02. Forschungsstand
- 01. Einführung
- 02. Forschungsstand
- 03. Geschichte der Anlage vor dem 18. Jahrhundert
- 04. Überblick zur Anlage
- 05. Wirtschaftlicher Kontext
- 06. Besitzverhältnisse im 18. Jahrhundert
- 07. Herrenhaus: Baugeschichte und Architektur
- 08. Innenräume im 18. Jahrhundert
- 09. Garten und Park im 18. Jahrhundert
- 10. Wirtschaftsanlagen
- 11. Kirche und Dorfstrukturen
- 12. Geschichte der Anlage nach dem 18. Jahrhundert
- 13. Quellen- und Literaturverzeichnis
Die deutsche Architektur- und Bauhistorikerin Sabine Bock, ausgewiesene Forscherin zur Herrenhauslandschaft in Deutschland, den baltischen Staaten und Skandinavien, legt 2013 eine umfassende Monografie zu Geschichte und Architektur des mecklenburgischen Gutes Plüschow vor. Dabei schlägt sie einen Bogen von der jungsteinzeitlichen Besiedelung der Region bis in die heutige Zeit des Mecklenburgischen Künstlerhauses Schloss Plüschow. Es ist vor allem ihrer ausführlichen Recherche im Landeshauptarchiv Schwerin (LHAS) sowie ihrem intensiven Austausch mit den Künstlern und Leitern des heutigen Künstlerhauses, Miro Zahra und Udo Rathke, zu verdanken, dass sie alle bislang verfügbaren Informationen zur Geschichte Plüschows zusammentragen konnte. In ihrem umfangreichen Buch gibt sie transkribierte Quellentexte aus unterschiedlichster Zeit wieder und ermöglicht so das Nachvollziehen einer nahezu nahtlosen Besitzer-, Wirtschafts- und Baugeschichte. Viele Informationen, die sie mit Miro Zahra und Udo Rathke zur Restaurierungsgeschichte Plüschows seit 1991 austauscht und in ihren Text einarbeitet, finden sich dokumentiert in den Akten des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege Schwerin[1] wieder. Aufgrund des glücklichen Umstandes, dass umfangreiches glaubwürdiges historisches Kartenmaterial ab der Mitte des 18. Jahrhunderts, wie z.B. der „Plan Plüschow mit dem Dorffe und der Ziegeley, Friedrichshagen, 1761/1762, von A. F. H. Schumacher & J. H. Susemihl“[2] und das Vorlage:Anchor „Brouillon von dem ritterschaftl. Guthe Plüschow, 1769, von J. C. Walter“[3], historische Bauzeichnungen zu Herrenhaus und Wirtschaftsgebäuden aus dem 19. und 20. Jahrhundert sowie frühe Fotografien (Gutshof, Herrenhaus, wenige seiner Innenräume) erhalten blieben, kann die Bau- und Ausstattungsgeschichte Plüschows nachvollzogen werden. Landwirtschaftliche Güter-Adressbücher[4] informieren über die Bewirtschaftung des Gutes ab dem 19. Jahrhundert bis in die 1920er Jahre.
Im Verlauf der Geschichte des 20. Jahrhunderts gehen im geografischen Bereich der südlichen Ostsee und des Baltikums historische Quellen diverser Art massiv verloren. Heute erhaltene Reste ermöglichen nur noch eine zum Großteil bruchstückhafte Annäherung an den Forschungsgegenstand „Herrenhaus“ und „Gutslandschaft“. Überblicke zu Plüschow, das zwischen 1949 und 1989 in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) lag, liefern u.a. Josef Adamiak 1975 in „Schlösser und Gärten in Mecklenburg“, Gerd Baier, Horst Ende und Brigitte Oltmanns 1990 in „Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR. Mecklenburgische Küstenregion. Mit den Städten Rostock und Wismar“, Dieter Pocher im 1997 erstmalig erschienenen „Schlösser und Herrenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern“, Neidhardt Krauß und Egon Fischer 2002 im Band „Zwischen Klützer Winkel und Grieser Gegend“ der dreibändigen Reihe „Schlösser, Gutshäuser und Parks in Mecklenburg-Vorpommern“, Volkmar Billeb und Sybille Badstübner-Gröger 2013 in „Burgen, Schlösser und Herrenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern“ sowie Wolf Karge 2016 in der Reihe „Einblicke zwischen Schaalsee und Salzhaff, Nr. 19“: „Schlösser und Herrenhäuser in Nordwestmecklenburg“. Die Internetseite des „Mecklenburgischen Künstlerhauses Schloss Plüschow“ zeigt sowohl eine „Zeittafel“ zur Guts- und Baugeschichte Plüschows als auch „Historische Ansichten“ von Herrenhaus, Garten und Gutshof sowie von den Tapeten und klassizistischen Öfen.[7] Weiterführende Literatur zu Plüschow unter Berücksichtigung spezifischer Fragestellungen findet sich bei: Edgar Jacobs: „Mecklenburgische Herrenhöfe“, Dissertation, Berlin 1937, und Torsten Pöschk: „‚Hier ist mein eigener Grund; der mir ist Angestorben ...‘: die Gestaltung barocker Gutshäuser, Höfe und Gärten des Adels in Mecklenburg-Schwerin im Kontext des innerstaatlichen Machtkonflikts im 18. Jh.“, Dissertation Humboldt-Universität, Berlin 2011.
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- ↑ Beispielhaft: Vorlage:Anchor Mecklenburg-Vorpommern, Dokumentation und wissenschaftliche Inventarisierung der Bau- und Kunstdenkmale, Landkreis: NWM, Gemarkung: Plüschow 0261, Art des Baudenkmals: allg., Ältestes Dokument: 11.10.2017, Mappennummer: 01; Vorlage:Anchor Mecklenburg-Vorpommern, Dokumentation und wissenschaftliche Inventarisierung der Bau- und Kunstdenkmale, Landkreis: NWM, Gemarkung: Plüschow 0261, Objektnummer: 1063, Fl: 1, Flst: 201, Art des Baudenkmals: Schloß, Am Park 6, Ältestes Dokument: 6. 2000, Mappennummer: 03; Mecklenburg-Vorpommern, Dokumentation und wissenschaftliche Inventarisierung der Bau- und Kunstdenkmale, Landkreis: NWM, Gemarkung: Plüschow 0261, Art des Baudenkmals: Schloß, Ältestes Dokument: 29.4.1999, Mappe geschlossen am: 26.11.1999, Mappennummer: 02; Mecklenburg-Vorpommern, Dokumentation und wissenschaftliche Inventarisierung der Bau- und Kunstdenkmale, Landkreis: NWM, Gemarkung: Plüschow 0261, Art des Baudenkmals: Schloß, Ältestes Dokument: 17.3.1930, Mappe geschlossen am: 7.12.1998, Mappennummer: 01; Mecklenburg-Vorpommern, Dokumentation und wissenschaftliche Inventarisierung der Bau- und Kunstdenkmale, Landkreis: NWM, Gemarkung: Plüschow 0261, Art des Baudenkmals: Am Park 7,9,11 Wohnhaus (Inspektorenhaus), Ältestes Dokument: 24.6.2008, Mappennummer: 01.
- ↑ LHAS 12.12-1 Karten von ländlichen Gemarkungen, Sign. 19629 [alt: Plüschow Ia].
- ↑ LHAS 12.12-1 Karten von ländlichen Gemarkungen, Sign. 12788 [alt: Plüschow Ib].
- ↑ wie: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher, Band IV Mecklenburg, Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz, Verzeichnis (…), Leipzig 1928.
- ↑ „Vorarbeiten, auf die sich die Arbeit stützen könnte, sind, abgesehen von den in den letzten Jahren erschienenen Einzeldarstellungen von Ludwigslust, Güstrow und Doberan (…), nicht vorhanden. Das tiefgründige Inventarisationswerk für Mecklenburg-Schwerin von Schlie enthält nur Angaben für die Renaissancebauten und zeigt mit wenigen Ausnahmen für die Zeit des Barocks, Rokokos, Zopfes und Empires kein Verständnis. Von dem gleichen Werk zu Mecklenburg-Strelitz ist erst der erste Band erschienen. Die Besitzer der Herrensitze vermögen über ihren Besitz so gut wie keine urkundlichen Angaben zu machen.“ (Brandt 1925, Vorwort).
- ↑ Vgl.: Brandt 1925, Vorwort, S. 30, Foto S. 94.
- ↑ Plüschow, https://www.plueschow.de/, (2023-11-21).