen einen Tageslohn und konnten dafür ihre Miete bezahlen. Sein Ziel war es, die Leibeigenschaft abzuschaffen und Mitarbeiter zu haben, die für ihre Arbeit entlohnt wurden. <ref name="ftn189">Vgl. Gerkens, 1960 S.47.</ref>. Er konnte zwar die Leibeigenschaft nicht aufheben, bemühte sich jedoch um Erleichterungen für seine Bediensteten. Auch den Frohnbauern gab er die Möglichkeit, ihre „Frohnverpflichtungen“ in eine Pacht umzuwandeln. Jean Henri Desmecières<span style="color:#0070c0;"> </span>galt als Vorbild für die Gutsbewirtschaftung in Schleswig-Holstein. Erst am 1. Januar 1805 wurde schließlich die Leibeigenschaft in Emkendorf aufgelöst.<ref name="ftn190">Vgl. Gerkens, 1960, S.47.</ref>
# <small>“Herrenhäuser in Schwerin”, M. Muster, im Beispielverlag (2024)</small>
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# <small>“Richter: Eine Familiengeschichte”, M. Muster, Architekturjournal “Beispiel”  (2024)</small>
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Aktuelle Version vom 22. Oktober 2024, 14:34 Uhr

Im Gutsarchiv Emkendorf und im Landesarchiv Schleswig-Holstein[1] befinden sich zahlreiche Kaufbriefe und Professionsprotokolle aus den Jahren 1588 bis etwa 1767.“

Das Gut wechselte von 1720 bis 1764 viermal den Besitzer und wurde in dieser Zeitspanne nur als wirtschaftliche Einnahmequelle gesehen.[2] Aufgrund der Verschuldung durch kostenintensiven Lebenswandel der verschiedenen Eigentümer, die im 18. Jahrhundert Emkendorf besaßen, aber nicht dort wohnten, wurde Emkendorf durch Verwalter, Pächter und Bedienstete organisiert. Die landwirtschaftliche Prägung und der Handel mit Gütern und Vieh aus der Agrarwirtschaft waren über Jahrhunderte hinweg die Haupteinnahmequelle. Hohe Kriegsabgaben und harte Winter waren eine erhebliche Belastung für das Gut Emkendorf. Ebenso wie Pest und Viehseuchen, vor allem während des Nordischen Krieges (1700–1721).

Emkendorf wurde in den Wintermonaten nicht von den Großgrundbesitzern besucht. Sie wohnten in ihren Stadtadelshäusern, beispielsweise in Kiel, oder auf ihren weiteren Herrenhäusern und besuchten Emkendorf recht selten.

Die Leibeigenschaft prägte das Gut Emkendorf im 18. Jahrhundert. Die Felder wurden nach dem Prinzip der Koppelwirtschaft bewirtschaftet. Das bedeutete, dass die Felder in zehn Koppeln aufgeteilt wurden. Fünf Koppeln lagen jeweils sechs Jahre brach und wurden als Viehweide genutzt, während die anderen mit Buchweizen (Fagopyrum), Roggen (Secale cereale), Falghafer (Avena) und Hartlandshafer (Avena) bepflanzt wurden.[3] Auf der Viehweide wurde zudem Kleegras (Trifolium) eingesät, um die Milchproduktion der Kühe zu steigern.[4]

Für die Viehwirtschaft wurden holländische Arbeiter, sogenannte „Holländer“, herangezogen, da diese sich am besten mit der Vieh- und Milchwirtschaft auskannten.[5]

In dieser Zeit stand die Leitung und Führung von Gutsbetrieben im Vordergrund sowie die Entwicklung der wirtschaftlichen Güter als „Arbeitgeber“ für die jeweilige Region.

Jean Henri Desmecières (1687–1778) gehörte zu den Pionieren und Reformern im 18. Jahrhundert auf seinen Anwesen. Er machte seine Gutsbauern zu Zeitpacht- und Erbpachtbauern und stellte Inspektoren ein, die er aus dem Pächterstand nahm und deren Pacht abgelaufen war. Nach der „Probezeit“ konnten die Inspektoren wieder Pächter werden und erhielten ein Jahresgehalt. Knechte und Mägde bekamen einen Tageslohn und konnten dafür ihre Miete bezahlen. Sein Ziel war es, die Leibeigenschaft abzuschaffen und Mitarbeiter zu haben, die für ihre Arbeit entlohnt wurden. [6]. Er konnte zwar die Leibeigenschaft nicht aufheben, bemühte sich jedoch um Erleichterungen für seine Bediensteten. Auch den Frohnbauern gab er die Möglichkeit, ihre „Frohnverpflichtungen“ in eine Pacht umzuwandeln. Jean Henri Desmecières galt als Vorbild für die Gutsbewirtschaftung in Schleswig-Holstein. Erst am 1. Januar 1805 wurde schließlich die Leibeigenschaft in Emkendorf aufgelöst.[7]

  1. Vgl. Saeftel ,1978, S. 57.
  2. Vgl. Rumohr, S. 115.
  3. Vgl. Gerkens, 1960, S.45.
  4. Vgl. Gerkens, 1960, S.51.
  5. Vgl. Gerkens, 1960, S.49.
  6. Vgl. Gerkens, 1960 S.47.
  7. Vgl. Gerkens, 1960, S.47.