Stola/09.01 Garten und Park vor 1700: Unterschied zwischen den Versionen
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Datei:14 ABB Johan Ekeblad, Kartenskizze von Stola, 1664, De la Gardie Sammlung, Universitätsbibliothek Lund.webp|<small>Abb. 14 Johan Ekeblad, Kartenskizze von Stola, 1664<small> | |||
Datei:IMG 8673.webp|<small>Abb. 51 unbekannter Künstler, Karte von 'Stola insylta ägher och syöö', Detail, nach 1664<small> | |||
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===Die Skizze von 1664=== | ===Die Skizze von 1664=== | ||
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===Die ‚Stola-Karte‘=== | ===Die ‚Stola-Karte‘=== | ||
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Auf der undatierten Karte lassen sich demnach mehrere formal gestaltete Gartenbereiche erkennen, die unmittelbar an die am Haupthof gelegenen Gebäudeflügel angrenzen. Eine in die Landschaft ausgreifende Gestaltung stellt die gerade Zufahrtsstraße da, die zu diesem Zeitpunkt aber offenbar noch keine baumgesäumte Allee war, da lediglich zwei größere Einzelbäume eingetragen sind.<ref>Westrin 1986, S. 21, sieht die Allee allerdings bereits damals als baumgesäumt.</ref> | Auf der undatierten Karte lassen sich demnach mehrere formal gestaltete Gartenbereiche erkennen, die unmittelbar an die am Haupthof gelegenen Gebäudeflügel angrenzen. Eine in die Landschaft ausgreifende Gestaltung stellt die gerade Zufahrtsstraße da, die zu diesem Zeitpunkt aber offenbar noch keine baumgesäumte Allee war, da lediglich zwei größere Einzelbäume eingetragen sind.<ref>Westrin 1986, S. 21, sieht die Allee allerdings bereits damals als baumgesäumt.</ref> | ||
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[[Datei:IMG 8671.webp|mini|Abb. 50 unbekannter Künstler, Karte von 'Stola insylta ägher och syöö', nach 1664]] | [[Datei:IMG 8671.webp|mini|Abb. 50 unbekannter Künstler, Karte von 'Stola insylta ägher och syöö', nach 1664]] | ||
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Version vom 27. März 2025, 17:42 Uhr
- 01. Einführung
- 02. Forschungsstand
- 03. Geschichte der Anlage vor dem 18. Jahrhundert
- 04. Überblick zur Gesamtanlage
- 05. Wirtschaftlicher Kontext
- 06.00 Besitzverhältnisse im 18. Jahrhundert
- 06.01 Claes Ekeblad d.Ä. und Hedvig Mörner
- 06.02 Claes Ekeblad d.J. und Eva de la Gardie
- 06.03 Claes Julius Ekeblad und Brita Horn
- 07.00 Herrenhaus: Baugeschichte und Architektur
- 07.01 Vorgängerbau
- 07.02 Neubau des Herrenhauses 1713–1719
- 07.03 Beschreibung Herrenhaus
- 07.04 Architektur
- 08.00 Innenräume im 18. Jahrhundert
- 08.01 Erdgeschoss
- 08.02 Obergeschoss
- 08.03 Untergeschoss und Dachgeschoss
- 08.04 Sammlungen
- 09.00 Garten und Park
- 09.01 Garten und Park vor 1700
- 09.02 Garten und Park 1728
- 09.03 Garten und Park um 1750
- 09.04 Die Ekeblad-Eiche
- 09.05 Garten und Park 1790
- 10. Wirtschaftsgebäude
- 11. Kirche und Dorfstrukturen
- 12.00 Geschichte der Anlage nach dem 18. Jahrhundert
- 12.01 Besitzverhältnisse nach dem 18. Jahrhundert
- 12.02 Das Herrenhaus nach dem 18. Jahrhundert
- 12.03 Garten und Park nach dem 18. Jahrhundert
- 12.04 Nebengebäude nach dem 18. Jahrhundert
- 13. Geophysikalische Prospektion und digitale Dokumentation
- 14. Quellen- und Literaturverzeichnis
Die Skizze von 1664 |
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Die früheste bekannte detailliertere Darstellung des Anwesens in Stola ist die Skizze Johan Ekeblads[1] (1629–1697) der Gutsanlage von 1664 (Abb. 14).[2] Hinsichtlich der Gärten ist hinter dem westlichen Flügel des Gebäudegevierts um den Haupthof ein baumbestandener Bereich eingetragen, der vielleicht als Obst- oder Nutzgarten jedoch ohne geometrische Bepflanzung gedient haben dürfte. Mit aller Vorsicht könnte die quadratische (Hecken-?)Struktur mit achsial angeordneten Durchgängen in der Südostecke des Gebäudegevierts vielleicht als ein kleiner formaler Garten interpretiert werden, aber wegen der Darstellungsweise ist dies alles andere als sicher.[3] Zu der Zeit gab es auf dem Gut Stola daher vermutlich keinen Blumen- oder Ziergarten. |
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Die ‚Stola-Karte‘ |
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Auf der undatierten „Stola insylta ägher och syöö“ (= Stola-Karte, nach 1664 und vor 1713) (Abb. 50, 51),[4] die sich heute im Herrenhaus befindet, sind mehrere formale Gärten erkennbar. Aufgrund der Zuordnung dieser Gärten zu den Gebäudeflügeln mit unterschiedlichen Nutzungen, dürften diese Gartenbereiche ebenfalls unterschiedlichen Zwecken gedient haben. Im Norden der Anlage, angrenzend an den Küchen- und Wirtschaftsflügel sowie der Zufahrt zum Innenhof, ist ein umpflanzter Bereich mit einer gepflanzten Exedra zu sehen, der im Binnenbereich des Gartens aufgrund der Darstellung mehrere Pflanzreihen erkennen lässt. Ob es sich dabei um einen Küchengarten als Zierpflanzung handelt, ist nicht ersichtlich, aber aufgrund der Anordnung am Küchenflügel nicht unwahrscheinlich. Die größeren Gartenbereiche befinden sich im Süden und Westen der Gebäude mit drei durch Zäune oder Hecken klar voneinander getrennten Bereichen. Deutlich dargestellt ist ein südlich vom Hofgeviert angeordneter formaler Garten: Dieses Parterre[5] ist durch ein Wegekreuz in vier pflanzlich gefasste Kompartimente untergliedert, deren Ecken durch kleinkronige Bäume betont werden. Dieser Lustgarten mit einer Reihe von Kübelpflanzen unmittelbar vor dem südlichen Bau (1664 ein Gästeflügel) dürfte einen schönen Ausblick aus den Fenstern geboten haben werden, auch weil das Gelände an dieser Stelle auf dem Grundstück leicht in Richtung Süden fällt. Im Westen des Hofgevierts scheint hinter dem Gebäudeflügel ebenfalls ein kleinerer Parterregarten angelegt gewesen zu sein, der die auf der Skizze von 1664 dargestellte ungeordnete Baumpflanzung teilweise ersetzt. Diese Pflanzung aus kleinkronigen Laubgehölzen (vermutlich Obstbäume) ist jetzt auch mehr oder weniger rechtwinklig begrenzt und geordnet gepflanzt. In der Achse des Haupthauses ist ein kleiner Ziergarten eventuell mit einem Wasserbecken zu erkennen. Nördlich befindet sich in diesem Gartenbereich ein Garten- oder Gärtnerhaus. Richtung Westen grenzt ein weiterer rechteckiger Gartenbereich mit rundkronigen Bäumen an, der eine Anordnung mit vier auf sechs Gewächsreihen aufweist. Da größere Bäume in dieser Kartendarstellung isometrisch gegeben sind, handelt es sich dabei vermutlich um eine Neupflanzung kleinerer Bäume – vielleicht die archivalisch belegte Eichenpflanzung von Claes Ekeblad? Auf der undatierten Karte lassen sich demnach mehrere formal gestaltete Gartenbereiche erkennen, die unmittelbar an die am Haupthof gelegenen Gebäudeflügel angrenzen. Eine in die Landschaft ausgreifende Gestaltung stellt die gerade Zufahrtsstraße da, die zu diesem Zeitpunkt aber offenbar noch keine baumgesäumte Allee war, da lediglich zwei größere Einzelbäume eingetragen sind.[6] <references/ > |
- ↑ Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q5629584; Hildebrand 1949c; vgl. auch Allén in: Allén/Frängsmyr 2016, S. 9–17 mit weiterführender Literatur zu Johan Ekeblad.
- ↑ Lund, Universitätsbibliothek, De la Gardie Archiv, Ekeblad 1a, Karta.
- ↑ Westrin 1986, S. 22 liest den Bereich definitv als Garten.
- ↑ Heute im Besitz der Stola Stiftung und in der Diele des Herrenhauses ausgestellt.
- ↑ http://vocab.getty.edu/page/aat/300184573 (26.06.2024).
- ↑ Westrin 1986, S. 21, sieht die Allee allerdings bereits damals als baumgesäumt.