Stola/09.04 Die Ekeblad-Eiche: Unterschied zwischen den Versionen

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|Über den Standort der Ekeblad-Eiche gibt es in der Forschung keine eindeutigen Angaben.<ref>Luthander 1968, S. 411 spricht bereits von um 1720.</ref> Tatsächlich legt die Vermessung von Stola aus dem Jahr 1728 ([https://historiskakartor.lantmateriet.se/hk/viewer/internal/P195-7:1/4c4d535f503139352d373a31/lms2/LMS/Strö%20socken%20Stola%20nr%201/Geometrisk%20avmätning Karte 1], [https://historiskakartor.lantmateriet.se/hk/viewer/internal/16-stö-2a/0001lawv/lm16/REG/16-stö-2a/Arealavmätning Karte 2]) (Abb. 10, 11) nahe, dass der berühmte Eichbaum in einiger Entfernung nördlich vom Herrenhaus gestanden haben könnte, denn auf einer der beiden Karten ist ein mit dem Buchstaben ‚a‘ gekennzeichneter Baum besonders hervorgehoben (Abb. 159)<gallery mode="nolines" widths="500" heights="500">
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Über den Standort der Ekeblad-Eiche gibt es in der Forschung keine eindeutigen Angaben.<ref>Luthander 1968, S. 411 spricht bereits von um 1720.</ref> Tatsächlich legt die Vermessung von Stola aus dem Jahr 1728 ([https://historiskakartor.lantmateriet.se/hk/viewer/internal/P195-7:1/4c4d535f503139352d373a31/lms2/LMS/Strö%20socken%20Stola%20nr%201/Geometrisk%20avmätning Karte 1], [https://historiskakartor.lantmateriet.se/hk/viewer/internal/16-stö-2a/0001lawv/lm16/REG/16-stö-2a/Arealavmätning Karte 2]) (Abb. 10, 11) nahe, dass der berühmte Eichbaum in einiger Entfernung nördlich vom Herrenhaus gestanden haben könnte, denn auf einer der beiden Karten ist ein mit dem Buchstaben ‚a‘ gekennzeichneter Baum besonders hervorgehoben (Abb. 159)
 
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Version vom 27. März 2025, 18:11 Uhr

Ebenso wie alle früheren Darstellungen zeigt auch die Entwurfszeichnung des „Plan General des Jardins et Batimans et Environs a Stola“ (Abb. 8) und vor allem die Ansicht des Herrenhauses aus dem 18. Jahrhundert (Abb. 25) keinen Baum auf dem Vorplatz vor dem Herrenhaus, sodass die berühmte 1746 durch Linné beschriebene alte Eiche (Abb. 37–39) andernorts gestanden haben muss.[1]

Abb. 8 Carl Hårleman (zugeschr.), Entwurf für den Garten und Park von Stola, um 1750

Über den Standort der Ekeblad-Eiche gibt es in der Forschung keine eindeutigen Angaben.[2] Tatsächlich legt die Vermessung von Stola aus dem Jahr 1728 (Karte 1, Karte 2) (Abb. 10, 11) nahe, dass der berühmte Eichbaum in einiger Entfernung nördlich vom Herrenhaus gestanden haben könnte, denn auf einer der beiden Karten ist ein mit dem Buchstaben ‚a‘ gekennzeichneter Baum besonders hervorgehoben (Abb. 159)

Sie wie folgt beschrieben: „Notiz a: Eine alte Eiche, die vor 190 Jahren umgeworfen wurde, und zur gleichen Zeit seiner gräflichen Exzellenz dem Urgroßvater unterstand, [und] auf die Seine Exzellenz den ersten einer Reihe von ausgefallenen Reimen geschrieben hat. Die Eiche ist noch immer grün und trägt Früchte.“[3] Vieles spricht dafür, dass ein auf einer großmaßstäblichen Karte so hervorgehoben beschriebener Baum eine besondere Bedeutung gehabt hat, und es sich daher vermutlich um die berühmte alte Ekeblad-Eiche handelt.

Diese wurde wohl mit dem Steinblock gestützt, der heute auf einem kleinen Hügel im südlichen Gartenbereich in der ehemaligen von Pehr Elvius[4] (1710–1749) abgesteckten Wegeachse zur Aussichtsanhöhe steht (Abb. 160).[5] Von den auf drei Seiten angebrachten Versen, die Justizkanzler Thomas Fehman[6] (1665–1733) 1718 geschrieben hat, ist heute fast nichts mehr zu lesen (Abb. 161), doch Linné hat sie in seiner Västagöta Reise transkribiert (Abb. 39).[7]

Er erklärt, die alte Eiche sei ‚so vom Alter zerfressen, dass nur noch die äußere Rinde ihr Leben erhielt[e]‘[8] und laut Sundholms Manuskript[9] war die Eiche schließlich im Jahr 1797 verdorrt.[10] Da der Zustand des Baums – wie von Linné beschrieben – bereits im Jahr 1746 nicht gut war, wurde – wie Wolff andeutet – vielleicht bei dessen Besuch eine neue Eiche auf dem Vorplatz von Stola gepflanzt.[11] In jedem Fall ist in der „Charta öfver Tomtplatzen och Trädgården med mera till Säteriet Stola“ (Abb. 48)[12] von Anders Sunnerström aus dem Jahr 1790 auf dem Vorplatz eindeutig ein Baum eingetragen.[13]

  1. Vgl. Linné 1747, S. 45–46 https://www.biodiversitylibrary.org/item/188252#page/61/mode/1up (08.02.2024); vgl. auch Westrin 1986, S. 24.
  2. Luthander 1968, S. 411 spricht bereits von um 1720.
  3. „Denna / Notabelt a. En gamal Ek som för 190 åhr / sedan år küllfallen / och gamal tid af Hans / hog Grefe Excellences sahlig Herr faders / far far ünderstodd, på hwilken stod Hans Excellence la tit utskirar nogre / wackre Rim, Eken år annü / grönskande och frücht barande“ vgl. Lantmäteriet, Lantmäteristyrelsens arkiv, akt P195-7:1, https://historiskakartor.lantmateriet.se/hk/viewer/internal/P195-7:1/4c4d535f503139352d373a31/lms2/LMS/Strö%20socken%20Stola%20nr%201/Geometrisk%20avmätning (31.01.2023).
  4. Auch Petrus, Per oder Petter, vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q5710415.
  5. Vgl. Westrin 1986, S. 25.
  6. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q5727028.
  7. Spätere Transkription auch bei Karlson 1940, S. 16–17 und Westrin 1986, S. 25, der schon deutlich weniger von der Inschrift lesen konnte.
  8. Vgl. Linné 1747, S. 45https://www.biodiversitylibrary.org/item/188252#page/61/mode/1up (08.02.2024).
  9. Vgl. Sundholms beskrivning av Sunnersbergs pastorat, Handschriftensammlung, Stifts- och Landsbliblioteket, Skara.
  10. Eine romantischere Variante zum Sterben der Eiche formuliert Eric Tuneld 1833 in der Geographie: Sie soll 1808 abgestorben sein als der letzte Ekeblad auf Stola verstarb, vgl. Westrin 1986, S. 24.
  11. Vgl. Wolff in: Allén/Frängsmyr 2016, S. 35, dazu auch Westrin 1986, S. 24.
  12. Västergötland Museum, Skara, Lindholmen Sammlung, aus Berglund 2014, S. 54.
  13. Lt. Westrin 1986, S. 12 hat Claes Julius auch in seinem Journal auf einem Plan einen Baum und ein Rondell vor dem Herrenhaus eingetragen.
Abb. 10 Torsten Lohm, Vermessung von Stola, Karte 1, Detail, 1728
Abb. 11 Torsten Lohm, Vermessung von Stola, Karte 2, Detail, 1728
Abb. 160 Stola, Park, Steinpodest, vermutlich Stützstein der Ekeblad-Eiche, 2022
Abb. 161 Stola, Park, Steinpodest, vermutlich Stützstein der Ekeblad-Eiche, Inschrift, 2022